GOLF TIME 6/2018 als E-Paper

Cover | RydeR Cup

rÜCKBLICK Ryder Cup-Legende Ian Poulter: Ohne ihn wäre das „Wunder von Medinah“ 2012 nicht möglich gewesen. Open-Champion Francesco Molinari: Der Italiener ist der derzeit formstärkste Spieler. Masters-Sieger Patrick Reed triumphiert über Rory McIlroy: Er reißt sein Team ähnlich mit wie Ian Poulter

glaube, dass Tiger ihm helfen könnte, wollte Furyk nicht mehr antworten. Mit oder ohne Woods: Dieses U.S.-Team könnte stärker kaum sein. Ein Schwachpunkt ist kaum aus- zumachen. Webb Simpson, Achter der Pounts List, und lange Zeit Mitglied der Kategorie „One Hit Wonder“, hat bewiesen, dass er nach seinem U.S.-Open-Sieg von 2012 zu weiteren Heldentaten bereit ist. Simpson zeigte seine Klasse mit einem Sieg bei der Players Cham- pionship auf einem Kurs, der dem Platz des Le Golf National sehr ähnelt. Mit Justin Thomas steht der wohl stärkste Rookie aller Zeiten im Aufgebot. Alle anderen sind erprobt in die- sem eigenwilligen Wettkampf. Bis auf Koepka und Thomas kennen die Cracks auch das Gefühl, auf europäischem Boden zu spielen. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Der Team- geist. Furyk betonte, bei der Nominierung auch auf soziale Aspekte zu achten. Die Har- monie im Team wird entscheidend sein beim Duell vor den Toren der Stadt der Liebe. gt

der Albatros-Kurs des Le Golf National ist bekannt als Austragungsort der Open de France. der von Hubert Chesenau entworfene Kurs ist mit seiner Stadion- Atmosphäre wie geschaffen für den Ryder Cup und die Zuschauermassen. Wasserhindernisse spielen auf zehn der 18 Löcher eine entscheidende Rolle. Team europa hat insofern einen Heim- vorteil, da die Akteure bei der Open de France größtenteils erfahrung sammeln konnten. Allerdings wird sich der Kurs ende September anders präsentieren als im Frühsommer. Justin Thomas sieht keinen großen Heimvorteil bei den europäern: „ein großartiger platz, aber die Bahnen sind offensichtlich. es gibt keine großen Geheimtricks.“ Vor der Open Championship besuchte eine delegation der Amerikaner paris, um sich mit den Feinheiten des Kurses vertraut zu machen. le golF national sind“, erklärte Furyk nach der PGA Cham- pionship. „Ich bin sehr glücklich über dieses Aufgebot.“ In die Karten wollte sich der US- Kapitän freilich noch nicht schauen lassen, was die restlichen vier Kandidaten betrifft. „Wir versuchen, vier Spieler zu finden, die perfekt zu den bereits qualifizierten passen. Ich suche nach Spielern, die ein großartiges Jahr gehabt oder die gerade eine unglaubliche Form haben. Des Weiteren schaue ich auf po- tenzielle Paarungen, wie Spieler miteinander harmonieren könnten. Und ich schaue natür- lich auch auf den Platz. Le Golf National ist ein herausragender Kurs, aber er liegt einem gewissen Spielertyp. Mein Job ist es, das Team um die bestmöglichen Spieler zu ergänzen.“

Den Amerikanern ist klar, dass sich dieser Platz von Grund auf anders spielen wird als der des Hazeltine National Golf Club vor zwei Jahren. Damals gab es breite Landezonen, Rough, das seinen Namen kaum verdiente und mittig gesteckte Fahnen. „Ein Paradies für Longhitter“, analysierte Europas Vize- Kapitän Robert Karlsson, der sich beklagte: „Das Setup war grenzwertig. Eigentlich gibt es eine Vereinbarung, dass es ähnlich wie bei Plätzen auf den Touren sein soll.“ Fakt ist: Vor den Toren von Paris wird es keinParadies für Longhitter geben. DerDriver wird des Öfteren in der Tasche stecken bleiben. Das könnte wiederum für Tiger Woods spre- chen, der schon bei der Open in Carnoustie nur in Ausnahmefällen zum Holz 1 griff. Eine feste Zusage wollte Furyk aber auch dem Superstar schlechthin nicht geben. „Sechster bei der Open, Zweiter bei der PGA Cham- pionship – es ist großartig, dass er wieder so gut spielt.“ Auf die Nachfrage, ob er denn

28

GOLF TIME | 6-2018

www.golftime.de

Made with FlippingBook - Online catalogs