Blickpunkt Schule 2/2024

tonen, diese sollte den Schülerinnen und Schülern stets durch ihre Lehr kräfte vor Augen geführt werden. Sie sollten in die Lage versetzt werden, »Fehler der KI zu kennen und auf die se sehr genau zu achten«. Sie, wie auch die Lehrenden, sollten allerdings auch den Anschluss an die rasante Entwicklung von KI nicht ver passen, vor allem im Bereich der Ent wicklung von Fotos sowie Videos schreite diese sehr schnell voran. Björn Braun meinte, es dauere nicht mehr lange, bis der erste Comicfilm alleine durch KI generiert werde, auch könne KI mittlerweile ‘natürliche Sprache’ erzeugen, ebenso sei zu be rücksichtigen, dass KI, zum Beispiel zu ihrer Selbstbestätigung, halluziniere, also Falschaussagen treffe. Der Referent forderte, dass ethische Leitlinien für den Umgang mit KI, die bereits von der UNESCO sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz formuliert worden seien, im Bereich von Schule Eingang finden sollten. Deutschland wolle au ßerdem dem EU-Gesetz vom 30. Ja nuar 2024, das eine Kennzeichnungs pflicht der durch KI erstellten Ergeb nisse verlangt, zustimmen, was er be grüßte. Gerade im schulischen Kon text sei diese Verpflichtung eine Notwendigkeit, denn die KI solle von Schülerinnen und Schülern genutzt werden, um deren Denken »anzusto ßen, aber nicht, um das eigene Den ken zu ersetzen«. Die Urteilskompetenz, die die Schü lerinnen und Schüler im Umgang mit KI ausbilden sollten, wurde von Björn Braun in seinem Vortrag besonders unterstrichen, ebenso appellierte er an die Kolleginnen und Kollegen, den Lernenden stets aufzuzeigen, warum es wichtig sei, sich Wissen selbst an zueignen und sich nicht damit zu be gnügen, ChatGPT zu bedienen und deren Wissen als das ihre zu präsen tieren. In diesem Zusammenhang gelte es, den Bereich der Medienbildung an Schulen auszuweiten und den Schüle rinnen und Schülern einen verantwor tungsvollen Umgang mit KI zu vermit teln, ähnlich des kontrollierten Um

gangs mit dem Smartphone. Auch sei im Hinblick auf diesen Aspekt die Zu sammenarbeit mit der Elternschaft gefragt. Fobizz oder die Digitalen Hel den böten bereits speziell für Eltern Online-Fortbildungen an. Ähnlich seinem Vorredner schloss der Referent eine kurze facettenreiche Vorstellung verschiedener KI-Tools, die sich in der Unterrichtspraxis be reits bewährt hätten, an. Er nannte: ChatGPT 3 und 4 , ChapGPT Sora , Angebote von fobizz , gamma.app , MagicSchool.ai , google gemini und deepL write . Am Ende seines Vortrags plädierte Björn Braun dafür, dem Bildungsauf trag des HMKB nachzukommen, da rüber aber nicht die Handschrift und deren Wichtigkeit für das Lernen zu vergessen und sich stets in der Unter richtspraxis des Erziehungsauftrags von Schule, der einen kritischen Um gang der Lernenden mit Medien sowie mit KI enthält, bewusst zu sein. Der zweite Tag wurde durch eine Zusammenfassung der Ergebnisse des Vortages durch Tanya Gotta- Leger eröffnet.

von der gerade parallel stattfinden den didacta in Köln berichtete. Dabei ging sie auch auf Fragen der Zuhören den ein. Position des DPhV zu KI »Wollen Sie KI verbieten?« Das sei ei ne Frage, die ihr häufig gestellt werde, wobei unterstellt würde, man wolle sich vielleicht dem Fortschritt verwei gern. Ihre Antwort lautet, so die DPhV-Vorsitzende, dass der Philolo genverband einen kritisch-konstrukti ven Umgang mit Neuem pflege, wobei der Bildungsbegriff nach Wolfgang Klaffki grundlegend sei. Man setze sich distanziert und reflektiert mit der Thematik KI auseinander. Dort, wo es didaktisch begründet sei, habe der Deutsche Philologenverband von An fang an einen digital unterstützten (nicht gestützten) Präsenzunterricht als ein Instrument des Lernens und Lehrens befürwortet. Möglichkeiten des Einsatzes von KI Von der didacta sei zu berichten, dass die neuste Welle in Form von KI auch die Schulbuchverlage erreicht habe. Es sei zu prüfen, welchen Mehrwert KI für Lehrkräfte bringen könne. So sei Arbeitsersparnis durch Flexibilität in Bezug auf Anfragen und in Form indi vidualisierter Angebote für Schülerin nen und Schüler denkbar. Darüber hi naus könne KI zur Auswahl und zur Zusammenstellung von Lernmaterial, das auf die jeweilige Lerngruppe zu geschnitten sei (unterschiedliche Ni veaustufen), genutzt werden. Auch

Bericht

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Grußwort der DPhV- Vorsitzenden Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing

Ein ausführliches Statement zum Ta gungsthema aus Sicht des Deutschen Philologenverbands gab dessen Vor sitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klit zing ab, die auch von ihren Eindrücken

» Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing

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