Blickpunkt Schule 5/2020

Ressourcenzuweisung im Landesabitur I n denVerhandlungenmit demKultusministerium stand die Frage der Ressourcenzuweisung längere Zeit im Raum. Scheinbar sträubt man sich aufseiten des Minis- teriums gegen landesweit verbindliche, einheitliche Min- destregelungen. Der HPRLL und der dlh fordern diese zum Wohle der Beschäftigten. Insofern gab es imMinisterge- spräch eine Klärung des Sachverhalts bezüglich der Res- sourcen, aber nicht der Frage einer landeseinheitlichen Min- destregelung, die verbindlich für die Schulen ist. Hier fordert der HPRLL und der dlh die Bereitstellung von Korrekturta- gen, die Aufstockung der Vertretungsmittel, die Reduktion von externen Korrekturen, zusätzliche Studientage sowie die Zahl der Abiturprüfungen in den Blick zu nehmen. Durch die Arbeitszeitverdichtung, diemit der Verlegung des schriftlichen Abiturs auf die Zeit nach den Osterferien einhergeht, sind solche verbindlichen landesweiten Rege- lungen unabdingbar, da Schulen sonst mit den Problemen, die vor Ort aufgrund unklarer Regelungen entstehen, allein gelassen werden. Solche landesweiten Regelungen dienen dazu, klareVer- hältnisse vor Ort zu schaffen und Konflikte, die zwischen Schulleitung und Lehrkräften entstehen, bspw. durch gerin- gere Zuteilung von Korrekturtagen als erwartet, zu vermei- den. Aus Sicht des dlh können aufgrund der Ressourcenzusa- ge des Ministers die Schulen nun in die Lage versetzt wer- den, entlastende Regelungen durchzuführen. Wer würde da noch zur Beseitigung einer Vielzahl von Konflikten vor Ort gegen eine landesweite Regelung eintreten wollen? Hygieneplan 6.0 D er Hygieneplan, der sehr kurzfristig vor den Herbstferi- en an die Schulen gelangte, ist die Fortschreibung des Hygieneplanes 5.0. Anhand der Versionsnummer kann der geneigte Leser erkennen, dass dieser sich ebenfalls in ei- nemungewohnt dynamischen Prozess befindet. In den letz- ten dlh-Nachrichten wurde noch über den Hygieneplan 4.0 berichtet. ImHygieneplan 6.0 finden sich auch größtenteils die durch dieVerhandlungen imHPRLL angesprochenenVer- änderungen wieder. Der dlh sieht, dass die Fachabteilung imMinisteriummit Hochdruck an den Änderungen arbeitet, um somit den Schulen Hilfsmittel an die Hand zu geben, wie zu verfahren ist. Dass die Pläne sehr kurzfristig an die Schulen gelangen, ist wohl den Umständen der Pandemie geschuldet. Der dlh rät, trotz allen Zeitdrucks die Abläufe der Beteiligung nicht aus demBlick zu verlieren und ein Ab- weichen davonmindestens zu erläutern. Ein Aspekt, der aus Sicht des dlh noch nicht genügend berücksichtigt wurde, ist der Hinweis, dass bei ärztlichen Attesten keine Diagnose mit abgegeben werdenmuss.

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Geschlechtergerecht kommunizieren

Nachrichten aus dem Hauptpersonalrat | Leserbriefe

Sehr geehrter Herr Schwab, Ihre Beiträge in ’Blickpunkt Schule’ lese ich mit großem Interesse. Besonders gefreut hat mich Ihr Artikel zum ’ge- schlechtergerechten Sprachgebrauch’: Es zeugt entweder von begrenztem intellektuellen Unterschei- dungsvermögen oder von ideologischer Verbohrtheit, wenn emanzipatorische Ei- ferer meinen, das Ge- schlecht der Bezeichnung müsse gleich dem des Be- zeichneten sein. Erfolgt denn eine Geschlechtsum- wandlung, wenn man einen Menschen als Person be- zeichnet? Hören Birken und M it großer Erwartung begann ich den Artikel der neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Hessischen Philologenverbandes zu le- sen, steht sie doch in unse- rer Gewerkschaftsarbeit für eine junge Generation von Lehrerinnen und Lehrern, von der wir nicht nur Visio- nen für eine anspruchsvolle Bildung mit ebensolchen In- halten, sondern auch kon- krete Forderungen nach langfristig planendem und verlässlichem Handeln der Politik und der Verbesserung der Arbeits- und Beschäfti- gungsbedingungen an Schulen erwarten. Zu meinem großen Be- dauern bekommen wir statt Inhalten, Reaktionen, Kom- mentierungen, Forderungen und Formulierung von Ziel-

Buchen auf Bäume zu sein? Sind alle Spatzen männlich, Amseln und Meisen dagegen weiblich? Was ist dann mit dem armen Rotkehlchen? Wem nützt der zwanghafte Hinweis, dass Bürger, Wäh- ler, Kollegen, Schüler und Lehrer jeweils unterschied- lichen Geschlechts sein kön- nen? Dem Ziel einer Gleich- berechtigung ist die stän- dige Betonung des Unter- schieds auch nicht dienlich. Lieber Herr Schwab, kämpfen Sie weiter, letztlich wird sich die Vernunft durch- setzen. Mit freundlichen Grüßen, Rudolf Benz setzungen rein numerische Aufzählungen von Teilnah- men an Gesprächen, Tref- fen, Telefonkonferenzen, Repräsentationsaufgaben und viel Selbstdarstellung eigener Befindlichkeiten. Schule und erst recht schulpolitische Arbeit sollte sich zunächst vor allem an einemWIR orientieren. Das ist meine feste Überzeu- gung und hat meine Mitar- beit im schulpolitischen Ausschuss des Philologen- verbandes immer geleitet. Sehr geehrte Frau Fee, schauen Sie doch mal in den Artikel von Herrn Schwab. Sie können hier nicht nur et- was über den Gebrauch von Personalpronomen, sondern auch über deren Verknüp- fung mit Inhalten lernen. Brigitte Volk-Heiser

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Philologenverband – quo vadis?

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