UPM-Biofore-Magazine-1-16-GER

BEABSICHTIGTE TREIBHAUSGASMINDERUNGSBEITRÄGE (INDCS, „INTENDED NATIONALLY DETERMINED CONTRIBUTIONS“) DER STAATEN FÜR COP21 ANGEKÜNDIGT

KANADA

EU Bis 2030 Verringerung um 40 % im Vergleich zu 1990

USA

Bis 2030 Senkung von Treibhausgasen um 30 % im Vergleich zu 2005

Bis 2025 Verringerung um 26–28 %

im Vergleich zu 2005, ernsthafte Bemühungen zur Reduzierung von Emissionen um 28 %

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hatten 149 Länder ihre Treibhausgas­ minderungsbeträge bekannt gegeben. Insgesamt entfallen darauf 90 % der globalen Emissionen. Die beabsichtigten Beiträge vieler bedeutender Ölförderländer wie z. B. Saudi-Arabien und Katar stehen noch aus.

Kimmo Tiilikainen

Wälder als Quelle für nachhaltige Materialien WachsendeWälder binden großeMengen an Kohlendioxid. Tiilikainen weist darauf hin, dass das Abkommen keine detail- lierten Regelungen zu Kohlenstoffsenken oder ähnlichen Themen beinhaltet. Die nationalen Vorschläge würden die Bedeutung der Wälder bei der Bekämpfung des Klimawandels jedoch anerkennen. „Es wurden bereits Vereinbarungen getroffen, umdie Abholzung der tropischen Regenwälder zu stoppen. Dies ist das einzige konkrete Thema, das bisher imHinblick auf die Wälder behandelt wurde“, merkt Tiilikainen an. „Finnland sowie andere Länder mit reichhaltigenWald- beständenmüssen andere Staaten immer wieder daran erin- nern, dass nachhaltig bewirtschafteteWälder eine hervorra- gende Quelle für erneuerbare Rohmaterialien sind, die noch dazu als Ersatz für fossile Rohstoffe dienen können.“ Tiilikainen zufolge stehen eine nachhaltige Forstwirt- schaft und Bioökonomie imMittelpunkt der Klimaverhand- lungen. „Es gibt zahlreiche Unternehmen in den nordischen Ländern, die sich auf die Zukunft konzentrieren und an der Lösung dieser Probleme beteiligt sein wollen. Ich glaube, dass die waldreichen nordischen Länder sogar noch enger zusam- menarbeiten könnten, als es derzeit der Fall ist.“ Fortschritte bei der EU-Klimapolitik Die Europäische Union hat sich bei den Verhandlungen in Paris an den von der Kommission festgelegten Zielen orien- tiert. Tiilikainen zufolge unterstützen dieMitgliedsstaaten die Richtlinien der Kommission, wollen die Verantwortlich-

„Mehrere teilnehmende Länder hatten eigene Klimapläne erstellt. Amwichtigsten ist jedoch, dass die Supermächte, wie zum Beispiel die Vereinigten Staaten und China, bereit sind, mehr für das Klima zu tun. Ihnen kommt in diesemZusammenhang eine Schlüsselrolle zu.“ Eine der schwierigsten Fragen, die es bei der Erzielung einer Vereinbarung zu klären galt, bezog sich auf die Aufteilung der Verantwortung zwischen den Entwicklungs- und Industrie- staaten. „Ich hege die Hoffnung, dass nur noch wenige Länder die Meinung vertreten werden, die Industriestaatenmüssten die Rechnung allein begleichen. Wohlhabende Länder dürfen nicht dazu verpflichtet werden, die gesamte Last allein zu tragen. Statt- dessenmüssen wir Privatinvestoren dazu anhalten, die Förder- mittel in neue Richtungen fließen zu lassen.“ Bei den bisherigen Klimakonferenzen wurde vorgeschlagen, dass Entwicklungsländern jährlich insgesamt 100Milliarden US-Dollar an öffentlichen und privaten Fördermitteln zur Verfü- gung gestellt werden sollten, um sie bei ihren Bemühungen zur Reduzierung der Emissionen und der Verlangsamung des Klima- wandels bis 2020 zu unterstützen. „Den Statistiken des letzten Jahres zufolge, wurde die Förde- rung bereits auf 62Milliarden US-Dollar pro Jahr erhöht – also auf ungefähr zwei Drittel des Zielbetrags“, hebt Tiilikainen hervor. „Aufgrund der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage wird Finnland nicht in der Lage sein, seinen Anteil an der Finanzie­ rungslast vor dem Jahr 2020 zu erhöhen. Wir werden unseren Verpflichtungen jedoch nachkommen und uns verstärkt dafür einsetzen, dass mehr Fördergelder von Unternehmen in diesen Prozess fließen.“

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