CellitinnenForum_04_20

KOMPETENZ

Auf dem linken Bildschirm sieht man die ‚schwebenden‘ Gelenke.

Faszination Medizintechnik Im Endoprothetik-Zentrum am St. Franziskus-Hospital setzt Dr. Klaus Schlüter-Brust auf HighTech bei künstlichem Gelenkersatz.

S eit 2020 kommt bei Schlueter- Brust die ‚Micro- soft Hololens2‘ zum Ein­ satz. Diese High-Tech-Brille stellt interaktive 3D-Projektionen des menschlichen Körpers in der direk­ ten Umgebung räumlich dar. Zuvor wurde der Patient mittels MRT/CT exakt vermessen. Durch die Brille betrachtet, scheinen die original­ getreu visualisierten Gelenke des Patienten dann förmlich im Raum zu schweben. Dem Operateur er­ leichtert diese Visualisierung die

Arbeit. Er sieht genau, wie die in­ dividuellen knöchernen Strukturen beschaffen sind und kann viel prä­ ziser operieren. Das minimiert die Risiken für den Patienten, die jede OP mit sich bringt. Doch eine si­ chere Hand und langjährige Erfah­ rung des Chirurgen sind weiterhin unverzichtbar. Eine Technik, die in der Vor­ bereitung komplizierter Eingriffe an Hüfte oder Schulter ebenfalls große Vorteile bringt, ist die Nut­

zung von 3D-Print. Erster Schritt ist dabei wiederum die genaue Vermessung des Patienten in der Radiologie. Im zweiten Schritt er­ stellt Schlüter-Brust mit dem 3D- Drucker ein originalgetreues Ab­ bild des benötigten Gelenks und passt drittens das passgenau er­ stellte Implantat schon vor der OP an dem Modell an. Der eigentliche Eingriff erfolgt dann präziser als bisher möglich und für den Patien­ ten schonender, da sich oft auch OP-Zeiten verkürzen lassen. (I.G.)

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