Fortbildung aktuell - Das Journal Nr. 3/2014 (Dezember 2014)

Osteoporose

Tests um eine Sturzgefährdung festzustellen:

kelhalsfraktur, wenn ein T-Score von < -2,0 an mindesten 2 Messorten gemessen wur- de oder wenn eine geplante Therapie mit oralen Glucocorticoiden ≥ 7,5 mg Pred- nisolonäquvivalent täglich für > 3 Monate geplant ist und der T-Score einen Wert von < -1,5 an mindestens einem Messort aufweist. Je nach individuellem Risiko ist eine medikamentöse Therapie auch dann indiziert, wenn der T-Score > -1,5 ist. Da die Patientin in der Vergangenheit schon eine Femurfraktur erlitten hat und weitere Risikofaktoren aufweist (Alter, weibliches Geschlecht, geringes Körper- gewicht, rheumatische Erkrankung, The- rapie mit einem Glucocorticoid, Bewe- gungseinschränkung, Sturzgefahr durch Schwindel und Einnahme von Zopiclon) sollte eine DXA-Messung und Therapie- einleitung mit einem Bisphosphonat wie beispielsweise Alendronsäure 70mg, ein- mal pro Woche, morgens nüchtern erfol- gen. Nach Einleiten der antiresorptiven Thera- pie muss weiterhin eine ausreichende Cal- cium (1000 mg/d) und Vitamin D Versor- gung sichergestellt sein. Bei kurzzeitigem Gebrauch werden Pro- tonenpumpenhemmer in der Regel sehr gut vertragen. Bei Langzeitanwendung gibt es jedoch seit längerer Zeit Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für proximale Fe- murfrakturen. 10 Sobald die Therapien mit dem NSAR und dem Glucocoirticoid been- det sind, ist ggf. kein Magenschutz mehr notwendig und es kann versucht werden Omeprazol abzusetzen. Therapie mit Omeprazol

rung durch die Doppelmedikation von Calcium und Vitamin D Präparaten. -- Vitamin D: im Multivitaminpräpa- rat; Calcimagon® D3 und Dekri- stol® 20.000 I.E. -- Calcium in Calcimagon®, Multivita- minpräparat und Calcium aus dem Supermarkt Eine Zufuhr von 1000 mg Calzium täg- lich mit der Nahrung ist für Patienten oh- ne eine medikamentöse Osteoporosethe- rapie als Basistherapie ausreichend. Nur wenn die empfohlene Calziumzufuhr mit der Nahrung nicht erreicht wird, sollte ei- ne Supplementierung durchgefuhrt wer- den. Die tägliche Calciumzufuhr aus der Nahrung kann gegebenenfalls mithilfe des Calcium-Rechners grob eingeschätzt werden (zum Beispiel unter http://www. gesundheitsinformation.de/kalzium-rech- ner.2032.de.html). Der Rechner wurde vom Institut für Qualität und Wirtschaft- lichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch In- stitut entwickelt. Weiterhin nimmt die Patientin auch Mul- tivitamine ein. Dabei ist darauf zu achten, dass hier nicht noch zusätzliches Calcium zugeführt wird. Symptome einer Hyper- calciämie sind Müdigkeit und Obstipati- on. Die Einnahme des Colecalciferols wird nach Serumcalciumwerten dosiert. Üb- licherweise reicht bei einer Langzeitbe- handlung die Einnahme einer Weichkap- sel alle 2 Wochen. Daher sollten die Wer- te bei Frau S. T. überprüft werden und die Dosierung angepasst werden. Einnahmeintervall problematisch

„Timed up and go“ Gemessen wird die Zeit, die benöti- gt wird, um von einem Stuhl aufzu- stehen, 3 Meter zu gehen, sich um- zudrehen, zurück zu gehen und sich wieder hinzusetzen. Bei einem Wert unter 10 Sekunden ist keine Mobili- tätsstörung, bei einemWert über 30 Sekunden ist eine Mobilitätsstörung und Sturzgefährdung anzunehmen. „Chair Rising“ Gemessen wird die Zeit, die benö- tigt wird, um 5x nacheinander von einem Stuhl ohne Unterstützung der Arme aufzustehen. Bei einem Wert über 10 Sekunden ist eine kraftbedingte Gangunsicherheit an- zunehmen. „Tandemstand“ Beide Füße stehen unmittelbar hin- tereinander auf einer gedachten Linie. Gemessen wird die Zeit, die ein Patient frei (ohne sich festzuhal- ten, ohne Ausweichschritt) und mit offenen Augen in dieser Position balancieren kann. Bei einem Wert unter 10 Sekunden ist eine Gleich- gewichtsstörung und Sturzgefähr- dung anzunehmen. Monitoring eingehalten? Vitamin D und Calcium-Werte sollten gemessen werden und je nach Ergebnis kann die Dosis des Vi- tamin D reduziert und ggf. das Cal- cium abgesetzt werden. Der TSH- Wert sollte nach ca. 6 Wochen nach Änderung der Dosierung oder Än- derung des Einnahmezeitpunktes bestimmt werden und ggf. die Do- sierung des L-Thyroxins angepasst werden.

Indikation ohne Medikament

Sturzgefahr

Laut Leitlinie der DVO ist eine medika- mentöse Osteoporosetherapie indiziert nach einer niedrigtraumatischen Schen-

Durch das Vorliegen von Risikodiagnosen, wie Bewegungseinschränkung, Sturzana- mnese, Schwindel, Ängstlichkeit, Arthro-

12 Fortbildung aktuell - Das Journal Nr. 2/2011 der Apothekerkammer Westfalen-Lippe F rtbildung aktuell – Das Journal Nr. 1/2014 der Apoth kerkammer Westfalen-Lippe 12 – as r al de Apothek k mmer Westfalen-Lippe

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