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KOMPETENZ

Schmerzen lindern Sind Cannabinoide eine Alternative in der Schmerztherapie? S chon seit vielen Jahren werden Cannabis und Cannabinoide, das sind bestimmte Bestandteile

scher Schmerzzustände eingesetzt, insbesondere bei Schmerzen mit ei- nem neuropathischen Schmerzcha- rakter. Neben der Behandlung chro- nischer Schmerzen gibt es weitere Einsatzgebiete: Cannabinoide zeigen eine gute Wirkung bei hartnäckigen Muskelverspannungen, die auf kon- ventionelleTherapie nicht ansprechen und auch bei Beschwerden, die durch entzündliche Darmerkrankungen her- vorgerufen wurden. Als Nebeneffekt kann man zusätzlich die antidepressi- ve, entspannende und schlaffördern- de Wirkung der Cannabinoide nutzen. Die Einnahme von Cannabinoiden ist denkbar einfach: Sie können in Form von Extrakten als ölige Lösung in Milch, auf Brot oder Keks ein- genommen werden. Alternativ gibt es Sprays, die auf die Mund- schleimhaut gesprüht werden. Au- ßerdem gibt es spezielle Verdamp- fer, mit denen die Cannabis-Blüten zur Inhalation verdampft werden. Das Rauchen von Cannabis gehört selbst- verständlich nicht zu den therapeuti- schen Applikationsformen. Ein großer Vorteil der Cannabinoi- de liegt darin, dass die Therapie bei richtigem Einsatz nebenwirkungsarm möglich ist. Im konkreten Fall können als Nebenwirkung zwar Benommen- heit und Müdigkeit auftreten, viele Pa- tienten stellen andererseits aber auch eine verbesserte Konzentrationsfä- higkeit und Präsenz fest. (C.N.)

der Hanfpflanze, bei verschiedenen Er- krankungen therapeutisch eingesetzt. Dennoch sind bei vielen Patienten weiterhin Vorbehalte oder Unsicher- heiten vorhanden. Die Leiterin des Schmerzdepartments am Kranken- haus St. Josef in Wuppertal, Dr. Ulrike Bachmann-Holdau, bezieht Stellung zum Nutzen von Cannabinoiden in der Schmerztherapie: Cannabinoide wirken im Körper über spezielle Cannabinoidre- zeptoren und werden hauptsächlich zur Behandlung chroni-

Foto: Getty Images

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CellitinnenForum 03 | 2021

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