CF_02_22_web_finale_Fassung

KOMPETENZ

Spezialisierung. Sie erfolgt nach klar definierten Vorgaben der Ärz- tekammer, die in der Weiterbil- dungsverordnung festgeschrieben sind. Die Befugnis, Ärzte zu Fachärzten weiterzubilden, besteht wiederum nicht automatisch, sondern wird nach strengen Kriterien von der Ärztekammer erteilt. Dabei wird nicht nur nach der Grundquali- fikation unterschieden (Beispiel Innere Medizin), sondern auch nach Schwerpunkt (Beispiel Kar- diologie) und Dauer der Weiter- bildungsermächtigung. Letztere ist wichtig, weil in der Weiterbil- dungsordnung auch festgelegt ist, wie lang ein Ausbildungsblock jeweils ist. Sind beispielsweise 36 Monate vorgeschrieben, ein aus- bildender Arzt verfügt aber nur über eine Ermächtigung für 24 Monate, müsste ein Arzt in Wei- terbildung für das dritte Jahr den Ausbildungsort wechseln. Hier bietet eine Verbundstruktur wie die der Krankenhäuser der Stif- tung der Cellitinnen große Vorteile, denn die Chef- und Oberärzte ko- operieren auch hier standortüber- greifend. Ein Arzt in Weiterbildung kann also ohne den Aufwand eines Trägerwechsels innerhalb des Ver- bundes seine Facharztausbildung absolvieren. Die Cellitinnen-Krankenhäuser bie- ten Weiterbildungen in rund 20 un- terschiedlichen Fachrichtungen an,

alle mit unterschiedlichen Schwer- punkten und Zusatzbezeichnun- gen. Die Verantwortung für die Aus- und Weiterbildung der Ärzte tragen die Ärztlichen Direktoren. Gemein- sam mit den Chef- und Oberärzten stellen sie sicher, dass die rund 400 Ärzte, die aktuell ihre Weiterbildung im Verbund absolvieren, die best- mögliche Begleitung erhalten. Dazu gehören neben der praktischen Anleitung im medizinischen Alltag auch die Entwicklung eines Wei- terbildungskonzeptes, regelmäßi- ge Weiterbildungsgespräche, die Erstellung von Rotationsplänen, die Dokumentation der Ausbildung und der nichtfachlichen Bereiche, die in dem sogenannten E-Log- buch der ärztlichen Weiterbildung vorgegeben sind und dort nachge- halten werden müssen. Und nicht zuletzt die Zeugnisse nach den

Vorgaben der Ärztekammer, die die angehenden Fachärzte benö- tigen, um ihre Ausbildungen abzu- schließen. Einige Ärztliche Direk- toren sind zusätzlich Fachprüfer bei der Ärztekammer. Ein großer Aufwand, der sich je- doch lohnt: Neben der Studien- teilnahme ist die Weiterbildung ein zentraler Bestandteil der ärzt- lichen Zusammenarbeit. Denn sie stellt sicher, dass eine Abteilung fachlich immer auf dem neuesten Stand arbeitet. Und bei aller guter Stimmung in einem Team ist es natürlich wichtig, dass die Arbeit als Bestandteil einer ärztlichen Weiterbildung auch anerkannt wird. Das ist aber wiederum nur möglich, wenn die entsprechen- den Weiterbildungsbefugnisse vorliegen. (S.B.)

Auch in der orthopädischen Klinik des St. Franziskus- Hospitals nimmt man sich viel Zeit für die Ausbildung der Assistenzärzte

CellitinnenForum 02 | 2022

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