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GOLF TIME
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2-2016
www.golftime.deD
er Start von Keith Pelley als neuer
Boss der European Tour (ET) war alles
andere als ruhig. Gerade im Amt,
machte er umgehend Schlagzeilen, als er
eine Regel zugunsten von Starspieler Rory
McIlroy anpasste, den Ryder Cup-Qualifika-
tionsmodus änderte und dem langsamen
Spiel den Kampf ansagte. Doch Pelley geht
es um mehr. Er sieht das „Big Picture“...
Herr Pelley, wie war es bisher als ET CEO?
Sehr stressig. Wenn man als neuer
Chef irgendwo anfängt, versucht man
zunächst, die Abläufe im Unternehmen zu
reflektieren, zu erfassen und zu verstehen,
bevor man seine Pläne umsetzt. Wir
begannen mit der Veränderung nach, ich
glaube, einem Tag.
Wie haben Sie die Dinge verändert?
Wir sind mittendrin die
gesamte Struktur der
European Tour in eine „Spieler
zuerst“-Philosophie umzu-
wandeln. Da wir eine Mit-
gliederorganisation sind, wird
sie sich rasch etablieren.
Sie haben viel über
das langsame Spiel
gesprochen – was sind
Ihre Pläne?
Ich stehe in regem Dialog mit Martin
Slumbers von der R&A. Er ist meiner
Meinung, dass wir an diesem Thema
arbeiten müssen. Ich bin der festen
Überzeugung, dass mit den Technologien
in unseren Handys und über das Internet
Möglichkeiten vorhanden sind, die Spiel-
geschwindigkeit effizienter zu erfassen und
damit auch Slow Play aufzuzeigen.
Wie wollen Sie die Stars dazu bewegen,
mehr in Europa zu spielen als in den USA?
Dazu müssen wir die Preisgelder
anheben und unsere Vielfalt in Europa
herausstellen. Das wird nicht über Nacht
funktionieren. Viele sprechen immer über
Wentworth als Flaggschiff-Event.
Das Preisgeld dort beträgt 5.1
Millionen Euro. Beim zeitgleichen
Turnier in den USA wird eine Börse
von 6.1 Mio. Euro ausgelobt. Das
ist nicht akzeptabel, Wentworth
sollte bei 8 bis 10 Mio. liegen.
Sie haben auch die Mit-
gliedschaft geändert...
Wir haben uns
entschieden, von
13 zu fünf Events
überzugehen, die auf
der ET gespielt werden
müssen. Zu diesen fünf
Turnieren zählt jedoch
keines der vier Majors und
keines der vier WGCs.
Sie haben erwähnt, künftig mit ver-
schiedenen Formaten experimentieren zu
wollen. Wie?
Keine Frage, das traditionelle 72-Loch-
Format wird immer das ausschlag-
gebende sein. Doch der Weg, wie die Leute
heutzutage Golf spielen, ändert sich. Wir
sprechen hier über die Geschwindigkeit des
Spiels, Topgolf, Abenteuer-Golf, Neun-Loch-
Spiele – das alles sind Formate, über die wir
nachdenken.
Auf der einen Seite sprechen Sie über
Wachstum im Golfsport, andererseits wird
Wentworth immer mehr zu einem hoch-
exklusiven Club – genau dort steigt das
Vorzeige-Event der ET...
Unser Flaggschiff-Event ist die
DP World Championship, mit einem
Preisgeld von 8 Mio. US-Dollar plus
Bonuspreis. Daran gibt es keinen Zweifel.
Wichtig in Wentworth wird sein, was mit
dem West Course geschieht. Wir werden
mit Wentworth bis mindestens 2018 weiter-
machen. Sollte der West Course dann so
sein wie erwartet und sollten und wir das
Preisgeld erhöhen können, dann kann
Wentworth zum Flaggschiff-Event werden.
Sind Sie besorgt wegen der Veränderungen
im Wentworth Club?
Ich denke, die Geschäftsleute haben
die Entscheidungsgewalt. Sie ent-
scheiden, wie sie ihr Business führen
möchten. Für uns hat die Entwicklung des
West Course Priorität.
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KEITH PELLEY
Der neue CEO der European Tour über
Slow Play, Preisgelder und die Konkurrenz zur US Tour.
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