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ZWI SCHEN KRANKENHAUSF I NANZ I ERUNGSGESETZ UND VERBUND ( 1 97 1 -1 994 )

Anfang der 1980er Jahre sank die reguläre Arbeits- zeit der Ärzte von 44 auf 40 Stunden. Üblich war der sogenannte Teildienst mit ausgedehnter drei- stündiger Mittagspause. Operationen und die meisten Behandlungen fanden morgens und vor- mittags statt. Die langeMittagszeit verbrachten die Ärzte in einem bequem eingerichteten „Kasino“. Sie erhielten einMittagessen oder hielten sich hier im Bereitschaftsdienst auf. Krankenschwestern gingen in den Pausenzeiten meistens in das Wohnheim oder nach Hause. An vielen Stellen im Krankenhaus war die Arbeit körperlich anstrengend. In der Röntgenabteilung galt es, schwere Bleimäntel anzulegen, die Filme mussten im Haus entwickelt werden. Besondere

Herausforderungen stellte die Intensivstation, wo es noch keine automatische Versorgung mit Medi- kamenten gab. Schwestern und Pfleger lernten, per Stoppuhr Tropfen zu zählen und die Verabrei- chung der Arzneien über Stunden hinweg genau einzustellen. Auch das Streckbett gehörte in der Unfallchirurgie noch zumAlltag. Nach komplizier- ten Knochenbrüchen, wie des Oberschenkels, wur- de das Bein mit einem Streck- oder Extensionsver- band versehen. Für die Patienten begann eine lange, mühsame Zeit. So erinnern sich Schwestern an junge Männer, die nach einemMotorradunfall wochenlang ans Bett gefesselt waren. Wenn die 6-Bett-Zimmer voll belegt waren, hatte das Pflege- personal viel Mühe, die Disziplin zu wahren und den Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden.

BÜDCHEN Am Kiosk im Eingangsbereich versorgten sich Patienten und Gäste.

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