Fortbildung aktuell [ Das Journal ] 4/2018

ANJA KECK / CHRISTINE WEBER

Auf demWeg zur Meisterschaft Personalentwicklung in der Apotheke, insbesondere für Filialleiter

Anja Keck (Schieder-Schwalen- berg) ist Filialleiterin der Stifts- Apotheke in Dörentrup, Fachapo- thekerin für Allgemeinpharma- zie, AMTS-Managerin und Master- Coach (DGfC). Sie ist Mit- initiatorin und Moderatorin der Qualitätszirkel Filiale. Christine Weber (rechts, Bochum) ist Apothekerin in der Westfalen- Apotheke in Bochum, Vorstands- mitglied der AKWL, Fachapothe- kerin für Allgemeinpharmazie sowie AMTS-Managerin. Sie ist Mitinitiatorin und Moderatorin der Qualitätszirkel Filiale.

Die Weiterentwicklung von Personal ist für Führungskräfte gleichermaßen Alltag und Herausforderung, finden doch viele Personalentwicklungs- Maßnahmen im laufenden Betrieb und damit „on the job“ statt. Die Maßnahmen sollen sowohl dem Wohle des Unternehmens dienen, als auch den Interessen des Mitarbeiters entsprechen. Für Kollegen, die mit der Weiterentwicklung von Mitarbei- tern betraut sind, wie Inhaber, Filial- leiter, Angestellte mit Leitungsfunkti- on und Weiterbildungsermächtigte, stellt dieser Artikel eine Reihe hilfrei- cher Modelle, Prozesse und Impulse für die Unterstützung der berufsbe- gleitenden Qualifizierung zur Verfü- gung. Heute werden Potentialträger in vie- len Unternehmen mit Trainee- oder Mentoring-Programmen auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet. Neben Fort- und Weiterbildungsseminaren unterstützen „Mentoren“, erfahrene Begleiter, die Kompetenzerweiterung. Ein Blick auf die Lernpyramide (Abb. 1) macht deutlich, warum die Arbeit mit einem Mentor als ausgesprochen wertvoll erlebt wird. Die effektivste Form des Lernens ist die aktive

Anja Keck

Christine Weber

Lern- und Austauschprozesse gelten aller- dings die gleichen Grundsätze. Neben der organisatorischen Un- terstützung und der Bereitstellung von Lehrmitteln sind Fachgespräche im Un- ternehmen ein elementarer Teil der Wei- terbildung. Der Weiterbildungsermäch- tigte wird zum Begleiter eines Profis auf seinem Weg zur Meisterschaft. Um die gemeinsame Arbeit möglichst wertvoll zu gestalten, kann sich der Ermächtigte einer besonderen Haltung und Methodik bedienen. Wo in der Ausbildung die Wissensver- mittlung im Vordergrund stand, heißt es jetzt, dem Weiterzubildenden das eigene Lernen zu ermöglichen. Das bedeutet, der Weiterbildungsermächtigte verrät nicht die „Lösung“, sondern traut dem Lernen- den zu diese selber zu finden. Die damit einhergehenden Fehler werden zu „Hel- fern“ auf dem individuellen Lernweg. Haltung

und damit kooperative, wie sie im Disku- tieren, Handeln und Erklären geschieht. Die Entwicklung geht weg vom alleinigen akademischen Lernen, hin zu kollegialem Wissensaustausch und Vernetzung. Aller- dings braucht es dafür ein Gegenüber. Diese Art der Zusammenarbeit wird in der Apotheke am Beispiel von Weiterbil- dungsermächtigtem und Weiterzubilden- dem deutlich. Für alle anderen kollegialen

ABBILDUNG 1: Lernpyramide nach Edgar Dale 1

Methoden

Der Ermächtigte hinterfragt gezielt die Be- dürfnisse und Interessen des Lernenden,

AKWL Fortbildung Aktuell – Das Journal / 5

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