CellitinnenForum_04_20

TITELTHEMA

Neu vor Anker gehen Im Gespräch mit Michael Falkner, Bereichsleitung Pflege im Seniorenhaus St. Anna, Köln

Wo ist für Sie Heimat? Dort, wo man sich wohlfühlt! Was man dazu benö- tigt, definiert jeder anders. Ich fühle mich wohl, weil es meinen Kindern gut geht, meine Frau einen gu- ten Arbeitsplatz hat, weil ich in einer guten Nachbar- schaft wohne und schnell draußen in der Natur sein kann. Wovon lebt das Heimatgefühl, beim Bund oder im Seniorenhaus? Da sind Faktoren wie Verbundenheit, auf gleicher Welle liegen, gegenseitiger Respekt und Akzeptanz wichtig. Ein gemeinsames Ziel vor Augen zu haben, an einem Strang ziehen.  Sich auf ein Team, jeden Einzelnen, verlassen können, Wertschätzung spü- ren. Was haben Sie bei den Cellitinnen als neu empfun- den? Im Seniorenhaus St. Anna wird Gemeinschaft spür- bar gelebt, das Wohlbefinden aller steht an oberster Stelle.Mit einem Lächeln oder freundlichenWort wird manchmal Unmögliches möglich gemacht. (M.A).

Der 47-jährige gebürtige Mannheimer ist im Be- rufsleben weit herumgekommen: Bei der Deut- schen Marine erlebte er sieben Standortwech- sel innerhalb Deutschlands und 40 Einsatzorte zur See weltweit.  Herr Falkner, wie schafft man es, an jedem neuen Hafen anzukommen, innerlich wie äu- ßerlich? Vom Elternhaus her war ich das Umziehen gewohnt, so dass es nichts gänzlich Neues für mich war. Ich stehe neuen Herausforde- rungen offen, aufgeschlossen und mit Neu- gier gegenüber. Ich beobachte, analysiere, lasse das Neue auf mich wirken. Der erste Eindruck bewahrheitet sich nicht immer. Wenn man einmal ‚an Bord‘ ist, was hilft? Da gibt es klare Spielregeln, an die man sich zu halten hat, ansonsten funktioniert die Ge- meinschaft nicht. Um das Ankommen zu er- leichtern, kann ich fragen: Was bin ich bereit aufzugeben, welche Kompromisse gehe ich ein? Was kann oder muss ich ändern, wie begegne ich meinem Umfeld, damit ich mich wohlfühle? Ihre Eltern waren in der Gastronomie zu Hau- se.Wie wirkt sich das Essen auf dasWohlbe- finden der Menschen aus? Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme und Notwendigkeit, sondern gibt Lebensqualität, ist „Nahrung für die Sinne“, wenn alles stim- mig ist und die guten Erinnerungen ins Ge- dächtnis kommen.

Von der Marine zur Pflege: Michael Falkner

CellitinnenForum 04 | 2020 17

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