Fortbildung aktuell - Das Journal Nr. 3/2014 (Dezember 2014)

Ina Richling

ren kommt in die Apotheke, um ein Re- zept über ein Glucocorticoid einzulösen. Sie berichtet, dass Sie sich auf Grund der Schmerzen nicht mehr viel bewegen möchte und durch die Schmerzen auch wenig Appetit hat. Sie hat in letzter Zeit auch abgenommen und fühlt sich häufig schlapp, schwindelig und ängstlich.

Sonnenlicht

Haut

7-Dehydrocholesterol

Zurzeit nimmt die Patientin folgende Arzneimittel ein:

Cholecalciferol (Vitamin D 3 )

• Dekristol® 20.000 I.E. Colecalciferol einmal die Woche vom Orthopäden verordnet • Calcimagon® D3: 500 mg Calcium-Ion und 400 I.E. Colecalciferol (1-0-1) • L-Thyroxin 75 µg (1-0-0) • Ramipril 5 mg (1-0-0) • Diclofenac (Voltaren resinat ®) 75 mg, 2 x täglich bei Bedarf • Omeprazol 20 mg (1-0-0) • Zopiclon 7,5 mg zur Nacht bei Bedarf • Die Patientin nimmt morgens noch Calcium 1000 mg aus dem Supermarkt und ein Multivitaminpräparat ein. Nach einem kurzen Gespräch vereinbaren Sie mit der Kundin einen Termin zur Me- dikationsanalyse. Klinisch relevante Interaktionen • Calcium und L-Thyroxin: Eine vermin- derte Wirkung der Schilddrüsenhor- mone ist möglich. Daher sollte der Einnahmezeitpunkt des Calciums auf abends verlegt werden. Der TSH-Wert sollte nach 6 Wochen neu bestimmt werden. • Diclofenac und Ramipril: Durch diese Kombination ist eine vermehrte Schä- digung der Niere möglich, sowie eine verminderte Blutdruck senkende Wir- kung. • Es besteht die Gefahr der Überdosie- In der Analyse wurden folgende Dinge festgestellt:

Leber

Nahrungsaufnahme

Vitamin D 3

(Fisch, Fleisch)

(Nahrungsergänzung)

Vitamin D 2

25-hydroxyvitamin D 3

Aufrechterhaltung des Calciumhaushalt im Körper

Niere

1,25-dihydroxyvitamin D 3

Abbildung 4: Umwandlung von Vitamin D3 zum aktiven Vitamin D-Hormon.

• Patienten, bei denen Vitamin D-Man- gel assoziierte Beschwerden oder Pro- bleme durch einen so genannten se- kundären Vitamin D-Mangel be- dingten Hyperparathyreoidismus vor- liegen.

ciumdosis nicht mehr als 500 mg sein, da es sonst zu unerwünscht hohen Calcium- Blutspiegeln kommen kann. Die Krankenkassen übernehmen die Ko- sten für Calcium- und Vitamin D-Medika- mente bei Osteoporose für • Osteoporose-Patienten, die schon ei- nen Knochenbruch erlitten haben, • Patienten, die bereits oder voraus- sichtlich für über 6 Monate mindestens 7,5 mg Prednisolonäquivalent (Gluco- corticoid) einnehmen müssen.

Eine Medikationsanalyse aus der Praxis

Frau S. T., eine 78-jährige Stammkundin mit bekannter Polyarthrose, Hypertonie, einer Schilddrüsenunterfunktion und Zu- stand nach einer Femurfraktur vor 2 Jah-

Fortbildung aktuell - Das Journal Nr. 2/2011 der Apothekerkammer Westfalen-Lippe 11 Fortbildung ktuell – Das Journal

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