CF_01_2022_web

KOMPETENZ

Moderne Stents für schonende Eingriffe Eine ‚Gastrozystische Drainage‘ entfernt infektiöses Gewebe in der Bauchspeicheldrüse. E ine Endoskopie wird meis- tens zu diagnostischen Zwecken durchgeführt. Die

St. Franziskus-Hospital kommen Stents der neuesten Generation zum Einsatz“, erläutert Schaaf. Diese entfalten sich im Körper wie tulpenförmig im Pankreasgewebe und leiten das abgestorbene Mate- rial in den Magen ab. Die Vorteile für den Patienten sind evident: Das Verfahren ist sehr si- cher. Den Stent, der einige Zeit nach dem Eingriff wieder entfernt wird, spürt man in der Regel nicht. „Mit dieser komplikationsarmen Technik vermeiden wir riskante of- fene Operationen und können den Patienten auf schonende Weise helfen“, so Schaaf. (I.G.)

Innenschau in den menschlichen Körper ermöglichst jedoch auch immer mehr interventionelle Thera- pien. In der Klinik für Innere Medi- zin und Gastroenterologie am Köl- ner St. Franziskus-Hospital kommt zum Beispiel die ‚Gastrozystische Drainage‘ zum Einsatz. Spezialisiert auf das Verfahren ist Oberarzt Dr. Markus Schaaf: „Behandeln können wir mit die- ser Technik Patienten mit schwe- rer Bauchspeichelentzündung, bei denen sich infektiöse Nek- rosen (abgestorbenes Gewe- be) gebildet haben.“ Wenn sich die Bauchspeicheldrüse durch Gallensteine oder Alkoholmiss- brauch entzündet, kommt es in schweren Fällen zu abgestorbe- nem infektiösem Gewebe. Häufig geht dies mit einer lebensbedroh- lichen Blutvergiftung einher. Die Patienten kommen mit starken Schmerzen als Notfall oder mit Ein- weisung vom Hausarzt direkt ins Krankenhaus. Bei der ‚Gastrozystischen Drai- nage‘ nutzt der Gastroenterologe nun den Zugang über den Magen.

Dr. Markus Schaaf

Endoskopisch – also kontrolliert über Kameratechnik – wird unter Vollnarkose ein Stent vom Magen in die betroffenen Gewebeteile der Bauchspeicheldrüse gesetzt. „Im

Endoskopie heißt wörtlich „in das Innere sehen“. In der Medi- zin versteht man darunter die Betrachtung von Körperhöhlen und Hohlorganen mit Hilfe eines Endoskops, also eines schlauch- oder röhrenförmigen medizinischen Kamera- Instruments.

Als interventionell bezeichnet man Diagnose- oder Therapieverfahren, die gezielte Eingriffe (Interventionen) am erkrankten Gewebe vor- nehmen, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Ein Stent ist ein Röhrchen aus Metall oder Kunstfasern, das Gefäße freihält.

CellitinnenForum 01 | 2022

49

Made with FlippingBook Ebook Creator