UPM-Biofore-Magazine-1-16-GER

Öffentliche Unterstützung für Risikoträger Das allgemeine Ziel der öffentlichen Förderung ist es, die Produktentwicklung und Kommerzialisierung zu beschleu- nigen. „Es ist wichtig, dass die Unternehmen und Industrien Vertrauen in die Zukunft haben und ihre Bereitschaft bekunden, in Forschungsprojekte und neue Ideen zu investieren. Die Regierung unter- stützt eine gewisse Risikobereitschaft, die demwirtschaftlichenWachstum, den Exporten und der Schaffung neuer Arbeitsplätze zugute kommt.“ Das technische Forschungszen- trum von Finnland (VTT) und die finni- sche Finanzierungsbehörde für Tech- nologie und Innovation (Tekes) spielen bei diesemProzess eine wichtige Rolle. Die von Tekes bereitgestelltenMittel und Darlehen werden dazu verwendet Forschungsprojekte durchzuführen, die nicht nur kommerzielle Chancen bereit- halten, sondern auch Innovationen hervorbringen, die der Gesellschaft insge- samt zugute kommen. Peltonen fügt hinzu, dass die Reform der Gesetzgebung zur öffentlichen Beschaffung außerdemdazu beitragen wird, neue Innovationen zu fördern. „Die öffentlichen Beschaffungen belaufen sich jährlich auf ungefähr 20 bis 30Milliarden Euro. Wenn nur ein Prozent dieser Summe, also 200 bis 300Millionen Euro, darauf verwendet werden können, neue Innovationen voranzutreiben, werden wir in der Lage sein, die Nach- frage nach neuen biologisch basierten Lösungen zu erhöhen.“ Peltonen ist der Ansicht, dass die staat- lichen Schlüsselprojekte in der Zukunft dazu beitragen werden, die finnische Bioökonomie auf gezieltere Art undWeise weiterzuentwickeln. „Wir müssen jedoch imHinter- kopf behalten, dass auch andere Länder maßgebliche Schritte imBereich der Biobranche unternehmen. Umunseren Vorsprung beizubehalten, müssen wir unsereWettbewerbsfähigkeit sichern und Unternehmen dazu ermutigen, experi- mentierfreudig zu sein und innovative Ideen zu entwickeln.“

Jyrki Ovaska

Die neue grüne Welle

Laut Jyrki Ovaska , Executive Vice President, Technology bei UPM, schafft die Biofore-Strategie von UPMeine solide Grundlage für die Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Unternehmens. „Wir möchten zur Entwicklung der Bioökonomie beitragen, indemwir neue biologisch basierte Produkte, wie zum Beispiel Biokraftstoffe, Biochemikalien und Bioverbundstoffe, erforschen und herstellen“, erklärt Ovaska. Innovative Technologien und die Einführung neuer Produkte erfordern jedoch Zeit und Geduld. Der Weg eines Produkts von der Forschung und Entwicklung bis zur Markteinführung kann durchaus sieben bis zehn Jahre in Anspruch nehmen. „Die bedeutendsten Innovationen entstehen, wenn die Grenzen der tradi- tionellen Industrie überschritten werden. Das Betreten von Neuland stellt jedoch immer auch ein Geschäftsrisiko dar. Dieses Risiko lässt sich aber durch die Zusammenarbeit mit führenden Lieferanten, Forschungseinrichtungen und anderen Unternehmen verringern“, so Ovaska. Alternativen durch Forschung Ovaska ist der Überzeugung, dass Produkte auf fossiler Rohstoffbasis in Zukunft nicht gänzlich durch biologische Produkte ersetzt werden. Vielmehr werden beide Produktarten langfristig koexistieren. Außerdem benötigen neue Produkte Zeit, um sich in der Wertschöpfungskette zu etablieren. Erneuerbar statt fossil – so lässt sich die nächste große Veränderung im Bereich der industriellen Produktion wohl am besten beschreiben. UPM fördert neue Bioökonomie-Projekte sowohl durch eigene Investitionen als auch durch internationale Fördermittel und Zusammenarbeit.

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