GOLF TIME 3-2017

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Lager wechselte und einen kaum für mög- lich gehaltenen Absturz erlebte: ein gewisser Justin Rose, der im darauffolgenden Jahr keinen einzigen Cut auf der European Tour schaffte und sich nicht einmal für die Euro- pean Qualifying School qualifizieren konnte. Heute stehen beide im Rampenlicht: Jus- tin Rose, 36, der erste Olympia-Sieger der Neuzeit und U.S. Open-Sieger 2013, und Sergio García im Green Jacket. Ihr Duell im letzten Flight beim Masters war an Spannung kaum zu überbieten. Ent- scheidend war der zweite Schlag von García an der 15: Der Ball trifft die Fahne und springt nicht, wie meist, zurück in den Graben, sondern bleibt zwei Meter neben dem Stock liegen. Der Putt zum Eagle führte wieder zum Gleichstand (–9). Während García bis zur 18 jedes Loch Par spielte, sorgte Rose für Spannung durch sein Birdie an der 16 (–10) und das anschließende Bogey an der 17 (–9). Erst das Birdie im Stechen entschied für García den ersten Major-Sieg in seiner 18-jäh- rigen Laufbahn als Pro. SOUVERÄN „Es muss von draußen ganz schön lustig gewesen sein, uns da zuzu- schauen“, war Rose’ Kommentar unmittelbar nach dem Stechen. Der Brite umarmte seinen Freund und Ryder Cup-Kollegen – er wusste genau, was dieser Sieg für den Spanier be- deutet. „Ich glaube, dass ich eines Tages auch dieses Turnier gewinnen werde“, tröstete sich Justin Rose, „ich habe noch ein paar gute Golf-Jahre vor mir.“ Der Engländer mit ins- gesamt 15 Tour-Siegen, hatte schon 2015 mit einem zweiten Platz in Augusta das Green Jacket denkbar knapp verpasst.

GLÜCKSELIG García mit seiner neuen Flamme Angela auf dem 18. Grün im Augusta National

UnvergesslichauchdieBilder auf dem18.Grün an der Magnolia Lane, als Garcías neue Herz- dame, Angela Akins, nach dem Sieg-Putt aufs Grün stürmt und ihren Champion umarmt. Die einstige Golf Channel-Reporterin und seit Januar offizielle „Verlobte“ von Sergio ist übri- gens die „Nachfolgerin“ der Münchnerin Kathrin Böhm, mit der er seit 2013 zusammen war. Die geplante Hochzeit vergangenen Sep- tember in Dubai wurde kurzfristig abgesagt. Begründung: Der Spanier wollte einfach nicht akzeptieren, dass die blonde Top-Gol- ferin, die einst Mitglied des Bayerischen Aus- wahlkaders war, ihre Ausbildung fertigmachen und dann auch noch einen eigenen Berufsweg einschlagen wollte. Kathrin hingegen konnte sich nicht vorstellen, ein Leben als Anhängsel eines Top-Golfers in Hotels zu führen – selbst wenn dieser jetzt auch noch Träger des Green Jackets ist. Bleibt abzuwarten, was die Zukunft bringt: ob, nachdem nun der Bann gebrochen ist, „El Grande“ García die nächsten Majors auch gewinnen kann, oder ob dieses Masters- Jacket sein einziger Major-Triumph bleibt. Und welche Rolle künftig das Masters-Trio Ballesteros, Olazábal und García spielen wer- den –indirekt oder direkt. GT

Überraschend, dass weder Charly Hoff- man, der am ersten Tag mit einer 65er- Runde brillierte, noch die potenziellen Sieg- Anwärter Rickie Fowler oder Jordan Spieth am Final-Tag in das Duell der beiden Euro- päer eingreifen konnten. Schließlich ver- blüffte der Masters-Champion von 2011, der SüdafrikanerCharl Schwartzel,mit einer 68er- Runde und einem 3. Platz.

ERGEBNISSE AUGUSTA MASTERS 2017 1. Sergio García (Spanien)

71 69 70 69 279 1.838.115 € 71 72 67 69 279 1.102.869 €

2. Justin Rose (England)

3. Charl Schwartzel (Südafrika)

74 72 68 68 282 72 73 71 67 283 72 68 75 68 283 72 75 69 68 284 72 73 71 69 285 71 76 70 68 285 74 69 69 74 286 75 69 69 73 286 75 69 68 75 287 78 68 74 68 288 77 72 76 71 296 75 78 MC MC 153

694.399 € 449.317 € 449.317 € 367.623 € 329.329 € 329.329 € 285.929 € 285.929 € 216.489 € 168.493 €

4. Matt Kuchar (USA)

Thomas Pieters (Belgien)

6. Paul Casey (England) 7. Rory McIlroy (Nordirland)

Kevin Chappell (USA)

9. Ryan Moore (USA)

Adam Scott (Australien)

11. Jordan Spieth (USA)

16. Martin Kaymer (Deutschland) 43. Bernd Wiesberger (Österreich) 71. Bernhard Langer (Deutschland)

37.783 €

9.283 €

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