Fortbildung aktuell - Das Journal Nr. 3/2014 (Dezember 2014)

Ina Richling

Osteoporosepravention bedurfen, sowie ein positiver Einfluss auf kardiovaskuläre Erkrankungen sind Vorteile der SERM. Nachteilig sind die Erhöhung des Throm- boserisikos und klimakterische Nebenwir- kungen, wie Hitzewallungen, periphere Ödeme, Depressionen und Schlaflosig- keit. Die Einnahme erfolgt einmal täglich und ist zur Prophylaxe und Therapie der Osteo- porose in der Postmenopause indiziert. Bezadoxifen (Conbriza®) wurde wahr- scheinlich auf Grund von einer unbefrie- digenden Nutzendokumentation im Fe- bruar 2014 in Deutschland vom Markt ge- nommen, ist aber weiterhin im europä- ischen Ausland erhältlich. Dieser Wirkstoff ist ein monoklonaler An- tikörper, der in der Lage ist, in einen Re- gelkreis im Knochenstoffwechsel einzu- greifen und somit die Osteoklasten zu hemmen. Die Folge ist eine verbesserte Knochendichte sowie eine verringer- te Knochenresorption. Denosumab wird zweimal jährlich injiziert. Als Nebenwir- kungen können Infektionen der Harn- und oberen Atemwege, Katarakt, Obsti- pation, Exantheme und Gliederschmerzen auftreten. Denosumab ist eine gute Wahl bei Patienten, die die Bisphosphonate auf Grund von gastrointestinalen Nebenwir- kungen nicht vertragen, bei denen gas- trointestinale Kontraindikationen, wie zum Beispiel Gastritis, Erkrankungen des Oesophagus und Ulcera vorliegen oder bei Patienten, die auf Grund einer Nie- reninsuffizienz keine Bisphosphonate an- wenden können. Denosumab

sich mit steigendem Grad der Nierenfunk- tionsstörung erhöht. Da Denosumab in Xgeva® wesentlich höher dosiert ist als in Prolia® (60 mg alle 6 Monate versus 120 mg alle 4 Wochen) ist das Risiko un- ter Xgeva® größer. Eine bereits bestehen- de Hypokalziämie muss vor Beginn der Therapie korrigiert werden. Eine ausrei- chende Versorgung mit Calcium und Vita- min D ist bei allen Patienten bedeutend, und ist vor allem wichtig bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung, au- ßer bei Hyperkalziämie. • unter Prolia®: vor jeder Anwendung von Prolia®, innerhalb von zwei Wo- chen nach der initialen Dosis bei Pati- enten mit einer Prädisposition für ei- ne Hypokalziämie (zum Beispiel Pati- enten mit einer schweren Nierenfunk- tionsstörung, Kreatinin-Clearance < 30 ml/min), wenn Anzeichen für eine Hy- pokalziämie auftreten oder sofern auf- grund des klinischen Zustandes des Pa- tienten indiziert ist, • unter Xgeva®: vor der ersten Xgeva®- Dosis, innerhalb von zwei Wochen nach der ersten Xgeva®-Dosis, wenn Anzeichen für eine Hypokalziämie auf- treten, zusätzliche Kontrollen der Cal- ciumspiegel während der Therapie sollten erwogen werden bei Patienten mit Risikofaktoren für eine Hypokalzi- ämie (zum Beispiel bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung, Kre- atinin-Clearance < 30 ml/min), oder so- fern sie aufgrund des klinischen Zu- standes des Patienten indiziert sind. Die Patienten sollten auf Symptome, die auf eine Hypokalziämie hinweisen, wie Kribbeln und Taubheitsgefühl sowie Neigung zu Krämpfen und Muskelzu- ckungen, vor allem an Händen und Füßen und ein langsamer Herzschlag, hingewie- sen werden. Monitoring der Calciumspiegel

salen Frauen und bei erwachsenen Män- nern mit hohem Frakturrisiko, für die ei- ne Behandlung mit anderen für die Oste- oporosetherapie zugelassenen Arzneimit- teln nicht möglich ist, beispielsweise auf Grund von Kontraindikationen oder Un- verträglichkeit, beschränkt worden. Pati- enten mit klinisch gesicherter, aktuell be- stehender oder vorausgegangener ischä- mischer Herzkrankheit, peripherer arte- rieller Verschlusskrankheit und/oder ze- rebrovaskulärer Erkrankung oder unkon- trollierter Hypertonie dürfen nicht mit Protelos® behandelt werden. 7 Teriparatid ist ein Abkömmling des na- türlichen Parathormons. Wird es in hoher Konzentration als Medikament verabrei- cht, kann es die knochenbildenden Osteo- blasten aktivieren und so die Knochenbil- dung anregen. Außerdem wird die Auf- nahme von Calcium aus dem Darm geför- dert und die Ausscheidung über die Niere reduziert. Das Präparat wird bei postme- nopausalen Frauen mit fortgeschrittener manifester Osteoporose und bei Männern mit hohem Frakturrisiko eingesetzt. Te- riparatid muss täglich subkutan injiziert werden. Nebenwirkungen wie Schwin- del, Übelkeit, Glieder- und Kopfschmer- zen können auftreten. In den USA erhielt Teriparatid eine Black Box Warnung, da es im Langzeitversuch mit Ratten Knochen- krebs verursachte. Teriparatid (Forsteo®)

SERM – Selektive Östrogenrezeptormo­ dulatoren

Als Wirkungsmechanismus wird eine Un- terdrückung der Östrogen-Rezeptor Sti- mulation von Osteoklasten und so- mit Zunahme der Knochendichte be- schrieben. Die gleichzeitige Senkung des Brustkrebsrisikos und damit gute Eig- nung bei Frauen mit erhöhtem famili- ärem Mammakarzinom Risiko, die einer

Hypocalciämie unter Denosumab 8 (Prolia®, Xgeva®)

Der monoklonale Antikörper Denosumab birgt das Risiko von Hypokalziämien, das

Fortbildung aktuell – Das Journal Nr. 3/2011 der Apothekerkammer Westfalen-Lippe 9 Fortbi dung akt ell – Das Journal der Apoth kerka mer Westfalen-Lippe

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