Mitteilungsblatt 3/2019, 18. April 2019

7. WLAT IN MÜNSTER

Klare Positionierung: Bei der politischen Eröffnung des WLAT adressierte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening die Erwartungen des Berufsstandes an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (li.), der seinerseits zügiges Handeln ankündigte. In der Bildmitte: Moderator Ralph Erdenberger.

Spahn will „Wild-West“ bei Boni beenden und Laumann die Versender „katholisch machen“ Lebhafte Statements bei der politischen Eröffnung des 7. WLAT in Münster

erklärte Spahn, die Fachkompetenz der Apotheker besser nutzen und rechtliche Rahmenbedingungen für die Ausweitung der Möglichkeiten schaffen zu wollen: „Warum soll die jährliche Grippeimpfung nicht in der Apotheke stattfinden?“ Auch eine Folgeverordnung von Arzneimitteln für gut auf ihreMedikamente eingestellte chronisch kranke Patienten könne er sich gut vorstellen. Kammerpräsidentin Gabri- ele Regina Overwiening begrüßte das Ziel von Minister Spahn, die Gleichpreisigkeit für verschreibungspflichtige Arzneimittel wieder herzustellen und zu zementieren, wenn dies rechtssicher möglich ist. Sie forderte zugleich, die von Spahn ange- dachten Honorare für pharmazeutische Dienstleistungen nach oben anzupassen: „Hier ist noch Korrekturbedarf.“

Arzneimittelversorgung – in der Stadt wie auf dem Lande – sichern möchte: „Die Verankerung des Verbots von Boni auf verschreibungspflichtige Arzneimit- tel im Sozialgesetzbuch ist ein gangba- rer Weg, die Arzneimittelversorgung durch Apotheken vor Ort zu sichern. Es ist mein Ziel, Wild-West bei den Boni zu beenden.“ Overwiening hatte zuvor ein- dringlich an Spahn appelliert, endlich zu handeln. Dazu der Bundesgesundheits- minister: „Noch im April gehen wir ins Gesetzgebungsverfahren.“ Minister Spahn: „Spiele nicht auf Zeit“ Spahn sagte weiter zum Zeitplan: „Die Messe ist noch nicht gelesen, aber über die Phase der Fürbitten sind wir hinaus.“ Er spiele hier keinesfalls auf Zeit. Zudem

> Rekord! Über 1.340 Apotheke- rinnen und Apotheker, Pharmazie- studierende und PTA verhalfen demWestfälisch-lippischen Apo- thekertag (WLAT) bei seiner sieb- ten Auflage zu einer neuen Besu- cher-Bestmarke. Damit avanciert die Veranstaltung der AKWL er- neut zum größten regionalen Fort- bildungskongress der Apotheker- schaft im deutschsprachigen Raum. Mit besonderer Spannung verfolgten die Kongressteilnehmer die politische Eröff- nung, in der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erstmals seine am Dienstag zuvor vorgestellten neuen Pläne erläu- terte, mit denen er die flächendeckende

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