normal magazin nummer18 sommer

Brunnihütte SAC 6390 Engelberg Telefon +41 (0)41 637 37 32 info@berghuette.ch www.brunnihuette.ch

Verschiedene Events locken das ganze Jahr über vie- le zusätzliche Gäste an. Special events attract ad- ditional guests year round.

«Dumusst dieBerge lieben» “You have to love the mountains” Text: Laetitia Hardegger; Fotos: zVg

Auf der Sonnenseite des Engelbergertals liegt auf 1860 Metern die Brunnihütte. Hier kommt die Milch direkt vom Bauern und bei den Hüttenwarten Agnes und Fredy Schleiss erlebt man warmherzige Gastlichkeit. Im Jahr 1932 erhielt eine Gruppe Engelber- ger vom Schweizerischen Alpenclub den Auftrag, den perfekten Standort für eine neue Schutzhüt- te zu finden. Geplant war ein Platz beim Grassen auf der Titlisseite. Bei einer Wanderung auf der Südseite begeisterte die Männer der herrliche Blick auf den Hahnen, die Spannörter und den

porte eingesetzt. «Die haben mehr Grips im Grind als Kühe», sagt Fredy. Er muss es wissen. Bevor er und Agnes im Jahr 2000 Hüttenwarte wurden, waren sie 26 Jahre Bergbauern mit über 35 Stück Vieh in Kerns und Wilen. Für Agnes wurde es mühselig: «Ich wollte nicht Bäuerin sein, bis ich nicht mehr kann. Ich wollte hoch in den Schnee.» Da fügte es sich, dass die Rugghubelhütte neue Hüttenwarte suchte und sie auserwählt wurden. Das Vieh wurde verkauft und ein neues Leben begann. Nach vier Jahren in der Rugghubelhüt- te übernahmen sie 2004 die Brunnihütte. Die

Titlis jedoch so sehr, dass sie sich spontan umentschieden. Der Grundstein für die heu- tige Brunnihütte war gelegt. Mit dabei war der berühmte Engelberger Künstler Willy Amrhein, dessen Bild «Gemse

Rugghubelhütte wurde von ihrer Tochter Megi viele Jahre weitergeführt. Für Agnes war das Wirten kein Neuland. Bis zu ihrer Hochzeit unterstützte sie ihre Mutter im Alpenres- taurant Wirzweli. Auch Pio-

An herrlicher Lage wird man hier mit Selbstgemachten aus einhei- mischen Produkten verwöhnt.

im Schnee» noch heute die Hütte schmückt. Bis 1956 war die Hütte nur zu Fuss erreichbar. Der Bau der Brunnibahn und der Skilifte brach- te mehr Gäste. Die direkte Lage am Sessellift und an der Skipiste macht die Hütte am Tag zu einem Bergrestaurant mit grosser Sonnenter- rasse. Das Brunni-Team verwöhnt die Gäste im Selbstbedienungsrestaurant mit wunderbaren Gerichten aus einheimischen Produkten. Die Milch kommt frisch von den Kühen der Flühmatt und wird in der Hütte pasteurisiert. Wer sich schon mal gefragt hat, warum die Kuchen so gut schmecken: Der Rahm auf der Milch wird abgeschöpft und für den Guss der selbstge- backenen Kuchen genutzt. Am Abend, wenn die Tagesgäste im Tal sind und Ruhe einkehrt, verwandelt sie sich wieder in eine traditionelle SAC-Hütte mit 40 gemütlichen Schlafplätzen. Der Hüttenwart Fredy bietet im Sommer Trekkings mit seinen Maultieren an. Die Nutztie- re leben das ganze Jahr in einem Stall hinter der Hütte. Regelmässig werden sie für Warentrans-

niergeist wurde ihr von ihren Eltern Margrit und Walter Niederberger in die Wiege gelegt. Sie sind die Gründer der Luftseilbahn Dallenwil-Wirzwe- li AG und massgeblich an der Entstehung des Dorfes Wirzweli beteiligt. Für Fredy war es eine Rückkehr in seine Heimat Engelberg. Die Familie Schleiss – vom Rohr, wie man im Dorf sagt – hatte eine Alp unterhalb der Brunnihütte. Bis nach sei- ner Lehre als Schreiner verbrachte er seine Som- mer dort. Am Morgen wurden die Kühe gemolken, dann rannte er ins Dorf zur Arbeit. «Höchstens 15 Minuten habe ich gebraucht, darum habe ich wohl jetzt Gelenkprobleme», sagt er und lacht. Geschlafen haben sie auf einem Bett aus Stei- nen mit ein bisschen Stroh und einem Leintuch. Wenn es regnete, floss Wasser durch die Steine. «Um im Brunni glücklich zu sein, musst du die Berge lieben», sagt Agnes. Ihre erste Tat am Mor- gen ist der Blick aus dem Fenster. Mit den Jahren hat sie gelernt, das Wetter zu lesen und weiss, wie viele Nussgipfel sie backen müssen – diese kom- men jeden Tag frisch und knusprig aus dem Ofen.

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