Blickpunkt Schule 5/2020
Macht Yoga! In der Pause, im Unterricht, auf dem Schulhof Mit Yoga in Schulen neue Wege gehen! Übrigens: Yoga kann auch im Umgang mit Corona stärken.
Das vorliegende Plädoyer befasst sich mit der zu- kunftsweisenden Idee des Implementierens von Yoga für Kinder und Jugendliche in Bildungsein- richtungen. Hier finden sich Argumente für eine Anwendbarkeit von Yoga in Schulen sowie ein Ein- blick in wissenschaftliche Aspekte und den päda- gogisch-gesellschaftlichen Nutzen von Entspan- nungstechniken. »Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren.« Maria Montessori Einleitung Die Diskussion über Yogatechniken als Möglichkeit der Entspannung für Kinder in Schulen ist bereits in den acht- ziger Jahren in Deutschland entstanden. Yoga hat seit- dem für viele Deutsche in die private Form der Gesund- heitsförderung Einzug gehalten. Auch viele Firmen lassen es sich nicht nehmen, ihren Mitarbeiterinnen und Mitar- beitern Yoga als Mittagspausenentspannung oder tägli- che Übungsform (implementiert durch regelmäßige In- formations- oder Fortbildungsveranstaltungen) zugute- kommen zu lassen. Man weiß dort mittlerweile um die nachhaltig positiven gesundheitlichen Wirkungen von Yoga, von einem damit einhergehenden niedrigen Kran- kenstand, gesteigerter Leistungsfähigkeit, seelischer Zufriedenheit und körperlicher Ausgeglichenheit mal ganz abgesehen. Die Gesellschaft sollte bereits an den Wurzeln gepflegt werden. Je früher man mit der Gesundheitsförderung und den entsprechenden Maßnahmen in Kitas und Schulen be- ginnt, desto zufriedener, stärker, gesünder und leistungs- fähiger ist eine Gesellschaft. Kitas und Grundschulen sind zum Glück bereits auf das Pferd aufgesprungen und tragen mit zumTeil enormen Bemühungen und einer offenen Haltung dazu bei, die Ge- sundheit unserer Kinder von Grund auf zu fördern. Leider lassen noch immer weiterführende Schulen in Deutschland zwischen Kinderjahren und Berufswelt eine lange und leere Lücke, und das obwohl Schüler ab zehn Jahren Entspannungstechniken und Resilienzförderung mehr denn je benötigen und die Schulcurricula mehr denn je auf Leistungsdichte zielen.
Berichte aus der Praxis
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Das soll und muss sich ändern! Obwohl sie meines Erach- tens auf der Hand liegen, werden die Gründe und der Nut- zen für die Implementierung von Yogaeinheiten/Entspan- nungstechniken an Bildungseinrichtungen hier imWesent- lichen nochmal dargelegt. Weil es nach aller Einsicht aber oft an Ideen zur Praktikabilität sprich an einer Umset- zungsfantasie fehlt, beziehe ich mich neben meiner eige- nen Erfahrung als Yoga-Lehrerin an einem Gymnasium auch auf mehrere Artikel, die hierzu Stellung nehmen. Zunächst wird dabei ein Fokus auf eine mögliche Imple- mentierung von Entspannungstechniken in die Lehrpläne an deutschen Schulen (1) gelegt. Zum einen weise ich auf flexible und in Schulen anwendbare Stundenkonzepte für Yogaübungen hin, die zu entwickeln sich die hier genann- ten Autoren bemüht haben. 1 Entspannungszeiten in Bildungs- einrichtungen: Ein Blick in die Lehrpläne Entspannungszeiten gehören in jede Form von Bildungs- einrichtung, darüber gab es noch nie so wenig Zweifel wie in den vergangenen Jahren. Entspannungsformen wie Yoga, Tai-Chi, progressive Muskelrelaxation, Traum- » Christine Kurylas ist Lehrerin für die Fächer Englisch und Französisch am Gutenberggymnasium in Wiesbaden. Seit fünf Jahren unterrichtet sie auch Yoga im Ganztagsangebot für Schüler der Klassen 5 bis 7. Im Plädoyer für Yoga an Schulen bezieht sie sich auf ihre eigenen Erfah- rungen zur vorliegenden Thematik. Sie berücksichtigt des Weiteren vier Leitartikel: In ihrer Einleitung nimmt sie Bezug auf langjährige Beob- achtungen von Fessler/Kaiser und Bahrmann. Abschließend setzt sie sich mit Untersuchungsergebnissen von Gurlitt und Stück zumThema der Relevanz von Yoga und Entspannungsmethoden an Schulen aus- einander. >>
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