UPM-Biofore-Magazine-1-2017-DE

TEXT SAARA TÖYSSY   FOTOS YARA, UPM, TUOMAS UUSHEIMO

Die Düngemittelversuche werden an der von Yara betriebenen Forschungsstation Kotkaniemi durchgeführt, deren Versuchsfelder internatio­ nalen Forschungsprotokollen entsprechen. Die Versuchsfelder werden unterschiedlich gedüngt und bestellt. Am Ende des Sommers wird jedes von ihnen einzeln von einem speziell ange­ passten Mähdrescher abgeerntet, um kontrolliert beurteilen zu können, wie sich die unterschiedli­ chen Düngemittel auf die Ernte auswirken.

D amit UPM sein globales Nachhaltigkeitsziel, die muss das Unternehmen nachhaltige Wege für das Recycling und dieWieder­ verwendung von Produktionsneben­ strömen finden. ImNovember 2016 haben UPM und Yara Finland, ein führender Anbieter von Düngemitteln und Pflanzenernährung, die Bewilligung von Fördermitteln für ein gemein- sames Projekt zur Entwicklung von Recycling-Dünger bekanntgegeben. Die beiden Unternehmen arbeiten seit Anfang 2016 zusammen, die ersten gemeinsamen Praxistests fanden im Sommer statt. Nun wurden dem viel- versprechenden Projekt imRahmen von Raki2, einem vomfinnischen Umweltministerium verwalteten Programm für Nährstoffrecycling, die finanziellenMittel für den Zeitraum 2017–2018 bereitgestellt. Eliminierung von Deponie­ abfällen bis 2030, erreicht,

Die Zeit ist reif für einen

tung von Nährstoffen zu einemder wich- tigsten staatlichen Projekte geworden.

für den Klärschlamm. Auch die Kostenstruktur wird

Das Besondere an diesem

Projekt ist, dass zwei große Branchen­ akteure ihre Fach­ kenntnisse und Ressourcen

analysiert”, erklärt Katja Viitikko , Leiterin des Nebenstrom- Forschungsprogramms bei UPMResearch & Development. Yara ist wiederum für die Durchführung von Praxistests, die Zusammen­ arbeit mit den Landwirten

Ermittlung des idealen Nährstoffverhältnisses

Eines der größten Probleme, mit dem die Forschung zu Recycling-Dünger zu kämpfen hat, ist die Heterogenität von Nebenströmen. Die organischen Nebenstrom-Materialien, die von der Forstindustrie erzeugt werden, stehen in großenMengen zur Verfügung und sind daher gut für die Düngerentwicklung geeignet – doch auch sie sind nicht ohne Herausforderungen. Der bei Yara Finnland tätige Düngerforscher Raimo Kauppila ist bereits seit über 25 Jahren in der Düngemittelbranche tätig und wird bei wichtigen strategischen Projekten des Unternehmens als anerkannter Experte hinzugezogen. „Bei dem Bio- und Primärschlamm aus den Abwasserklär­ anlagen von UPMhandelt es sich um relativ homogenes organisches Material,

vereinen, um eine nachhaltige indust- rietaugliche Dünger­ lösung zu entwickeln, die auf die spezifischen Anforderungen der Land­ wirtschaft eingeht. Der Dünger wird aus Nebenströmen hergestellt, etwa aus Klärschlamm (enthält Stickstoff und Phosphor) oder aus der Asche, die bei der Verbrennung von Biomasse entsteht. „UPMhat in diesemProjekt die Aufgabe, Materialien aus Nebenströmen bereitzustellen sowie die Herstellungs­ technologie und das Fertigungswerk zu testen und weiterzuentwickeln. Am wichtigsten ist hierbei die Entwicklung einer geeigneten Trocknungslösung

industrietauglichen Recycling-Dünger Um das Ziel zu erreichen, bis zum Jahr 2030 keine Abfälle mehr auf Deponien zu entsorgen, entwickelt UPM zusammen mit dem Düngemittel­ unternehmen Yara einen Dünger aus recycelten Abfallprodukten der Forstindustrie.

Katja Viitikko

und die Positionierung auf dem Markt zuständig. „2016 haben wir uns darauf konzentriert, die Qualität der Rohmaterialien zu prüfen und die beste Zusammensetzung sowie geeignetste Technologie zu finden. Bislang sind wir sehr zufrieden“, so Viitikko. Die Forschung zu Düngemitteln, die aus industriellen Nebenströmen hergestellt werden, ist seit einigen Jahrzehnten ein Thema. Da Finnland eine Vorreiterrolle in Sachen Recycling einnehmen will, ist dieWiederverwer­

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