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GOLF TIME

|

6-2016

www.golftime.de

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NEWS

Man hat den eindruck, du kommst keine fünf Meter

weit, ohne dass dich jemand anspricht. Nervt das?

Nein, es ist toll. Gestern war ich beim Essen, plötzlich

steht da dieser Kerl neben mir und sagt „Beef, du bist

gar nicht so massig“. Dann zieht er sein Shirt hoch und

schwabbelt mir was mit seinem Bauch vor. Klar stehe ich

auf und mache das Gleiche. Seine Frau kommt dazu und

fotografiert. Ganz schön schräg, aber auch lustig.

sind deine Mitspieler genervt, wenn du die Menge wie

bei der Open in Troon dazu animierst, durchzudrehen?

Nö, die waren ganz cool. Bill Haas sagte, es ist wie

beim Ryder Cup. Sergio hat es auch geliebt. Ich denke,

die konnten gar nicht glauben, was da auf den Rängen

abgeht. Sie haben gefragt ‚Was hast du mit den Leuten

angestellt?‘. Aber ich muss aufpassen. Ich will nicht, dass

die Zuschauer jemanden stören, der gerade auf seinen

Schlag konzentriert ist. Deshalb spare ich mir die High

Fives für den Moment auf, wenn wir vom Grün gehen.

keine angst, dass deine Persönlichkeit deine golferi-

schen Fähigkeiten in den schatten stellen könnte?

Doch, irgendwie schon. Das Wichtigste ist

nun einmal Golf. Ich will vor allem, dass

man sich an meine Leistungen als Golfer

erinnert und nicht nur an den Spaß-

macher. Das Abklatschen mit den

Fans sollte passieren, weil ich

oben mitspiele, und nicht nur,

um mich und die Leute bei

Laune zu halten.

dreI FrAGen An …

„Beef“ Johnston

umdenken

CLub „58“

deutsche

meister

Wendehälse

Wehmütig blickten

Rory McIlroy, Jordan Spieth und Dus-

tin Johnson während des olympischen

Golfturniers gen Rio. „Es ist schön, auch einmal vom Gegenteil

überzeugt zu werden“, musste McIlroy zugeben. Der Nordire

hatte sich zuvor zum Anti-Olympia-Lautsprecher aufge-

schwungen und musste nun mit Erstaunen feststellen, dass

sich mehr Olympia-Besucher für Golf als

für Leichtathletik interessierten. Auch

Jordan Spieth, der von Rickie Fowler

unzählige Bilder und Textnachrichten

erhielt, wie cool es in Rio sei, gestand ein,

dass er liebend gerne teilgenommen hätte.

Noch bevor die Finalrunde beendet war,

schrieb er auf Twitter: „Ich will in Tokio 2020

dabei sein.“ Auch Dustin Johnson und Jason Day

gaben die Teilnahme bei den Spielen in vier

Jahren als neues Fernziel aus.

Knotenplatzer

Es schien wie ein Rekord für die Ewigkeit. 2010 gelang

dem Japaner Ryo Ishikawa bei der The Crowns, einem Event der japani-

schen Tour, erstmals eine 58 (–12) in einem Profigolfturnier. Und ausge-

rechnet an einem Donnerstag, an dem die gesamte Golfwelt gen Baltusrol

blickte, wo gerade die PGA Championship ausgetragen wurde, spielte der

Deutsche Stephan Jäger (GC München-Eichenried) eine fehlerfreie Runde

mit 12 Birdies auf dem TPC Stonebrae (Par 70). Mit 30 (!) Schlägen unter

Par feierte er bei der Ellie Mae Classic seinen ersten Turnier-

sieg auf der amerikanischen Nachwuchstour und machte

damit einen großen Schritt in Richtung PGA Tourkarte

2016/17. Nur eine Woche später stellte Jim Furyk den

Rekord in der Königsklasse auf, als er bei der

Travelers Championship zehn Birdies und ein

Eagle spielte und 58 Schläge ins Clubhaus

brachte. Sonderbare Golfwelt!

siegertypen

Karolin Lampert

und Marcel Schneider gewin-

nen erstmals die Deutsche Meisterschaft der PGA Golfprofessionals. Wenig

überraschend setzte sich die Ladies European Tour-Spielerin Lampert

souverän auf ihrem Heimatplatz durch. Bei den Herren gelang Challenge

Tour-Spieler Marcel Schneider im dritten Anlauf endlich der Gewinn des

mit 8.500 Euro dotierten Titels. 2013 überholte ihn Florian Fritsch am

letzten Loch, 2014 verlor er das Stechen gegen Maximilian Glauert. Titel-

verteidiger Jonas Kölbing hätte fast vom zeitweiligen Verlust von Schnei-

ders Schlägern profitiert, die nach einem Flug verschollen waren. Mit den

Schlägern seines Bruders schaffte Marcel nur eine 73, ließ dann aber eine

65 bzw. eine 63 folgen und verwies Kölbing mit vier Schlägen auf Rang 2.

Die Beweis-

stücke: Jim Furyk

und Stephan

Jägers Score-

karten mit der

historischen „58“