UPM-Biofore-Magazine-1-16-GER

CHINA Ende des Anstiegs der CO 2 ca. 2030; größtmögliche Bemühungen, den CO 2 -Ausstoß bereits -Emissionen:

Der Klima-Vertrag könnte ein erster Schritt sein, um die Wettbewerbsbedingungen zwischen Europa und anderen Wirtschaftsregionen anzugleichen, so Ahti Fagerblom, Energy and Climate Policy Manager der Finnish Forest Industries Federation. „Nicht alle Industrienationen haben sich dazu verpflichtet, ihre CO 2 -Emissionen im selben Maßstab wie Europa zu senken. Daher schafft auch dieser Vertrag noch keine glei- chen Bedingungen. Allerdings ist er ein Schritt in die rich- tige Richtung, da nun auch andere Wirtschaftsregionen striktere Regelungen zum Klimaschutz umsetzen müssen.“ Das Hauptziel des Klimaabkommens besteht darin, die globale Erwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Dafür verpflichten sich die einzelnen Länder zu mehr Transparenz im Klimaschutz, wobei jedoch keine verbind- liche Gesetzesgrundlage im Hinblick auf CO 2 -Ziele fest­ gelegt wurde. Laut Fagerblom sind die Klimaziele der EU weitaus ambitio- nierter als die der USA, Chinas oder Japans, und das Emis­ sionshandelssystem wurde im Abkommen nicht berücksichtigt. „Dies birgt die Gefahr, dass die EU nun von gleichen Wettbewerbsbedingungen ausgeht und das Risiko durch Produktionsverlagerungen ins Ausland aufgrund steigender Kosten durch den Emissionshandel innerhalb der EU unter- schätzt.“ Aufforstung hat sich zu einer wichtigen Maßnahme im Kampf gegen CO 2 -Emissionen entwickelt. „Für uns ist es wichtig, dass Holz als nachwachsender Rohstoff betrachtet wird, der zum Erreichen der Klimaziele beiträgt. Eine positive CO 2 -Bilanz wird erzielt, wenn mehr Bäume wachsen als gefällt werden.“ In Finnland zählt die Forstindustrie zu den wichtigsten Produzenten von Bioenergie. Der Rohstoff Holz wird zur Herstellung von Zellstoff und anderen Produkten benö- tigt, während Nebenprodukte in Bioenergie umgewandelt werden. „Mit unseren Investitionen in Wälder möchten wir zu einem natürlichen Wachstum beitragen. Es ist möglich, die zur Verfügung stehenden Ressourcen zu nutzen und gleichzeitig für ein gutes Gleichgewicht zu sorgen.“ KLIMAABKOMMEN BEDEUTET MEHR CHANCENGLEICHHEIT FÜR DIE EUROPÄISCHE WIRTSCHAFT

RUSSLAND Bis 2030 Reduzierung von 25–30 % im Vergleich zu 1990

davor zu senken

JAPAN Bis 2030

INDIEN

Verringerung um 26% im Vergleich zu 2013 Bis 2030 Senkung von Treibhaus­ gasen um 30 % im Vergleich zu 2005

Bis 2030 Senkung des BIP-Emissionsfaktors um 33–35 % im Vergleich zu 2005, Anteil nicht-fossiler Energien bis 2030: 40 %

keiten jedoch erst nach Unterzeichnung des Abkommens weiter spezifizieren. Der Emissionshandel wird nach der Konferenz ebenfalls reformiert. „Die Energieversorgungsquellen und industriellen Struk- turen in den EU-Mitgliedsstaaten unterscheiden sich zumTeil sehr stark voneinander – genau wie auch die Landnutzung, das Wohnungswesen und das Klima. Das bedeutet, dass die Verein- barung von Emissionsreduzierungen selbst innerhalb der EU nicht immer eine einfache Aufgabe ist. Die internationalen Unstimmigkeiten werden nach der Konferenz in Paris höchst- wahrscheinlich imRahmenmehrerer Treffen geklärt.“ Laut Tiilikainen zielt die EU darauf ab, die Emissionen auf kosteneffizienteste Art undWeise zu reduzieren. „Die Reduzierungenmüssen in Bereichen erfolgen, in denen sich effektive Ergebnisse mit möglichst geringen Kosten erzielen lassen. Dieses Prinzip wurde in der EU-Klimaschutz­ politik festgelegt. Ob es jedoch umgesetzt werden kann, lässt sich erst zu einem späteren Zeitpunkt sagen. Hoffentlich werden sich dieMitgliedsstaaten nicht in Streitigkeiten darüber festfahren, in welchemMaße jede Partei die Emissionen redu- zierenmuss, die nicht unter das Emissionshandelssystem fallen.“ Tiilikainen hebt hervor, dass ein Klimaabkommen die Imple- mentierung der EU-Klimaschutzpolitik erleichtern und die europäische Industrie im globalenWettbewerb stärken wird. „Die EUwirdmit ihrer eigenen Klimaschutzpolitik fort- fahren, ungeachtet der Ergebnisse der Konferenz. Je größer der Anteil an Emissionen ist, die unter das Pariser Abkommen fallen, desto größer wird auch der von der europäischen Industrie erlangteWettbewerbsvorteil sein“, hält er abschließend fest.

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