GOLF TIME 2/2024

COVER | STEPHAN JÄGER

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Jäger. Und der gebürtige Münchener, der seit dem 16. Lebensjahr in den USA lebt, genießt die Zeit abseits des Golfplatzes mit Frau Shelby, Sohn Fritz und Hund Phil. „Mit meiner Familie versuche ich sicher zustellen, dass ich, wenn ich eine lange Runde gespielt habe, mir eine Auszeit vom Golf gönne. Nicht nur für meine Familie, sondern auch für mich. Das ist ein mental sehr anspruchsvoller Sport, und man muss frisch sein, um mithalten zu können.“ GUTES OMEN DANK PAPA KLAUS Ausgeruht und mit neuem Tatendrang spielte Stephan Jäger dann in Houston frei auf und wies selbst die Nummer eins der Welt in die Schranken. Die nötige Moti vation für das Duell mit Scottie Scheff ler erhielt er von seiner Frau Shelby, die vor der Finalrunde meinte: „Gewinn das Ding doch einfach und dann fahren wir nach Hause und dann zum Masters“, erin nert sich Jäger. Und auch der Ballmarker an diesem Tag war ein gutes Omen. „Ich habe drei Ballmarker in meiner Tasche, die mir meine Frau gemacht hat. Einer ist der Name meines Sohnes Fritz mit einem vier blättrigen Kleeblatt. Einer ist mein Hund Phil, und der dritte ist ein schwarz-rot goldener mit dem Namen meines Vaters. Ich greife immer ohne zu schauen in die Tasche und nehme den, den ich gerade er wische. Und in der Finalrunde war es Papa Klaus. Er ist vor zwei Jahren in der Woche der Players Championship verstorben und das war der Tiefpunkt in meinem Leben. Ich spielte furchtbares Golf. Der Silber streifen an dieser Geschichte ist aber, dass wir in der Woche danach erfahren haben, dass Shelby schwanger ist. Man verliert ein Leben und man gewinnt ein Leben. Man gerät von den tiefsten Tiefen zu den höchsten Höhen ...“ Die ersten drei Tage in Houston hatte er immer den Ballmarker seines Sohnes Fritz aus der Tasche gezogen und am Finaltag jenen von seinem Vater. „Ich musste am Morgen schmunzeln, als ich Papa Klaus herauszog. Das war mit Si cherheit mein gutes Omen für den Tag.“ NEED FOR SPEED Stephan Jäger, der bereits nach Beendi gung der letzten Saison im GOLF Time Exklusivinterview „deutlich höhere Ziele“ für das Jahr 2024 ankündigte, setzte mit dem Sieg in Houston einen weiteren Mei lenstein in seiner Karriere. Der Absolvent der University of Tennessee-Chattanooga wechselte nach einer erfolgreichen Col lege-Karriere 2012 ins Profilager und ge wann sechs Mal auf der Korn Ferry Tour. Bei seinem ersten Sieg, der Ellie Mae Clas sic 2016, schaffte er als erster Spieler ei ner höheren Profitour überhaupt eine 58.

storm

Der überfällige Durchbruch auf der PGA Tour. Mit seinem Sieg bei den Texas Children‘s Houston Open ist der 34-jährige Deutsche Stephan Jäger endgültig in der Weltspitze angekommen

Erster Auftritt an der Magnolia Lane. Auch wenn es bei der Masters-Premiere mit dem Cut nicht geklappt hat, zeigte Stephan Jäger unter stürmischen Bedingungen phasenweise gutes Golf

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auch in Mexiko mit dem geteilten dritten Platz war der Deutsche, der im Golflcub Eichenried das Golfspiel erlernte, nahe dran am ersten Sieg. „Ich habe das Gefühl, dass sich mein Spiel in den letzten Mona ten wirklich verbessert hat“, so Jäger. Ein Grund dafür liegt wohl im mentalen Be reich, denn mindestens genauso wichtig wie die körperliche Fitness ist für Stephan Jäger, der nach Bernhard Langer, Martin Kaymer und Alex Cejka erst als vierter Deutscher ein Turnier der PGA Tour für sich entscheiden konnte, die Arbeit mit seiner Mentaltrainerin Julie Elion, die im letzten Jahr ihren Anfang nahm. „Ich woll te das einmal ausprobieren und bin total begeistert von Julie. Das geht weit über die Preshot Routine hinaus. Sie hilft mir

es ist einfach ein so harter Golfplatz. Ich habe nicht mein bestes Spiel auf den Platz gebracht und verpasste den Cut. Ich hatte danach eben eine Woche frei und konn te mich gut erholen. Ehrlich gesagt, habe ich meine Schläger bis Sonntag nicht an gerührt. Das ist manchmal alles, was ich brauche.“ Jäger nutzte die Gelegenheit auch dazu mit seiner Familie den letzten Feinschliff des Hausumzugs zu vollziehen. Das neue Haus in Chattanooga befindet sich nur einen Kilometer vom alten ent fernt, ist aber etwas größer, da die Fami lienplanung mit Sohn Fritz möglicherwei se noch nicht beendet ist. „Ja, wer weiß, vielleicht kommen ja irgendwann in der Zukunft weitere Kinder dazu. Da braucht man dann einfach etwas mehr Platz“, so

s waren ereignisreiche Wo chen für Stephan Jäger. Der aktuell beste deutsche Golf spieler zeigte sich schon das ganze Jahr über in guter

Die ersten Jahre auf der PGA Tour musste „Sedl“, wie er von seinen alten deutschen Freunden genannt wird, noch ein wenig Lehrgeld zahlen, doch in den letzten Jah ren etablierte er sich zusehends in der Eli teliga. Für die neue Saison vollzog Jäger ein paar kleine, aber feine Veränderungen. Mit Henry Diana hat er seit Anfang des Jahres einen neuen Caddie am Bag. „Er ist sehr erfahren und seit 20 Jahren auf der Tour. Er hat schon für Charles Howell III, Ben Crane und Tom Hoge gearbeitet. Mit Hoge hat er etwa in Pebble Beach gewonnen. Er ist ein super solider Caddie.“ Zum anderen macht sich das Speed-Training mit Fitness Coach Mike Carroll bezahlt. „Ziel ist es den Ball so weit wie möglich zu schlagen und dem Körper beizubringen, dass da noch mehr geht. Die Erfolge waren der Wahn sinn. Der Ball- und Schlägerspeed wurde immer besser, aber was mich am meisten gewundert hat, war, dass ich dadurch auch gerader vom Tee geworden bin“ zeigt sich Jäger, der bei seinen Drives mehr als 13 Meter an Länge dazu gewonnen hat und damit in Sachen Drivedurchschnittslänge auf der Tour nun in den Top 10 zu finden ist, selbst überrascht. „Auf einmal hat man nicht mehr so viele Gedanken im Kopf und schon funktionieren die Drives besser. We niger Ausbälle, wenig Wasserbälle, dass macht es einem deutlich einfacher gut zu scoren. “ MENTALER FOKUS Schon in Torrey Pines im Januar hatte Ste phan Jäger die große Chance auf den Sieg, wobei ihm die Nerven da noch einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten. Und

Form und bei den Texas Children‘s Hous ton Open sollte nun endlich der langer sehnte Durchbruch auch auf der PGA Tour gelingen. Am Memorial Park Golf Course in Houston passte am Ostersonntag nun alles zusammen. Er spielte die beiden Fi nalrunden zusammen mit dem Weltrang listenersten Scottie Scheffler und konnte diesen mit einem Schlag Vorsprung auf Distanz halten. „Das war schon gut fürs Selbstbewusstsein“, sagte Jäger danach, der Scheffler auch nicht böse war, dass dieser den kurzen Birdie-Putt auf der 18 aus knapp zwei Metern verpasste. „In so einer Situation gehst Du zu 100% davon aus, dass er den macht. Er ist ein super netter Typ, ein unglaublicher Spieler, er ist die Nummer Eins der Welt und lässt so ne Chance eigentlich nicht liegen. Ich bin aber auch nicht unglücklich darüber, dass Scot tie den Putt verschoben hat.“ beschrieb der frisch gebackene Champion seine Gefühle, nachdem der Sieg feststand. FRISCH ERHOLT NACH HOUSTON In der Woche vor den Texas Children‘s Houston Open pausierte der 34-jähri ge Deutsche, nachdem er bei der Players Championship den Cut verpasst hatte und ein wenig überspielt war. „Ehrlich gesagt, hat die freie Woche sehr geholfen“, erklärt Jäger. „Ich war bei der Players Champion ship mental sehr erschöpft. Ich war na türlich glücklich, dass ich dabei war, aber

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Mit Fokus und neuer, mentaler Stärke schafft Jäger in Houston einen weiteren Meilenstein

Die beste Einladung der Welt: Nach seinem Sieg in Houston durfte Jäger nach Augusta

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