muko.info 3/19 Rehabilitation

Mein Weg zur Reha Genauso zäh wie der Schleim

Svea ist Studentinmit Werkstudentenstelle. Sie berichtet vom langwierigen Weg zu ihrer Reha. Ihr Tipp: Bleibt beharrlich! Mir ging es immer recht gut. Ich wollte nie eine Reha machen, umnichts in der Schule oder der Uni zu verpassen. Irgendwann kamdann der Punkt, an dem ichmir dach- te: „So ganz perfekt ist es nie, du hast drei Monate Semesterferien, probier‘s doch mal. Neues lernen und Vorhandenes verbessern in einer Reha.“ Antrag fünf Monate vor dem geplanten Antritt Da ich seit 2001 keine Reha gemacht hatte, war meine Ärztin sofort dafür. Nach Absprache mit einer Klinik suchte ich mir einen passenden Termin in den Semes- terferien Anfang 2019 aus. Im Herbst 2018 stellte ich – fünf Monate vor geplantem Antritt – den Antrag bei der Krankenkasse in der Erwartung, dass er genehmigt würde.

Aber: Ich erhielt eine Ablehnung mit der Begründung, ich solle mich in „Eigenre- gie“ üben und weiter zum Pneumologen und zur Physiotherapie gehen. Sehr hilf- reich. Ich mache immer konsequent meine Therapie inklusive Physiotherapie plus drei Mal die Woche Sport. Also habe ich Widerspruch eingelegt: Hier durchlief ich noch zwei Etappen und holte mir für das Schreiben Hilfe von der Beratung des Mukoviszidose e.V. (Danke, Frau Karatzas!). Ein Jahr später als geplant ImMai erhielt ich dann eine Art bedingte Zusage, die an das Vorhandensein eines Platzes (den es für dieses Jahr nicht mehr zum Keimstatus passend gab) gebunden war. Also hielt ich wieder mit demMuko- viszidose e.V. und auch mit den Kliniken Rücksprache. Eine Genehmigung der Reha bis Mitte 2020 wäre perfekt. Davon konnte ich dann auch meine Kranken- kasse überzeugen. Nach 30-minütigem

Einreden auf einen Mitarbeiter am Telefon habe ich nun eine neun Monate gültige Genehmigung in der Tasche. Also wird die Reha (wahrscheinlich) ca. ein Jahr später als geplant stattfinden. Der ganze Prozess hat insgesamt neun Monate gedauert und viel Zeit, Energie und Nerven gekostet. Ich denke, es wird sich gelohnt haben und freue mich auf meine erste Reha als Erwachsene! An alle, die das noch vor sich haben: Bleibt beharrlich! Svea Andresen, 22 Jahre, CF

Mehrfachbehinderung Wechsel der Zuständigkeit

Engin Bauer ist 44 Jahre alt, hat Muko- viszidose und ist auch geistig behindert. Sein Vater schreibt uns, wie kompliziert die Bewilligung der Reha abläuft. DRV versus Krankenkasse Engin geht bis dato einmal im Jahr zur Reha nach Wickede in die Ruhrtalkliniken, die beide Krankheiten behandeln können. Da Engin Erwerbsminderungsrente erhält, ist die Krankenkasse zuständig. Vorher war es die DRV (Deutsche Rentenversi- cherung), was für uns viel einfacher war.

Die DRV hatte sehr zeitnah jedes Jahr die vier Wochen bewilligt und auch die zwei Wochen Verlängerung anstandslos genehmigt. Bei der Krankenkasse sieht das anders aus. Es sind drei Wochen und zwei Wochen Verlängerung. MDK muss entscheiden Jedes Jahr stelle ich einen Antrag, einen sogenannten vorfristigen Antrag, da die vier Jahre Pause nicht eingehalten werden. Und jedes Jahr muss der MDK (Medizini- scher Dienst der Krankenversicherung)

Schwerpunkt-Thema: Rehabilitation 18

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