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Formulare & Hinweise

ABC der PVC-Banner für den Digitaldruck

Um die bestmögliche Auswahl treffen zu können sind Kenntnisse über PVC-Banner von Vorteil. Obwohl die Banneranwendung nicht weniger anspruchsvoll und vielseitig ist als die der Selbstklebefolien ist kaum Literatur zu finden. Der Werbetechniker muss sich oft mit Variablen auseinandersetzen. Manche Frage und Unsicherheit bleibt bestehen, wie mir viele Kundengespräche bestätigen. Unsicherheit bedeutet aber auch Risiko. Was sind die möglichen Fragen und Kriterien für die Auswahl des richtigen Banners? • Frontlit, Backlit oder Blockout Banner? • Laminierte- oder gestrichene Qualität? • Wie reißfest muss der Banner für die jeweilige Anwendung sein? • Was sind Dtex? • Ist ein dickeres Banner reißfester als ein dünneres? • Welche Banner sind geeignet für Wintereinsätze und tiefe Temperaturen? • Sollte ein Banner Fungizid-behandelt sein? • Was sollte beim Banner-Schweißen beachtet werden? • Kann ein Banner ohne Schweißmaschine mit Saum oder Spleiß versehen werden? • Wie viele Ösen sollten angebracht werden und wo? • Wie kann ich Digitaldruck auf Banner gegen mechanischen Abrieb und UV-Belastung schützen? Frontlit, Backlit und Blockout sind die gängigen Typenbezeichnungen für Digitaldruck-Banner. “Neudeutsch” ist im Digitaldruck sowieso allgegenwärtig, warum soll es bei den Bannern anders sein. Mit “lit” wird in der englischen Sprache “beleuchtet” bezeichnet. Also wird ein Frontlit demzufolge von vorne beleuchtet und ein Backlit von hinten. Front- wie Backlits sind gleichsam für die Bedruckung und Betrachtung von vorne bestimmt. Anders das Blockout, das von hinten und vorne bedruckt und betrachtet werden kann. Mit “Block” ist Sperre gemeint, in diesem Fall eine Lichtsperre. Ein Blockout- Banner ist in der Mitte der Konstruktion mit einer Lichtsperre in Form eines schwarzen Striches versehen, der von der Stirnseite wahrgenommen werden kann. Frontlit, Backlit und Blockout sind die gängigen Typen-Bezeichnungen für Digitaldruck-Banner.

Laminierte Qualität Laminierte Banner bestehen aus drei verschiedenen Komponenten. Einem unteren und oberen PVC-Film und einem Polyestergewebe in der Mitte. Diese drei Teile werden bei ca. 175°C auf einem Kalander, einer Art Heiß-Laminator, zusammengeschweißt. Der untere und obere Folienfilm variiert oft in der Stärke. Auf der oberen Druckseite wird meistens der dickere Folienfilm verwendet um eine möglichst glatte Oberfläche zu erreichen. Auf der Rückseite des laminierten Banners wird durch den verwendeten dünnen Folienfilm meist die Struktur des verwendeten Gewebes deutlich sichtbar. Hauptvorteil dieser Laminier-Technologie ist, dass große Mengen von Banner in gleich bleibender Qualität und preiswert in nur einem Arbeitsgang produziert werden können. Laminierte Banner sollten allerdings nur für den kurzfristigen Außeneinsatz und bei schwacher physischer Belastung zur Anwendung kommen. Die hier gewählten Polyestergewebe sind massiv weniger reißfest als bei den gestrichenen Bannern. Außerdem fehlen Additive für die Flexibilität bei tiefen Temperaturen. Ebenso fehlt meist eine Fungizidbehandlung gegen Schimmelpilz begünstigt durch Feuchtigkeitsbelastung. Laminierte Banner sind üblicherweise nicht mit Topcoatings gegen Weichmacheraustritt ausgerüstet. Ohne Acryl-Topcoating ist eine höhere Verschmutzung des Banners und eine kürzere Haltbarkeit der bedruckten Grafik aufgrund von Weichmachermigration zu erwarten. Gestrichene Qualität Gestrichene Banner werden in einem aufwendigen Verfahren und in mehreren Arbeitsgängen hergestellt. Gestrichene Qualität ist Top-Qualität für dauerhaften Außeneinsatz und höchste Bedruckbarkeit. Das Produktionsverfahren ist dem des Foliengießens nicht unähnlich. Nur dass die PVC-Paste auf ein Polyestergewebe aufgetragen wird und nicht auf ein Gießpapier wie bei den Folien. Es wird zuerst die eine Seite des Banners gestrichen, getrocknet und aufgerollt. Anschließend erfolgt in einem zweiten Arbeitsgang die Beschichtung der anderen Bannerseite. Oft wird vor dem eigentlichen Beschichten mit PVC- Paste das Polyestergewebe noch mit einem Grundstrich, dem Haftvermittler, versehen. In einem weiteren Arbeitsgang erfolgt auf Vorder- und Rückseite der Banneroberfläche die Beschichtung mit einer Lackierung, dem sogenannten Topcoating. Das Topcoating besteht meist aus einer speziellen Acrylmischung und steigert die Bedruckbarkeit und die Gleichmäßigkeit der Oberflächenenergetik. Dies gewährleistet dem Anwender perfektes “wolkenfreies” Drucken von Grafiken. Da kaumWeichmacher auf die Tinten einwirken können ist eine klar bessere Vernetzung der Tinten und Verlängerung der Haltbarkeit zu erwarten. Das Topcoating als Weichmacherbarriere gewährt außerdem eine geringere Anfälligkeit gegen Verschmutzung. Ein hochwertiges gestrichenes Banner weist auch auf der Rückseite ein Topcoating auf. Die rückseitige Topcoat-Beschichtung hilft vor allem zu einem besseren und leichteren Abrollverhalten bei den traktionsgetriebenen Inkjetplottern. Werden PVC-Banner ohne rückseitiges Topcoating aufgerollt gelagert, lassen diese sich nur mangelhaft oder mit erhöhtemWiderstand abrollen. Vor allem wenn die Rollen einmal Wärme und Druck (z.B. durch Eigengewicht) ausgesetzt waren. Die Folge wäre ein verstärktes “Bending“= Streifenbildung im Druckbild. Natürlich sind auch “Billigprodukte” in gestrichener Qualität auf dem Markt, bei denen weder hinten noch vorne ein Topcoating aufgebracht wurde.

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