GOLF TIME 3/2019

2019

Bekommt Bernhard Langer einen eigenen Award? Wie steht es umMartin Kaymers Geduld? Wer gewinnt das Duell zwischen Pepperell und dem Phantom? Fragen über Fragen, alle Antworten imMasters-Splitter. Side Stories AuGustA

Die Deutschen

Den geschafften Cut (Platz 51) verbuchte Martin Kaymer als kleinen Erfolg. Was ganz gut zeigt, wo er aktuell steht. Auf Position 190 der Weltrangliste. In einer Position, in der es darum geht, auf den 189. zu schauen und nicht weit nach oben zur Welt- spitze. Sich Schritt für Schritt wieder nach oben zu arbeiten, und nicht auf den großen Knall zu spekulieren. Kaymers Ziel für die kommende Saison: zunächst die Top 100, dann die Top 50. Eine mental nicht ganz einfache Aufgabe. „Ich muss akzeptieren, wo ich gerade stehe.“ Die Erwar- tungshaltung sei sehr hoch. Man misst Kaymer eben an den mas- siven Erfolgen der Vergangenheit. Aber mittlerweile Jahre später sieht die Golfwelt anders aus. Die Konkurrenzsituation ist enorm, Kaymer aktuell spielerisch nicht auf dem Niveau vergangener Tage. „Ich versuche allgemein, geduldig zu sein“, erklärte er. „Aber langsam wird es schwierig mit der Geduld.“

Bernhard langer war am denk- würdigen Finalsonntag sogar Thema in der Sieger-Presse- konferenz von Tiger Woods. „Bernie“ sei das beste Beispiel, dass man auch noch in hohem Alter Spitzengolf spielen kann, lobte Woods. Nicht ganz zufrie- den war Langer vor allemmit dem Wochenende seines 37. Masters. Ausgerechnet am Schlusstag lie- ferte er seine schlechteste Runde ab (78) und wurde geteilter 62ster. Das Ziel, in den roten Zahlen abzuschneiden, also insgesamt unter Par, konnte er nicht er- füllen. Dennoch: Dass sich ein 61-Jähriger im Feld voller Welt- klasse-Spieler ins Wochenende durchkämpfen kann, ist und bleibt sensationell. Beim Media- Dinner der US Golf Writers Association wurde Langer mit dem Byron-Nelson-Preis als bester Senior Player geehrt. Insgesamt zum achten Mal (!). Es wird ge- munkelt, dass die Auszeichnung demnächst in „Bernhard Langer Award“ umgetauft wird.

DAs PhAntom

Immer, wenn eine ungerade Anzahl an Spielern den Cut übersteht, taucht Jeff Knox auf. Der 56-Jährige gehört zu den besten Golfern unter den Mitgliedern im Augusta National und begleitet den Spieler, der ansonsten alleine auf die Runde hätte gehen müssen. In diesem Jahr hatte Eddie Pepperell das Vergnügen. „Ich war mir nicht sicher, ob ich mit ihm

AufstAnD Der AmAteure Vier Amateure waren auch am Wochenende noch dabei beim ersten Major des Jahres. Zum ersten Mal seit 20 Jahren gab es einen Vierkampf (1999 setzte sich Sergio García gegen Tom McKnight, Matt Kuchar und Trevor Immelman durch) um den Silver Cup für den besten Amateur. Am Ende holte sich Viktor Hovland , amtierender Gewinner des U.S. Amateur, den Titel. Der Norweger notierte Runden von 72, 71, 71 und 71 Schlägen und hatte einen Schlag Vorsprung vor Alvaro Ortiz. „Ich könnte kaum glücklicher sein“, erklärte er. Hovland war der erste Norweger überhaupt beim Masters in Augusta.

spielen würde, bis ich ihn auf dem Platz sah und er tatsächlich Bälle schlug“, erklärte Pepperell und ergänzte: „Dann sah ich ihm zu und dachte: ,Er hatte einen wirklich schönen Schwung. Das könnte eng werden.‘ Der Kurs ist wahrscheinlich ein wenig zu lang für ihn in seinem Alter, aber er ist ein guter Spieler mit brillantem Kurzspiel.“ Das Resultat: Pepperell kam auf 72 Schläge, Knox auf 74 (inklusive einiger geschenkter Putts). „Ich war besser als Rory“, scherzte Pepperell. Der Nord- ire hatte damals im direkten Vergleich mit dem Phantom von Augusta das Nachsehen.

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GOLF TIME | 3-2019

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