UPM-Biofore-Magazine-1-16-GER

gend zuverlässige Daten ermittelt werden, mit denen sich bestimmen lässt, ob neue Produkte effektiv sind und ob die Kosten auf ein Niveau gebracht werden können, das ein langfristig profitables Geschäft ermöglicht.“ „Bisher waren wir nicht in der Lage, all unsere neuen Innovationen in Europa zu testen. Daher haben wir die Pilotpro- jekte für unser Herstellungsverfahren in anderen Ländern durchgeführt, zum Beispiel in den Vereinigten Staaten. Durch die Erhöhung der Fördermittel für den Bau neuer Anlagen, in denen biolo- gisch basierte Produkte getestet werden können, dürfte dieses Problemnun bald der Vergangenheit angehören. Damit neue Innovationen tatsächlich in Produktion gehen können, sind oftmals umfangreiche Investitionen in die Ausrüs- tung erforderlich. Vor Kurzemhat UPM 175Millionen Euro in die Bioraffinerie in Lappeenranta investiert, wo der Kraftstoff UPMBioVerno hergestellt wird. Ovaska weist zudemdarauf hin, dass es enormwichtig sei, die mit der Finanzie- rung von Forschungsprojekten und Inves- titionen verbundenen Risiken und Belas- tungen zu verteilen. Die Europäische Kommission arbeitet zumBeispiel bereits mit der Industrie zusammen und beteiligt sich an der Finan- zierung von Forschungs- und Innovations- projekten. Zu den von der Europäischen Kommission verwendeten Finanzinstru­ menten zählen auch die gemeinsamen Initiativen des Bio-based Industries Consortium (BBI), die darauf abzielen, die Entwicklung des nachhaltigen Bioökono- mie-Sektors durch neue Investitionen zu fördern. UPM ist eines der Gründungsmit- glieder des BBI, dem ein Budget von unge- fähr 3,7Milliarden Euro zur Verfügung steht. Als Beispiel für eine kürzlich im Rahmen des neuen Finanzierungsmodells erfolgte Zusammenarbeit führt Ovaska das von UPMkoordinierte ValChem-Projekt an. Bislang sind EU-Fördermittel in Höhe von 13,1 Millionen Euro in das 18,5-Millio- nen-Euro-Projekt Euro geflossen. Aber auch das schwedische Chemi- Bioökonomie-Strategie verdient Anerkennung

BAUMSTÄMME für Schnitt- holze und Sperrholz

RINDE und ÄSTE für erneuerbaren Diesel- kraftstoff und erneuerbare Energie

„Wir arbeiten darauf hin, alterna- tive Bioprodukte zu entwickeln. Unser Ziel sind erneuerbare Biokraftstoffe und Biochemikalien der zweiten Generation, die eine ähnliche molekulare Struktur wie petrochemische Produkte aufweisen. Dadurch werden die technischen Anforde- rungen hinsichtlich der Verwendung der Produkte gesenkt. Außerdemwird es den Kunden ermöglicht, neue Produkte ohne zusätzlichen Aufwand zu verwenden.“ „Auf dieseWeise ist es möglich, das mit neuen Produkten verbundene Risiko zu senken. Hinzu kommt, dass dieMarkt- einführung beschleunigt wird und eine Skalierung der Produktionmöglich ist“, fügt Ovaska hinzu. Ovaska weist darauf hin, dass die Entwicklung und die Investitionen auch durch Deregulierungen unterstützt werden können. „Branchen wie die Energie- und Biokraftstoffindustrie werden stark von der EU und ihrenMitgliedsstaaten regu- liert, wohingegen die Regulierungen im Bereich der Biochemikalien weniger strikt ausfallen. Die Einführung neuer Produkte wird zudemdurch die mit der technischen Genehmigung der Produkte verbundenen Prozesse behindert, die häufig zeitauf- wändig und komplex sind.“ Wertschöpfung in der Pilotphase Die Forschung kann bis zu einem gewissen Punkt unter Laborbedingungen erfolgen, aber neue Produkte und Herstellungsver- fahrenmüssen bereits frühzeitig in Demo- und Pilotanlagen getestet werden. „In großen verarbeitenden Industrien sind Pilotprojekte unverzichtbar. Nur im Rahmen von Pilotprojekten können genü-

EXTRAKTSTOFFE für erneuerbaren Diesel- kraftstoff oder Bioche- mikalien

FASERN für Biofasern und Bioverbundstoffe

LIGNIN, ZELLULOSE, HEMIZELLULOSE für Bioverbundstoffe

FASERN für Zellstoffe

Mit Holzrohstoffen fängt bei UPM alles an.

16 | BIOFORE

Made with FlippingBook - Online catalogs