UPM-Biofore-Magazine-1-2017-DE

TEXT MATTI REMES   FOTOS TUOMAS UUSHEIMO, UPM; MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DER INTERVIEWPARTNER

UPM Kaukas gibt in Sachen Kreislaufwirtschaft die Richtung vor

UPM Kaukas ist ein Pionier auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft: Das Werk verwertet auf Holz basierende Rohstoffe und Reststoffe auf besonders effiziente Weise.

D ie Produktionsanlage UPMKaukas umfasst ein Zellstoffwerk, eine Papierfabrik, ein Sägewerk, ein Biomassekraftwerk und eine Bioraffinerie, die allesamt eine beträchtlicheMenge an Rohstoffen auf Holzbasis verbrauchen. Sämtliche Rohstoffe werden effizient eingesetzt, das Abfallaufkommen wird auf einMinimum reduziert. „Das integrierteWerk ist ein Branchenpionier, was die effiziente Nutzung von Rohstoffen und Nebenströmen betrifft“, so Teuvo Solismaa , General Manager von UPMKaukas. „Global gesehen sind wir das vielseitigste integrierteWerk der Bioforst­ industrie. Wir stellen aus erneuerbaren Rohstoffen Zellstoff, Papier, Schnitt­ holz sowie Energie und Biokraftstoffe her. All das ist das Ergebnis der Biofore-Strategie von UPM“, so Solismaa. Über 120 Jahre Kreislaufwirtschaft Industrielle Symbiose in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft ist aktuell ein heiß diskutiertes Thema. Zu solchen Symbiosen kommt es, wenn aneinander angrenzende Produktionsanlagen alle angelieferten Rohstoffe so umfassend wie möglich nutzen. „UPMKaukas folgt diesemGrundsatz seit über 120 Jahren“, so Jaakko Nousiainen , Production Director der Bioraffinerie von UPM. Die industrielle Produktion begann am jetzigen Standort im Jahr 1892, als Kaukaan Tehdas Osakeyhtiö seine Rollenfabrik vonMäntsälä nach Lappeenranta verlegte. Die Rollen bestanden aus Birke, doch anfangs landete ein Großteil der Rohstoffe auf demMüll. Als in der Gegend 1897 ein Zellstoffwerk gebaut wurde, fand das übrigeMaterial plötzlich Verwendung. In den folgenden Jahrzehnten kamen noch ein Sägewerk und eine Papierfabrik dazu, seit dem Jahr 2015 nun auch eine Bioraffinerie. Sie stellt Biokraftstoffe aus Tallöl her, einemReststoff aus der Zellstoff-Herstellung. Ihr Hauptprodukt ist der für das Verkehrswesen bestimmte erneuerbare Kraftstoff UPMBioVerno. Effizienter Einsatz von Nebenprodukten Die Produktion bei UPMKaukas wird sorgfältig geplant, um alle Neben­ ströme und Reststoffe effizient zu nutzen. Solismaa nennt Holzstämme als Beispiel. Aus nicht verkäuflichen Deckeln werden Hackschnitzel gemacht, die mit dem Sägemehl aus dem Sägewerk im angrenzenden Zellstoffwerk für die Zellstoffherstellung genutzt werden. „Die Kreislaufkette setzt sichmit Rohtallöl fort, einemReststoff, der beim Kochen von Zellstoff entsteht und zur Herstellung von erneuerbaremDiesel und Naphta verwendet wird“, erklärt Solismaa. Sämtliche Nebenströme der Bioraffinerie werden ebenfalls vollständig genutzt.

>>

32 | BIOFORE

1/2017  | 33

Made with FlippingBook - Online Brochure Maker