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SG Graben-Neudorf

Schiedsrichter

SG Graben-Neudorf bei der

Schiedsrichterstärke ein Vor-

bild

Die SG Graben-Neudorf wird auch, wie die

beiden Stammvereine in den Jahren zuvor,

in der kommenden Saison das vom Verband

geforderte Schiedsrichtersoll deutlich übertref-

fen. Somit droht der neuformierten Spielge-

meinschaft weder Punktabzug oder Geldstra-

fen. Denn zu unseren etablierten Männern und

Frauen an der Pfeife gesellt sich in der neuen

Runde nun auch Leon Bärmann und die SG

kann somit insgesamt zehn Schiedsrichter an

den Handballkreis bzw. den Badischen Hand-

ball Verband melden.

Doch was hat es eigentlich auf sich mit dem

ominösen Wort „Schiedsrichtersoll“?

Für jedes Handballspiel sind laut Regelwerk

wei Schiedsrichter gefordert. Jeder Verein hat

dafür entsprechend seiner am Spielbetrieb

teilnehmenden Mannschaften eine gewisse

Anzahl zu stellen. Vereinfacht gesagt: Viele

Mannschaften = Viele Schiedsrichter.

Da die Schiedsrichteranzahl aber seit der Jahr-

tausendwende kontinuierlich zurückging, ent-

schied man sich zunächst Jugendspiele und Er-

wachsenenspiele der unteren Ligen nur mehr

mit einem Unparteiischen zu besetzen. Doch

der Rückgang der Schiedsrichter ging so dras-

tisch voran, dass sich der BHV zum Handeln

gezwungen sah. Nach einer gewissen Über-

gangsfrist wurden zunächst drastische Geld-

strafen gegen Vereine mit zu wenigen Schieds-

richtern ausgesprochen, um dann erstmals in

der letzten Saison die Vereine zusätzlich noch

mit Punktabzügen zu sanktionieren. Zwar

greift der Verband dadurch quasi am Grünen

Tisch in die Auf- und Abstiegsentscheidungen

ein, und das zum Leidwesen einiger Vereine,

doch die Maßnahmen zeigen bereits Wirkung

und die SR-Zahlen steigen wieder. Zudem pro-

fitieren auch die Vereine, welche neben der

spielerischen Ausbildung der Jugendlichen

auch noch zusätzlich in die SR-Ausbildung in-

vestieren, die zudem die soziale Entwicklung

der jungen Menschen positiv beeinflusst.

Doch die Schiedsrichterausbildung alleine

heißt nicht, dass die Neulinge dauerhaft an der

Pfeife bleiben. Schließlich beenden bis zu 50%

eines Neulingsjahrgangs ihre Karriere an der

Pfeife nach nur einer Saison. Anfeindungen,

persönliche Beleidigungen, das nicht eingeste-

hen von Fehlern von Zuschauern und Offiziel-

len, all das sind dafür nur einige wenige Grün-

de. Dabei ist es doch nur logisch, dass wir als

Menschen - sei es in der Funktion als Spieler

oder Trainer - immer mal wieder eine falsche

Entscheidung treffen. Daher kann gerade ein

junger Schiedsrichter, der ja noch in der Lern-

phase ist, ein Spiel nicht fehlerfrei leiten.

Die Schiedsrichter stellen sich in den Dienst

des Spieles. Ohne Sie funktioniert es nicht.

Daher bitte ich alle Zuschauer und Anhänger,

sich respektvoll gegenüber den Unparteiischen

zu verhalten. Selbstverständlich sind auch wir

Schiris angehalten, uns genauso gegenüber

den anderen Personen in der Halle zu verhal-

ten. Wir sind weder Oberlehrer noch sollten

wir unsere Macht ausspielen. Arrogantes Auf-

treten ist ein absolutes No Go. Auch sollten wir

in der Lage sein, einen Fehler einzugestehen.

Denn es verhält sich in der Halle nicht anders

als im echten Leben: Wie du zu mir – So ich

zu dir!