UPM-Biofore-Magazine-1-2017-DE

TEXT VESA PUOSKARI   FOTOS SAMI HELENIUS, JANNE LEHTINEN

weisen bei einer Verwendung mit UPMProFi-Produkten eine bessere Farbbeständigkeit auf als die Holzfasern, die in herkömmlichen Produkten aus Holz-Plastik- Verbundwerkstoffen enthalten sind.“ UPMbegann 2007 mit der UPMProFi-Herstellung am Standort Lahti. Heute wird ein Großteil davon imdeutschen Bruchsal hergestellt. Die Produktionsanlage bezieht dabei Nebenströme von UPMRaflatac und seinen Kundenmit ein. Von 2007 bis 2016 wurden für UPMProFi rund 38.000 Tonnen überschüssiges Etikettenmaterial verwendet. Das heißt, dass ein Abfallvolumen von 1.600 Lastwagenladungen zu UPMProFi Deck-Rohstoffen recycelt wurden, anstatt auf der Müllkippe zu landen. Die Philosophie der Kreislaufwirtschaft steht zudem imMittelpunkt der industriellen Abläufe von UPMProFi. „Wir bereiten zumBeispiel das Kühlwasser wieder auf und sind in der Lage, sämtliche Abfallprodukte der Fabrik wiederzuverwerten,“ erklärt Robinson. „Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft zieht sich durch alle Betriebsabläufe.“

UPM ProFi feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen und zeigt, wie sich die Kreislaufwirtschaft durch die Herstellung neuer, innovativer Materialien und Produkte aus recycelten Nebenströmen in die Tat umsetzen lässt.

Edward Robinson und Juha Nikkola

wir sie mit den ursprünglichen Bildern“, so Robinson. „Sowohl die öffentlich als auch die privat verlegten Dielen haben sich als äußerst langlebig erwiesen“, bestätigt er anhand von Fotos und Videos auf der Website von UPMProFi sowie auf YouTube. UPMProFi hat in den letzten Jahren zahlreiche Architekten zu neuen Innovationen inspiriert.

Design ist wichtig UPMProFi steht für ein reines Öko-Design, das Abfälle reduziert und den Lebenszyklus von Rohstoffen verlängert. Es lässt sich außerdem als Rohstoff rückverwerten oder zur Energieerzeugung verbrennen. Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft hängt dabei eng mit der Entwicklung quali- tativ hochwertiger Materialien zusammen. Verbraucher kaufen nicht einfach ein Material, weil es umweltschonend ist – es muss auch andere Kriterien erfüllen. „Unsere Produkte sind für unsere Kunden hochgradig sichtbar. Wer zu Hause Dielen verlegt hat, berührt, sieht und spürt sie jeden Tag. Daher müssen wir uns über das äußere Erscheinungsbild des Materials Gedankenmachen. Dielenmüssen sicher in der Anwendung sein und eine Oberfläche mit guten Reibungseigenschaften aufweisen, auf der man nicht ausrutscht.“

„Wir haben einmodernes, steinartiges Material entwickelt, das für verschiedene Standorte geeignet ist. Architekten wie Shigeru Ban und Tobias Rehberger arbeiten gerne mit demMaterial, zum einen wegen des frischen Erscheinungsbildes, zum anderen aber auch, weil das Prinzip der Kreislaufwirtschaft in den Produkten steckt.“ Anlässlich des Jubiläums kooperiert UPM mit raumPROBE, einem erfolgreichen deut- schen Unternehmen, das mit Architekten zusammenarbeitet und ihnen eine einzigar- tige und stets aktualisierteMaterialbibliothek

UPM ProFi

Auch nach Jahren immer noch tadellos – UPM ProFi Dielen

bietet. „Wir sind einer der Sponsoren des materialPREISES von raumPROBE. Damit fördern wir Kooperationenmit führenden Architekten und zeigen ihnen, wie die Dielen der Zukunft genutzt werden.“ Neben der Herstellung von Dielen ist UPM ProFi auch ein geeignetes Material für Fassaden und Zäune. Kontinuierliche Verbesserungen Die Herausforderung bei der Nutzung recycelter Rohstoffe liegt darin, die Konsistenz reiner, unbenutzter Materialien zu erreichen, da recycelte Rohstoffe qualitativ schwanken. „Dank kontinuierlicher Verbesserungen konnten wir die Qualität des Materials, des Endproduktes und auch seine Umweltauswirkungen in den letzten zehn Jahren deutlich verbessern“, erklärt Juha Nikkola, der für die Verarbeitung undMaterialentwicklung von UPMProFi verantwortlich ist. „UPM ist zudem stolz, dass seine Produkte frei von giftigen Substanzen sind“, so Nikkola weiter. „Bei der Entwicklung achten wir sorgfältig darauf, dass die Produkte sicher in der Anwendung sind, gut aussehen und sich gut anfühlen.“ 

U PMProFi steht bei der Biofore-Strategie seit jeher an erster Stelle und wird für die Entwicklung neuer Produkte aus Nebenströmen der industriellen Fertigung verwendet. UPMProFi ist außerdemder erste Bioverbundstoff, den UPMauf denMarkt gebracht hat“, erklärt Edward Robinson , Director of Design, Development andMarketing bei UPMBiocomposites. ImRahmen seiner Biofore-Strategie ist UPM seit Mitte der 2000er-Jahre darum bemüht, sein reguläres Produktangebot für die Forstindustrie auf neue Bereiche auszuweiten. Eine der ersten Innovationen war UPMProFi, ein Bioverbundstoff aus Überschussmaterial der UPMRaflatac-Etikettenherstellung. Robinson bestätigt, dass sich recyceltes Etikettenmaterial perfekt für die Herstellung von Verbundwerkstoff eignet. „Etikettenmaterial enthält Kunststoffe und Papier. Die in Trennpapier enthaltenen ligninfreien Zellulosefasern

feiert zehn­ jähriges Bestehen als Pionier der Kreislauf- wirtschaft

Außendecks sindmanchmal extremenWitterungsverhält­ nissen ausgesetzt. „Farbe und andere Produktmerkmale müssen extremen Kälte- und Hitzetemperaturen standhalten. Die Bedingungen schwanken zwischen − 30° C in Lappland und bis zu + 70–80° C in Abu Dhabi.“ Immer noch tadellos UPMProFi Deck hat sich während seines zehnjährigen Bestehens als herausragendes, haltbares Material bewiesen. „Zur Feier des Jubiläums starteten wir unsere Kampagne ‚Immer noch tadellos‘, um zu zeigen, wie gut die ersten von uns installierten Decks die Zeit überdauert haben. Wir reisen dafür durch ganz Europa undmachen Aufnahmen von Dielen, die von 2007 bis 2012 verlegt wurden. Anschließend vergleichen

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