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Kleine

Speicherabmes-

sungen

und

intelligentes

Energiemanage-

ment

machen

Speichersysteme

immer

attraktiver.

Seite 6

Energie-REPORT

20 Jahre aktuell

Vergangenheit sind die Riesen-

Akkus zur Stromspeicherung. Kom-

pakt, leistungsstark und langlebig

sind moderne Li-Ionen-Akkus heute.

Gerade einmal 456 x 280 x 456 mm klein

(B x T x H) misst der neeoQube des Herstel-

lers Akasol. Dieser 5,5 kW-Speicher dürfte

damit derzeit der wohl kompakteste Akku

seiner Klasse auf dem Markt sein, und er ist

durch sein Gewicht von 52 kg durchaus auch

zur Wandmontage geeignet.

Wer mehr Speicherkapazität benötigt,

kann entweder mehrere der Designpreis-ver-

dächtigen Speicherquader miteinander ver-

schalten oder mit dem neeoRack-System in

einem Schaltschrank bis zu sechs der modu-

laren Speicher unterbringen. Macht zusam-

men 33 kW Speicherkapazität.

Darf es etwas mehr sein? Mit dem neeo-

Mega sind praktisch keine Grenzen mehr

nach oben gesetzt. Für den klassischen Ei-

genheimbesitzer ist dann allerdings der Mega-

Watt-Bereich ohnehin selbst bei Insellösun-

gen für 100%ige Autarkie ein paar Nummern

zu groß.

Gegen die Befürchtung, dass die Spei-

cherakkus durch häufige Lade-/Entladezy-

klen rasch altern, spricht die Garantie: Gute

Stromspeicher werden von ihren Herstellern

mit einer 10-Jahres-Garantie ausgerüstet. Die

durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei

rund 20 Jahren.

In diesem Zeitraum können bei einem

Gesamtenergieverbrauch von 5.000 kW pro

Jahr und einem Autarkiegrad von 70%

durchaus Energiekosteneinsparungen im

Wert von rund 15.000 € erzielt werden. Zu

diesem Ergebnis kommen Hersteller und So-

larverbände übereinstimmend. Eine Zahl, die

ganz sicher nicht zu hoch gegriffen ist, denn

die Kosten für die geplanten Stromtrassen

werden die Energieversorger wohl kaum als

„Kundengeschenk“ abhaken, sondern in stei-

genden Strompreisen mit jedem kW weiter-

berechnen.

Um die selbst solarerzeugte Energie auch

bestmöglich zu nutzen und zu den optimalen

Zeitfenstern ins öffentliche Netz zu verkau-

fen, ist aber auch ein intelligentes Energiema-

nagement notwendig.

Für eine intelligente – also optimale –

Energie-Flussregelung muss sichergestellt

sein, dass die Zeitpunkte der Batterieaufla-

dung und der Netzeinspeisung automatisiert

geregelt werden. Bei großer Stromerzeugung

am Vormittag kann das Zeitfenster der spä-

ten Vormittags- bis späten Nachmittagsstun-

den für die Netzeinspeisung (und damit zum

Geldverdienen) genutzt werden. Dabei be-

rücksichtigt der Energiemanager aber nicht

nur die erzeugte Energie, sondern als weite-

ren wesentlichen Faktor auch die im hausin-

ternen Netz zu verbrauchende Strommenge.

Damit der Betreiber der PV-Anlage mit

Speichersystem in Echtzeit Zugriff auf alle

relevanten Daten hat und bei Bedarf auch auf

die Steuerung Einfluss nehmen kann, werden

diese Daten über LAN (also Kabelverbin-

dung) oder kabellos (über WLAN) dem haus-

eigenen PC zur Verfügung gestellt. Energie-

manager wie z. B. der EM 100 des Herstel-

lers B-control können diese Daten zusätzlich

über Apps für IOS-Betriebssysteme (Apple)

oder Android-Betriebssysteme zur Verfügung

stellen. Bei diesem „Herzstück“ der Speicher-

lösung können alle Daten auf Wunsch und je

nach Programmierung manuell oder per au-

tomatisierter E-Mail versandt werden. Die

Verbrauchswerte sind in kWh und als €-Be-

trag darstell- und abrufbar.

Ab Modell EM 210 des gleichen Herstel-

lers ist es sogar möglich, den selbst erzeugten

Strom für den Heizungskreislauf zu nutzen.

Dazu kann ein programmierbarer Ein-

schraubheizkörper in das Systemmanagement

integriert werden.

Noch einen Schritt weiter in die Opti-

mierung geht die Software OGEMA 2.0, die

von drei Fraunhofer-Instituten mit Unterstüt-

zung des Bundesministeriums für Wirtschaft

und Energie entwickelt wurde. Diese Soft-

ware ist in viele Energiemanagement-Systeme

der unterschiedlichsten Hersteller integrierbar

und steuert den Energiefluss unter Berück-

sichtigung lokaler Wetterprognosen für den

PV-Anlagenstandort. Damit können die Zeit-

fenster für die Einspeisung/Aufladung je

nach angekündigter Strahlungsintensität auto-

matisch angepasst werden.

Energie wird zur kostbarsten „Handels-

ware“ der Zukunft werden. Sie auch effizient

nutzen zu können, wird zu einem wesentli-

chen Faktor der (Über-)Lebensqualität und

Wirtschaftlichkeit – im privaten wie auch im

kommerziellen Bereich.

Energie und Umwelt sind die Themen

der nächsten Jahre. Die Solarthermie hat

ihren Durchbruch mit dem Speichern der

Sonnenenergie geschafft. Nun wurde auch

bei PV-Anlagen mit Speichersystemen die

Zukunft eingeläutet. Das Dachdeckerhand-

werk sollte auf diesen Zug jetzt aufspringen.

Speichern und managen

Kompakte Akkus und optimales Energiemanagement