GOLF TIME 6/2019

LEADBETTER | TRAINING

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IAN HOLLOWAY Jahrgang ’80, Fully Qualified PGA Professional und Certified Senior Instructor der David Leadbetter Golf Academy im Golfclub Velbert- Gut Kuhlendahl www.leadbetter.de

WIRKLICH MEHR VON INNEN? AUFKLÄRUNG Oft ist ein grundlegendes Missverständnis der Hauptgrund, weshalb die Annäherungen nicht auf dem Grün landen.

K aum etwas erzeugt beim Golfen ein besseres Gefühl als ein gut getroffe- ner Eisenschlag, der gezielt auf die Fahne fliegt. Aber vielen Freizeit- golfern fällt es sogar mit den kurzen Eisen schwer, satte Ballkontakte zu produzieren. Woran liegt das? Zuerst müssen wir klären, ob Sie tatsächlich verstehen, wie ein guter Treffer zustande kommt. Es ist ja logischerweise so, dass der Golfball in der Abwärtsbewegung des Schlägers getroffen werden sollte. Erst den Ball treffen und danach den Boden. Der tiefste Punkt im Schwungbogen liegt einige Zenti- meter hinter der ursprünglichen Ballposition. Nur wenn man im Abwärtsschwung den Ball trifft,wirddieMittederSchlagflächetatsächlich auf den Ball treffen. Ausnahmen bilden Driver und Putter, die den Ball im besten Fall in der Aufwärtsbewegung treffen. „VON INNEN SCHWINGEN“ Nun zurück zum Missverständnis. Die meisten Golfer, die zu uns kommen, wissen schon, dass sie in der Abwärtsbewegung schlagen müssen. Wenn ich sie aber frage, woran sie auch noch im Schwung arbeiten, sagen sie ganz häufig:

„Mehr von innen kommen." Nun haben wir tatsächlich ein Problem! Es gibt nämlich eine Verbindung zwischen Schwungrichtung und Eintreffwinkel. JE MEHR SIE VON INNEN SCHWINGEN, DESTO WENIGER SCHLAGEN SIE NACH UNTEN! Ganz viel „von innen schwingen“ wird es also schwieriger machen, die Bälle mit den Eisen gut zu treffen. Also von außen kommen? Die Antwort ist kompliziert, aber lautet – eigentlich Ja! Schauen Sie den Schwung von Chris Paisley an. Beim Wegnehmen hat er den Schläger vorne und erreicht diese Position ebenso im Abschwung. Anhand dieser Aufnahme würde man denken, dass der Schläger tatsächlich von außen kommt. Und wenn es für Sie so wirkt, dann ist es gut so! In Wahrheit erwischen wir den Ball etwas auf dem Weg von innen nach außen, wie man im Bild ganz gut erkennen kann. Was haben wir heute gelernt? „Von innen kom- men“ ist nur mit dem Driver ein guter Tipp. Gute Eisenschläger kommen gefühlt „von außen“. GT

POSITION European-Tour-Sieger Chris Paisley erreicht beim Wegnehmen die gleiche Position des Schlägers wie beim Abschwung

STEILERER EINTREFFWINKEL In der Position links

wird es schwierig, einen satten Ballkontakt mit Divot zu produzieren. Leichter wird es bei steilerem Eintreffwinkel

SATTER BALLKONTAKT Der Schlägerkopf trifft in der Abwärtsbewegung auf den Ball und produziert nach dem Kontakt das Divot

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GOLF TIME | 6-2019

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