Mattpost 6 | 12/2009

FOKUS

send Franken proWohnung in die Pflicht. Ein Darlehen aus dem Fonds de Roulement des SVW rundete das Eigenkapital ab, so dass die Banken grünes Licht gaben. Verweilen auf luftiger Höhe 2007, fünf Jahre nach Gründung des Fördervereins, konnten die Beteiligten zum Spatenstich schreiten. ImMärz 2009 zogen die Bewohnerinnen und Bewohner in das Haus amDorfplatz ein. Der L-förmige Bau umfasst neben 22 altersgerecht und rollstuhlgängig eingerichtetenWohnungen auch Wohngruppen des benachbarten Alterszentrums. Im Sockelge- schoss, das nur gegen die Stras- senseite ausgerichtet ist, haben sich die Spitex sowie eine Fuss- pflegerin eingemietet. Eine Be- sonderheit ist die grosszügigeTer- rasse auf demFlachdach, die eine weite Aussicht bietet. Sie ist mit Garteninseln versehen und lädt die Bewohnerschaft zumVerwei- len auf luftiger Höhe ein. Zudem steht auf dem Dach ein Gemein- schaftsraum zur Verfügung. Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt über Laubengänge, die gleichzeitig die Kommunikation unter der Bewohnerschaft för- dern. AlleWohnungen erstrecken sich über die ganze Gebäudetiefe und besitzen auf der Südwestseite eine Loggia. Grosszügige Fenster sorgen für viel Licht. Trotz Kos- tendisziplin setzte man auf dau- erhafte Materialien, etwa Kera- mikplatten im Eingangsbereich oder Parkett in denWohnräumen. Ausserdembesitzt jedeWohnung einen eigenen Waschturm. Für optimale Luftqualität sorgen in- dividuell einstellbare Komfortlüf- tungen, deren Einbau wegen Mi- nergiestandard und Fluglärm notwendig war. Für die Heizung

wurde ein Anschluss an die neue Holzschnitzelheizung des Alters- zentrums erstellt. Grosse Nachfrage Das Angebot reicht von der 2- Zimmerwohnung mit 55 m2 bis zur 3,5-Zimmerwohnung mit stattlichen 87 m2. Wertvolle Syn- ergien ergeben sich mit dem be- nachbarten Alterszentrum, wo verschiedene Dienstleistungen bezogen werden können. Auch kann über eine Notfalluhr Hilfe vom Alterszentrum angefordert werden. Solche Leistungen sind jedoch nicht im Mietzins inbe- griffen. Das Gleiche gilt für die Spitex, die zwar im Haus einen Stützpunkt hat, aber unabhängig arbeitet. Das Interesse an den Wohnungen war gross: Lange vor Einzug waren sie vergeben. Die Wohnungen waren dabei für Ein- wohner Rümlangs reserviert oder für Menschen, die lange dort ge- lebt haben. Eine Person imHaus- halt muss mindestens sechzig Jahre alt sein.Weiter sollen die Be- wohner in der Lage sein, den Haushalt selbständig zu führen oder ihn zumindest zu organisie- ren. Und schliesslich müssen sie Mitglied des Fördervereins sein. Das „Haus am Dorfplatz“ bietet besteVoraussetzungen, ummög- lichst lange selbständig zu leben. Möglich geworden ist dieses bei- spielhafteProjekt durchdiegrosse Solidarität vieler Bürgerinnen und Bürger, durch grosszügige Firmen und Institutionen, aber auch durch die geschickte Nut- zungweiterer Finanzquellen. Ne- ben der Gemeinde spielte der Stif- tungsrat eine wichtige Rolle, vermochte er doch das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Dass seine Mitglieder unentgelt- lich arbeiten, dürfte dazu beige- tragen haben. Die gemeinsame Motivation von Initianten und

Geldgebern sind die Verbunden- heit mit der Gemeinde und der gesellschaftliche Nutzen des ge- schaffenen Werkes. „Hinter un- serem Projekt steckt viel Idealis- mus“, sagt denn auch Stiftungspräsidentin Meta Schmidhauser.

Baudaten

Bauträgerin: Stiftung Alterswohnen Rümlang, Rümlang

Gemeinschaftsraum auf der Dachterrasse

Architektur: Oswald Architekten, Oberglatt

Umfang: 22 Alterswohnungen, 16 Wohngruppenzimmer (1. Stock- werk), Spitex, Arzt usw. (EG)

Baukosten: 11,4 Mio. CHF total 3670 CHF pro m2 HNF

Mietzinse: 2-Zimmer-Wohnung (55 m2): 1410 CHF plus 150 CHF NK

2½-Zimmer-Wohnung (65 m2): 1400–1460 CHF plus 150 CHF NK

3-Zimmer-Wohnung (73 m2): 1750 CHF plus 200 CHF NK

3½-Zimmer-Wohnung (87 m2): 1830–1860 plus 200 CHF NK

* Richard Liechti ist Chefredaktor der Zeitschrift „Wohnen“, die vom Schwei- zerischen Verband für Wohnungswe- sen herausgegeben wird. Anlässlich der Klausur im November 2008 hatte der Vorstand der BG Matt die Möglich- keit, die Initianten der Stiftung Alters- wohnen Rümlang persönlich kennen zu lernen.

Text und Fotos wurden der Mattpost durch die Zeitschrift „Wohnen“ zur Ver- fügung gestellt.

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