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Eiskalt für die Gesundheit Seit über 20 Jahren nutzen Rheumapatienten die Kältekammer am Krankenhaus

St. Josef inWuppertal. T emperaturen von -60 bis -110 Grad – das klingt nicht nur eiskalt, das ist es auch. „Wer dabei an sibirische Verhält- nisse denkt, irrt allerdings“, sagt Dr. Astrid Thiele, Chefärztin der Klinik für Rheumatologie, Immu- nologie und Osteologie am Kran- kenhaus St. Josef. Die Kälte in der Kammer sei trockener und damit tatsächlich angenehmer. Seit 1999 können Patienten der Klinik, aber auch Auswärtige die Kältekammer nutzen. Dabei geht es nicht um die Freude am Frieren, sondern um gesundheitlichen Nutzen. Die Kältekammer bewirkt eine rapide Abkühlung des Gewebes, was die Schmerzrezeptoren in der Haut und im Bindegewebe beeinflusst. Mit Verlassen der Kältekammer setzt eine Mehrdurchblutung ein, die bei vielen Patienten Schmer- zen und Schwellungen reduziert und damit für mehr Beweglichkeit sorgt. Ideale Voraussetzungen für krankengymnastische Übungen im Anschluss. „Viele Patienten nutzen die Kammer regelmäßig und nehmen dafür eine weite An- reise auf sich“, weiß Thiele. Ihr ist wichtig, dass die Kältekam- mer nicht mit der Kältesauna ver-

Ein Aufenthalt in der Kältekammer hilft den entzündeten Gelenken

wechselt wird, die zur Gewichts- reduktion oder als Fitnessübung genutzt wird. Die Kältekammer ist ein Raum, der von mehreren Per- sonen genutzt werden kann. Die Patienten bleiben etwa drei Minu- ten in der Kammer, erst bei -60, dann bei -110 Grad. In dieser Zeit tragen sie Badekleidung, Hand- schuhe, Schuhe und Mütze.

Patienten mit rheumatischen Er- krankungen jeder Art können von der Kältekammer profitieren, nicht geeignet ist sie für Perso- nen mit hohem Blutdruck oder kardio-vaskulären Erkrankungen. Thiele: „Zur Sicherheit überwacht ein Therapeut den Besuch. Wer einmal in der Kältekammer war, kommt oft wieder.“ (C.N.)

CellitinnenForum 03 | 2021

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