GOLF TIME 3/2019

goLFregeLN |TeIL 3

„Das hab ich im TV gesehen…“ AuGustA 2019 Zach Johnson und der Probeschwung an Tee 13.

E ines der wichtigsten Turniere im Profigolf ist das Masters Tournament in Augusta. Viele Golfer sitzen nachts vor dem Fernseher und beobachten, wie die Profis sich auf diesem schwierigen Platz schlagen. In der zweiten Runde am 13. Abschlag sehen wir, wie Zach Johnson bei einem Probeschwung seinen Ball vom Tee stößt. Er teet wieder auf, setzt sein Spiel ohne Strafe fort und spielt an dem Par-5-Loch ein Birdie. War das richtig? Was sagen uns die Golfregeln dazu? In den Definitionen finden wir unter „Schlag“: die vorwärtsbewegung des schlägers, um den Ball zu schlagen. aber ein schlag wurde nicht ausgeführt, wenn der spieler … » während des Abschwungs entscheidet, den Ball nicht zu schlagen und dies durch absichtliches Anhalten des Schläger- kopfes vermeidet, bevor dieser den Ball erreicht oder, wenn er nicht in der Lage ist anzuhalten, durch absichtliches Ver- fehlen des Balls. » versehentlich während eines Übungs- schwungs oder in der Vorbereitung zum Schlag den Ball trifft.

AbER Wenn der Spieler nach dem Ball schlägt, während er fällt oder nachdem er herabgefallen ist, ist dies straflos; der Schlag zählt und der Ball ist im Spiel. bAll IM GEläNdE Anders sieht das aus, wenn der Ball im Gelände, im Bunker oder in einer Penalty Area liegt. Da ist der Ball im Spiel und der Spieler darf seinen Ball, auch bei einem Probeschwung, nicht bewegen. Passiert es ihm doch, legt er ihn zurück und spielt mit einem Strafschlag weiter. regel 9.4b: Wenn der Spieler seinen ruhenden Ball aufnimmt oder absichtlich berührt oder verursacht, dass dieser sich bewegt, zieht er sich einen Strafschlag zu. Auf dem Grün ist das versehentliche Bewe- gen des Balls aber wieder straflos. NACh REGEl 13.1d(1) Keine Strafe für versehentliches Bewegen des Balls. Es ist straflos, wenn ein Spie- ler, Gegner oder ein anderer Spieler im Zählspiel versehentlich den Ball oder Ball- marker des Spielers auf dem Grün bewegt. Der Spieler muss … » den Ball oder Ballmarker an seine ursprüngliche Stelle zurückzulegen (die, wenn nicht bekannt, geschätzt werden muss), siehe Regel 14.2 oder » einen Ballmarker hinlegen, um die ursprüngliche Stelle zu markieren. AuSNAhME Der Ball muss gespielt werden, wie er liegt, wenn der Ball sich während des Rückschwungs oder des Schlags zu bewegen beginnt und der Schlag dann gemacht wird (siehe Regel 9.1b). Wenn der Spieler oder Gegner den Ball oder den Ballmarker des Spielers auf dem Grün absichtlich aufnimmt, siehe Regel 9.4 oder Regel 9.5, um herauszufinden, ob eine Strafe anfällt. GT

Es ist wichtig, dass der Spieler die Absicht hat, den Ball zu schlagen, was bei einem Probeschwung nicht der Fall ist. Die regel 6.2b (5) sagt aus, dass ein Ball aufgeteet auf dem abschlag noch nicht im spiel ist. erst wenn der spieler nach ihm geschlagen hat, wird er zum Ball im spiel. Einen Ball, der nicht im Spiel ist, darf ich straflos bewegen und wieder aufteen. Es zählt aber nicht das Abschlagbauwerk, sondern nur der als Abschlag definierte Bereich, zwei Schlägerlängen von den Tees nach hinten. (5) bAll bIS zuM SChlAG NIChT IM SpIEl Sowohl bei Beginn eines Lochs als auch beim erneuten Spiel vom Abschlag nach einer Regel und gleich, ob der Ball aufgeteet ist oder auf dem Boden liegt, … » ist der Ball nicht im Spiel, bis der Spieler nach ihm geschlagen hat und » darf der Ball vor dem Schlag straflos auf- genommen oder bewegt werden. Fällt ein Ball vom Tee oder wird er durch den Spieler vom Tee gestoßen, bevor der Spieler nach ihm geschlagen hat, darf der Ball straflos innerhalb des Abschlags erneut aufgeteet werden.

dR. ulRIKE GARTz uNd hOlGER GARTz haben seit 1997 über 250 Turniere und Turnierserien im Profi- und Amateurbereich veranstaltet und organisiert. Als Spielleiter sind beide seit 2005 im Golfverband Nieder- sachsen-Bremen tätig. Dr. Ulrike Gartz hat die Prüfung zum R&A Referee 2011 mit Erfolg bestanden

78

GOLF TIME | 3-2019

www.golftime.de

Made with FlippingBook - Online Brochure Maker