GOLF TIME 3/2019

2019

reiCHliCH stoFF Es grünt so grün und Augustas Jacketts blühen. Mit dem Green Jacket durch die Masters-Historie. E s braucht schon eine ganze Portion blühender Fantasie, um nachvoll- ziehen zu können, welch kuriose Ge- schichten sich rund um das begehrtes- erSteS oFFizielleS JAcKett AN SAM SNeAD „warum kommen sie nicht und holen es sich?“

im Playoff gegen Arnold Palmer verlor, gab Gary Player sein Jacket nicht im Club ab, sondern nahm es wieder mit nach Hause. Als Präsident Clifford Roberts Player in Südafrika anrief und sich nach dem Verbleib des Green Jackets erkundigte, gab es folgenden Disput: roberts: „Gary, haben Sie das Jacket?“ Player: „Ja, das habe ich.“ roberts: „Okay, niemand hat jemals das Green Jacket von hier mitgenommen.“ Player: „Okay, Mr. Roberts, wenn Sie es wollen, warum kommen Sie nicht und holen es sich…?“ Worauf Roberts gelacht haben soll und nur noch gesagt habe: „Tragen Sie das Green Jacket nicht in der Öffentlichkeit.“ Die kurioseste Green-Jacket-Story ist wohl jene von Jack Nicklaus. 1963 gewann er seine erste von insgesamt sechs Jacken, Vorjahres- sieger Arnold Palmer streifte es ihm bei der Siegerehrung über. Es war nur eine Größe 46 aufzutreiben, also viel zu groß für den damals noch ranken Nicklaus. Tatsächlich erhielt er sein erstes und eigenes Masters-Sakko erst 1998, nachdem Augusta-Präsident Jack Stephens von dem „Kleiderproblem Nicklaus“ erfahren hatte. Anlässlich seines 40. Masters- Turniers in Folge wurde er mit einer Medaille ausgezeichnet und bekam von Stephens ein Kuvert zugesteckt, mit dem Inhalt, er solle sich beim Schneider endlich sein Masters- Jackett anpassen lassen. Diesmal in der richti- gen Größe, nämlich 44. Sein erstes Green Jacket – nach 35 Jahren. Gt

Vor der Siegerehrung sonntagabends wird in aller Eile ein passendes Sakko aus dem Mit- gliederfundus für den Masters-Champion herausgesucht, später dann nach Maß ange- fertigt. Mehrfach-Gewinner wie Jack Nick- laus (6-mal) oder Arnold Palmer (4-mal) sowie auch Tiger Woods oder auch Bernhard Langer (2-mal) besitzen nur ein Green Jacket. Das erste offizielle Green Jacket gewann Sam Snead 1949, allerdings wurde diesem Umstand damals noch keine wirkliche Be- deutung beigemessen. Im „The Augusta Chronicle“, dem Lokalblatt, erschien auf der Titelseite das Siegerfoto mit Sam Snead, das Green Jacket wurde jedoch mit keinem ein- zigen Wort erwähnt. Heute ist das wohl anders: 2013 wurde zum Beispiel in London das Green Jacket von Horton Smith, dem ersten Masters-Sieger, für 682.000 Dollar ersteigert. Dies veranlasste das Augusta-Committee, rechtliche Schritte einzuleiten: Das Green Jacket dürfe nicht verkauft werden. Inzwi- schen stellten die Augusta-Herren auch fest, dass drei Masters-Jackets, darunter das von Masters-Sieger 1966, Byron Nelson, gestohlen wurden – vermutlich von Augusta-Mitar- beitern. Zum Schmunzeln ist die Geschichte um das Green Jacket, das Gary Player 1961 gewann. Er war der erste ausländische Sieger, und somit wanderte das Green Jacket nach Süd- afrika. Als der Titelverteidiger im Jahr darauf

te Sakko der Welt, das Green Jacket, ranken. Das Green Jacket mit dem Masters-Logo auf der Brusttasche und den Knöpfen mit eben diesem Logo ist zwar erst seit 1949 offizielles Siegerjackett beim Masters-Turnier, aber die Mitglieder liefen schon seit den Anfängen in diesen einzigartigen grünen Sakkos auf der Anlage umher, erstmals 1937. Der ursprüng- liche Hintergedanke dieser „Mitglieder- Uniform“: Damit die Patrons, wie hier noch immer die Fans genannt werden, erkennen können, an wen sie sich zu wenden haben, wenn sie auf dem Gelände Fragen haben. Die Green Jackets wurden von der „Brooks Uniform Co.“ in New York geschneidert und die Mitglieder mussten sie dort bestellen, Maß nehmen lassen und auch bezahlen. Ursprünglich waren die Sakkos aus schwerem Stoff und bei der eventuellen Frühjahrshitze in Augusta recht unbequem. Während das „Masters-Green“ (Pantone 342) beibehalten wurde, sind die Green Jackets heute leichter und angenehmer zu tragen. Typische Augusta- Regel: Das Green Jacket ist Eigentum des Clubs, darf von den Mitgliedern nur auf der Anlage getragen werden, muss also beim Ver- lassen des Clubs wieder abgegeben werden. Nur der jeweilige Masters-Sieger, wie zuletzt Tiger Woods, darf die Stoff-Trophäe ein Jahr für Werbe- und PR-Aktionen „entführen“.

ergebnisse 83. augusta Masters 2019

Tiger WOODS (USA) Dustin JOHNSON (USA) Brooks KOEPKA (USA)

70 68 67 70 275 1.832.021 € 68 70 70 68 276 759.950 €

Webb SIMPSON (USA) Patrick CANTLAY (USA) Rickie FOWLER (USA)

72 71 64 70 277 357.499 € 73 73 64 68 278 274.803 € 70 71 68 69 278 274.803 € 69 70 71 68 278 274.803 € 73 70 74 69 286 49.109 € 73 74 72 71 290 25.394 € 71 72 75 78 296 22.493 €

1.

2.

9.

66 71 69 70 276 759.950 € Xander SCHAUFFELE (USA) 73 65 70 68 276 759.950 € 5. Jason DAY (AUS) 70 67 73 67 277 357.499 € Tony FINAU (USA) 71 70 64 72 277 357.499 € Francesco MOLINARI (ITA) 70 67 66 74 277 357.499 €

Jon RAHM (ESP)

36. Patrick REED (USA, TV) 51. Martin KAYMER (GER) 62. Bernhard LANGER (GER)

32

GOLF TIME | 3-2019

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