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KOMPETENZ

Man muss immer auf das gucken, was man noch kann und sich nicht ständig die Einschränkungen vor Augen führen.

NACH RÜCKSCHLÄGEN GEHT ES AUCH IMMER WIEDER BERGAUF Nach einer Verschlechterung der Symptome verbringt die Patien- tin ein paar Tage im St. Marien- Hospital. Die Medikamente wer- den neu eingestellt. „Hier habe ich auch noch einmal ein paar neue Impulse durch die Thera- peuten erhalten. Ich muss jetzt auch lernen, meine Kräfte richtig einzuteilen, mein Pensum runter- schrauben und mich zu Ruhepau- sen zwingen. Aber dann ist noch vieles möglich.“ Sie ist guter Din- ge und hat einen wichtigen Tipp für alle Betroffenen: „Man muss immer auf das gucken, was man noch kann und sich nicht ständig die Einschränkungen vor Augen führen. Eine positive Grundeinstel- lung stärkt ja auch das Immunsys- tem.“ Dr. Pantea Pape, ihre Ärztin im St. Marien-Hospital bestätigt: „Mit einer positiven Grundhaltung, den richtigen Medikamenten und regelmäßigem Training lässt sich der Verlauf der Erkrankung deut- lich verbessern.“ (N.H.)

werden. Die Krankheit geht mit Zit- tern, steifen Muskeln, verlangsam- ten Bewegungen und depressiven Symptomen einher. Im weiteren Verlauf kann es zu Sprach- und Schluckbeschwerden kommen. Bei Frau K. fing alles relativ harm- los an. Wegen einer Daumen- wurzelentzündung hatte sie ihre Hausärztin aufgesucht. Als die Symptome nicht nachließen und sich der Verdacht auf ein Carpal- tunnelsyndrom nicht bestätigte, folgte die Überweisung zu einem Neurologen. Nachdem sie dessen Fragen nach diffusen Rücken- schmerzen, hin und wieder auftre- tender Heiserkeit und zeitweiliger Beeinträchtigung des Geruchs- sinns bejahte, war seine Diagnose schnell klar: Morbus Parkinson. Er verschrieb leichte Medikamente, Physiotherapie und regelmäßige Kontrollen. „DIESE DIAGNOSE PASSTE NICHT ZU MIR“ Es gab zwar Anzeichen, die zu der Diagnose passten, aber auch einiges, was so gar nicht überein-

stimmte. „Bevor ich unnötig Medi- kamente nehme, die ich vielleicht gar nicht gebraucht hätte, ließ ich eine weitere Untersuchung durchführen. Ich wollte einfach sicher sein“, beschreibt die Pati- entin heute die Achterbahnfahrt der Gefühle nach der Diagnose. Ein DaTSCAN (eine spezielle nu- klearmedizinische Untersuchung) brachte die fehlende Gewissheit und dann auch den Entschluss, sich auf keinen Fall unterkriegen zu lassen. „Es ist nicht alles irre- versibel“, erklärt sie. „Besonders dann nicht, wenn man wie ich das Glück hat, von Anfang an von ei- ner kompetenten, sehr motivierten und empathischen Physiothera- peutin begleitet zu werden.“ Das A und O sei in Bewegung zu bleiben. Das fällt der leidenschaftlichen Schwimmerin nicht schwer: „Ich will schließlich wieder mit meinen Enkeln um die Wette schwimmen.“ Da das coronabedingt im Moment schwierig ist, geht sie jeden Mor- gen auf das Fahrrad, macht Phy- sio- und Ergotherapie und Logo- pädie. Mit ihren Enkeln spielt sie Fußball im Garten.

CellitinnenForum 02 | 2022

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