Blickpunkt Schule 1 2025
Foto: btiger/AdobeStock
Titelthema
Weitere Bildungsorte in Hessen zum Thema Extremismus
Für die Opfer des Nationalsozialismus in Hessen Seit den 1980er-Jahren hat die Erforschung der Geschich te des Nationalsozialismus in Hessen erhebliche Fortschrit te gemacht. Zahlreiche Initiativen, Geschichtsvereine, poli tische, gewerkschaftliche, kirchliche und andere Organisa tionen, etliche schulische Projektgruppen, aber auch viele Gemeinden und engagierte Bürgerinnen und Bürger haben sich neben der universitären Forschung der Aufgabe ange nommen, die lokalen und regionalen Zusammenhänge der Jahre 1933 bis 1945 aufzuklären und die Öffentlichkeit durch Veranstaltungen, Ausstellungen oder Publikationen darüber zu informieren. Als Resultat dieser Aktivitäten sind seither zahlreiche Gedenkstätten in Hessen entstanden, die ein kontinuier- liches Bildungsangebot zur nationalsozialistischen Diktatur für Schulklassen, Jugend- und Erwachsenengruppen machen, aber auch Einzelbesuchern mit Führungen, Gesprächen und Materialien offenstehen.
dung erinnert das DIZ an die Ausbeutung von rund 17500 bis 20000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus etwa zwanzig Nationen in den 1938/1939 errich teten Sprengstoff- und Munitions fabriken Allendorf der DAG und WASAG. Die seinerzeit größten Sprengstoffwerke Europas wurden nach 1945 zu einer Industriestadt umgebaut. Website: www.diz-stadtallendorf.de
Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain befindet sich im Ortsteil Schwalmstadt-Trutzhain ca. 50 km
→
18
südlich von Kassel. Sie wurde 2003 am historischen Ort des ehemaligen Kriegsgefangenlagers STALAG IX A Ziegenhain eröffnet und erinnert an das Schicksal und die völkerrechts
widrige Behandlung von Kriegsgefangenen aus West- und Osteuropa während der Zeit des Nationalsozialis mus sowie an die Folgen des Krieges, an Flucht und Vertreibung. Website: www.gedenkstaette-trutzhain.de Für Opfer des SED-Regimes und zur Auf arbeitung der DDR-Geschichte in Hessen Direkt nach der Friedlichen Revolution in der DDR und der deutschen Wiedervereinigung begann im hessisch-thürin gischen Grenzgebiet die Aufarbeitung des SED-Regimes durch die ehrenamtliche Arbeit von Bürgerinnen und Bürger. Mit dem Grenzmuseum Schifflersgrund und der Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte Point Alpha entstanden bis Mitte der 1990er-Jahre zwei Gedenkinstitutionen, die bis heute eine wichtige Funktion in der Region und überregional einnehmen und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Der Observation Post ‘Point Alpha’ ist ein Denkmal der Geschichte des Kalten Krieges und der Konfrontation der beiden Militärbündnisse NATO und Warschauer Pakt. Wenige Meter außerhalb des US-Camps und im Her zen des geteilten Deutschland endete das Territorium →
Die Gedenkstätte Breitenau in Guxhagen, 15 Kilometer südlich von Kassel, befindet sich seit 1984 am histori
→
schen Ort des Arbeitshauses Breite nau. Hier war zwischen 1933 und 1945 unter anderem ein frühes Konzentra tionslager, ein Sammel- und Durch gangslager sowie ein sogenanntes
Arbeitserziehungslager untergebracht. Website: www.gedenkstaette-breitenau.de
Die Gedenkstätte Hadamar erinnert an die national sozialistischen ‘Euthanasie’-Morde und befindet sich auf dem Gelände der Vitos-Klinik auf dem Mönchberg. Träger der Gedenkstätte ist der Lan deswohlfahrtsverband Hessen. Website: www.gedenkstaette-hadamar.de 1994 gegründet, ist das Dokumentations- und In formationszentrum (DIZ) Stadtallendorf die erste und älteste Gedenkstätte in Deutschland über Zwangsarbeit. Als Einrichtung der politischen Bil-
→
SCHULE
→
Made with FlippingBook Ebook Creator