CellitinnenForum_04_20

TITELTHEMA

Zu Hause ist es am Schönsten?!

Zahlreiche Mitarbeiter sind aus dem Ausland gekommen, um in den Seniorenhäusern zu arbeiten. Wie haben sie die Ankunft erlebt? Was prägt sie aus der alten Heimat? Was war hilfreich, um ein neues Heimatgefühl zu schaffen? Drei Mitarbeiterinnen aus dem Seniorenhaus St. Josef in Meckenheim erzählen ihre Erfahrungen.

U nsere erste Interviewpart- nerin wurde 1981 in Indien geboren und begann im Jahr 2016 ihre Arbeit im Seniorenhaus. Für Sr. Anitha ist Heimat gleich Ge- burtsort, jedoch fühlt sie sich hier heimisch, bezeichnet Deutschland als ihre zweite Heimat. Trotzdem denkt sie regelmäßig an ihre Fami- lie. Der Abschied war sehr schwer. Sie hatte viele Ängste. Diese Sor- gen bestätigten sich jedoch nicht, nur das Wetter könne besser sein. Besonders hebt Sr. Anitha hervor, dass sie sich nie als Fremde gefühlt habe. Um gut mit anderen Men- schen auszukommen, brauche es keine gemeinsame Sprache, son- dern Herzenswärme. „Egal welche Hautfarbe, Kultur oder welches Al- ter man hat, was uns verbindet, ist Liebe“, sagt sie. Das Leben in der neuen Heimat beschreibt sie mit den Worten des hl. Franz von Sa- les: „Blühe, wo du gepflanzt bist.“

Melek Kancog , 1970 in der Türkei geboren, ist 1994 nach Deutschland gekommen, um hier zu arbeiten. Sie definiert den Begriff Heimat für sich wie folgt: „Heimat ist für mich Familie, Meer und Märkte.“ Nun ist ihre Hei- mat hier. Sie hat nur gute Erfahrungen mit den Menschen und der deutschen Kultur gemacht, hat viele liebe Men- schen getroffen. Der Abschied aus der Türkei fiel ihr nicht schwer. Die 1986 in Serbien geborene Dan- ka Jankovic lebt und arbeitet seit anderthalb Jahren in Meckenheim. Probleme bereitete ihr vor allem das Zurücklassen ihrer zwei Kinder, das Erlernen der neuen Sprache sowie die fremde Kultur. Heimat ist für sie der Ort, wo sie geboren wurde, ihre Eltern leben und ihre besten Freun- de zu Hause sind. Positiv hebt sie die Kollegialität ihrer Kollegen her- vor, die sie in jeder Lebenslage un- terstützen. (M.J.)

CellitinnenForum 04 | 2020 15

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