GOLF TIME 3/2016

MAILBOX | IN EIGENER SACHE

Mach’s gut, Klaus!

N ein Klaus, so war das nicht ausgemacht! Als du dich, wie jedes Jahr, im Oktober verabschiedet hast und den Störchen gleich gen Süden zogst, war klar, dass wir uns in alter Frische Ende April hier wieder in der Redaktion treffen, die Ärmel hochkrempeln und gemeinsam an die dritte Ausgabe von GOLF TIME rangehen würden. Wie all die vielen, die 18 GOLF TIME-Jahre zuvor. Und dann, statt der üblichen Umarmung und Freude hier in München, mit dir wieder loslegen zu können, die Hiobsbotschaft: Per Mail schrieb Stieftochter Bergith Wagner, spürbar selbst

doch nicht so typisch, vom heutigen Wissensstand aus. Denn Klaus hatte keine Feinde, ganz im Gegenteil, er war es vielfach, der als Schlichter und Beschwichtiger erfolgreich die Wogen glättete, wenn es einmal etwas härter zur Sache ging. Klaus, der Weltmann, der die Größe hatte, nach der Heirat mit Edda, Gräfin von Schönborn, nicht ihren Namen anzunehmen, sondern „der Wondratschek“ blieb. Für Klaus, der bis vor Kurzem noch als Single- Handicaper die Etikette hoch hielt und dem Schicki- Micki-Golf wenig abgewinnen konnte, erfüllte sich sein größter Golfer-Wunsch, einmal beimMasters dabei zu sein, leider nicht. Dass er uns dann ausgerechnet in der Masters Week nach kurzer, heimtückischer Krankheit verlassen hat, ist vielleicht ein Wink des Schicksals – Klaus würde sagen: „...dann schau’ ich mir eben das Masters von oben an...“ Klaus, dir zu sagen, dass du eine nicht zu füllende Lücke hinterlassen hast, ist geradezu lächerlich. Und für uns hier in der Redaktion ist einfach dein plötz- liches Abdanken nicht akzeptabel. Du bist weiterhin bei uns im Team, und ob du uns nun aus La Manga/ Spanien, deinem Wintersitz, oder von einem der zahlreichen Turniere, wo du für GOLF TIME unter- wegs warst, oder von Wolke sieben deine Botschaften zukommen lässt, ist uns völlig egal. Klaus, du hast zwar die irdische Welt verlassen, in unseren Herzen lebst du aber weiter. Danke für den ersten Lebensabschnitt, wir treffen uns schon wieder, irgendwo, irgendwann da oben.

total geschockt: „…Leider muss ich die traurige Nachricht überbringen, dass Klaus verstorben ist…“ Was soll man da noch sagen? Klaus, der überfitte Sportsmann, braungebrannt und athletisch wie eh und je, ist nicht mehr. Klaus, der Mann, der von der ersten Stunde an mit GOLF TIME durch dick und dünn gegangen ist, stets der loyale Kollege, ist nicht mehr! Klaus, der Grandseigneur der im positiven Sinne alten Schule, Klaus, der immer einen witzigen Spruch parat hatte, mit dem er seine Umgebung begeisterte, ist nicht mehr!

Eine seiner Lieblingsthesen, die Indianer-Weisheit, typisch für seine gesamte Lebenseinstellung: „Du musst nur lange genug am Ufer sitzen und warten, bis deine Feinde im Fluss vorbeitreiben.“ Vielleicht

Oskar Brunnthaler

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GOLF TIME | 3-2016

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