UPM-Biofore-Magazine-1-2015-DE

Sollte die steigende Nachfrage nach Holz durch inländische Ver- sorgung erfüllt werden, könnten die Einnahmen vonWaldbesitzern sich um bis zu 350Millionen Euro pro Jahr erhöhen. Allerdings gibt es eine Herausforderung: Fast ein Drittel des finni- schenWirtschaftswaldes wurde in den letzten 30 Jahren nicht bewirt- schaftet oder geschlagen. Steigende Holzlieferungenmachen zudem auch einen engagierten Einsatz der Regierung erforderlich. „Aktuell werden passiveWaldbesitzer nicht ermutigt, mit ihrem Holz zu handeln und ihreWälder zu bewirtschaften“, bestätigt Sundman. In größerem Maßstab denken „Wir sollten die Entstehung größerer Waldbesitzareale fördern, anstatt sie aufzuteilen“, fügt er hinzu. Durch schrumpfendenWaldbesitz sind Eigentümer weniger moti- viert, ihn zu bewirtschaften. Maßnahmen zur Förderung größerer Waldbesitzareale könnten zumBeispiel Steuererleichterungen bei der Vererbung vonWaldbesitzflächen oder eine befristete Steuerbe­ freiung auf Verkaufserlöse durch Zusammenlegung kleiner Wald­ besitze sein. Ein weiterer neuartiger Ansatz zur Steigerung der Holzversor- gung ist eine neue Art gemeinsamenWaldbesitzes, die von UPM gefördert wird. Effiziente Holzversorgung erfordert auch eine optimale Infra­ struktur für den Holztransport. Die Anzahl reparaturbedürftiger Straßen wird sich in den kommenden 10 Jahren verdreifachen, und die Finanzierungslücke bezüglich ihrer Reparatur wird jährlich um 250Millionen Euro wachsen. Erneuerbare Zukunft „DieWaldindustrie hat großen Einfluss auf die Beschäftigung und ist auch in Bezug auf Exporteinnahmen wichtig. Wenn Finnland seine bedeutende Rolle in der Holzverarbeitung aufrechterhaltenmöchte, müssen wir die Versorgung sowohl für aktuelle Sägewerke als auch für zukünftige Investitionen sichern. Umwirtschaftliches Wachstum zu fördern, müssen wir sicherstellen, dass neue Investitionen nicht einfach nur kleinere Sägewerke ersetzen.“ Ein proaktiver Ansatz in der Forstwirtschaft ist die ideale Klima­ politik. Die geplanten Zellstoffinvestitionen sollen die Produktion erneuerbarer Energien in Finnland um rund drei Prozent erhöhen. „Zellstoffwerke produzieren großeMengen erneuerbarer Energie. Deshalb ist es es von entscheidender Bedeutung, dass wir eine solide Zukunft für unsere Bioraffinerien aufbauen und denWeg für neue Investitionen ebnen“, schließt Sundman.

WARUM INVESTITIONEN SICH AUSZAHLEN

2014–2015 investiert UPM 160 Millionen Euro in das Zellstoffwerk UPM Kymi. Mit diesen Investitionen werden eine neue Zellstofftrocknungsanlage, die Modernisierung der Weichholz- Fasergewinnung, eine neue Entrindungs­ maschine sowie Verbesserungen der Energiebilanz des Werks finanziert. Die Produktionskapazität der Anlage wird sich um 170.000 Tonnen erhöhen – wodurch sich die Positionierung von UPM auf dem globalen Zellstoffmarkt weiter verbessern wird. Die Investition hat lokal, regional und sogar landesweit bedeutende Multi­ plikatoreneffekte. Der Holzkonsum wird um fast eine Million Kubikmeter ansteigen, was einen Bedarf für 25 neue Ernteketten mit sich bringt. Die Einnahmen für Wald­ besitzer werden um mehr als 30 Millionen Euro steigen. In der Bauphase wird die Investition Beschäftigung, Einkommen und Kaufkraft in der Region erhöhen. Zurzeit sind in dem Projekt rund 300 Mitarbeiter und circa 20 Geschäftsmöglichkeiten für die Chemie­ industrie und Beschäftigungsmöglichkeiten in der Logistik durch Produkt- und Rohstoff­ transporte. Aktuell arbeiten in der Forst­ wirtschaft in Südostfinnland rund 6.300 Mitarbeiter. lokale Unternehmen beschäftigt. Zudem schafft die Investition neue

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