GOLF TIME 1/2018

COVER | VORSCHAU 2018

Bei der Abu Dhabi HSBC Championship ging Tommy Fleetwoods Stern erstmals auf. Der Titelheld dieser Ausgabe startete damals als Nummer 100 der Welt ins Turnier, heute steht der Mann mit der lustigen Matte kurz vor dem Erreichen der Top 10. In der ersten Jahreshälfte will der amtierende Race to Dubai-Champion vornehmlich in den USA aufteen, um seinen Erfahrungshorizont zu erweitern. Dass er schon jetzt reif für die PGA Tour ist, bewies er mit einem vierten Platz bei der U.S. Open. Wenn wir unser Geld auf nur einen europäischen Spieler setzen dürften, der 2018 sein erstes Major gewinnt, würden wir Fleetwood sogar dem Spanier Jon Rahm vorziehen. Ihm unter- laufen weniger „Streuverluste“, ein echter Vorteil auf den knackschweren Major- Plätzen. Läuft zudem sein Putter heiß, wird es schwer, Tommy zu schlagen. TOMMY FLEETWOOD GEWINNT EIN MAJOR

Mit DAZN gibt es den ersten reinrassigen Streaming-Dienst für Sport, dochProfi- golf findet hier nur sehr stiefmütterliche Beachtung. Deutsche Golffans müssen zum kostenintensiven Sky-Abo greifen. Dort werden zwar die wichtigsten Tur- niere live übertragen, doch Übertragun- gen der LPGA Tour, Livebilder der Cham- pions Tour oder Golfmagazinsendungen wie im amerikanischen Golf Channel sucht man vergeblich. Wir wünschen uns einen echten Golf-Streamingdienst, der 24/7 Golf ausstrahlt. 7. PROFESSIONELLER STREAMINGDIENST FÜR GOLF

Was macht die Faszination einer Sen- dung wie „Wer wird Millionär“ aus? Das Publikum liebt es, anderen Menschen dabei zusehen zu können, wie diese um sehr hohe Geldbeträge spielen. Im FedExCup geht es um 10 Mio. Dollar, die der Sieger der Jahreswertung einstreicht. Erst zweimal (2011, 2016) wurde im Stechen entschieden, wer den Jackpot mitnimmt. Wir wünschen uns am 23. September 2018 erneut so ein „Wer ver- senkt den 10 Mio. Dollar Putt“-Spektakel. 8. EIN STECHEN UM DEN FEDEXCUP

„Irgendwie die Top 125 knacken und die Karte erhalten“, lautet Stephan Jägers selbstgestecktes Ziel für seine Rookie- Saison auf der PGA Tour. Doch wir trauen dem dreimaligen Web.com-Toursieger weit mehr zu. Natürlich wäre der Klassenerhalt schon eine tolle Sache, doch schwarz-rot- goldene „Bubble Boys“ gibt es schon reich- lich. Eigentlich hoffen wir auf ein weiteres echtes heißes Eisen im internationalen Golffeuer. Einen neuen deutschen Sieger- typen, der zur Abwechslung mal nicht Bernhard heißt. Können Sie die geballte Last der deutschen Golfhoffnungen schul- tern, Herr Jäger? Wir wünschen es Ihnen! STEPHAN JÄGER SETZT SICH IN DEN USA DURCH

TIGER WOODS

EIN GUTES JAHR FÜR

wieder dauerhaft mitmischen kann. Es gibt wohl niemanden im Profigolfzirkus, der sich nicht wünschen würde, dass Woods wieder zur alten Stärke zurückfindet. Denn selbst die gebündelte Strahlkraft von Rory, Dustin, Justin und Rickie verblasst neben Tigers Aura und dem Glanz, den er jedem Turnier verleiht. Wir wünschen uns, dass Tiger 2018 nicht mit Verletzungen und Skandalen, son- dern wieder mit Siegen Schlagzeilen macht.

Im letzten Jahr prophezeite ich in meiner Kolumne „Götzitat“, dass Tiger Woods kein erfolgreiches Comeback gelingen wird. Nun hat sich die Lichtgestalt des Golfsports zurück- gemeldet und bei ihrem ersten PGA Tour- Start seit 2015 einen geteilten 23. Platz erreicht. Operation „Comeback“ ist (vorerst) geglückt, doch selbst Tiger Woods würde den Begriff „erfolgreich“ erst dann in den Mund nehmen, wenn er bei der Vergabe von Titeln

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GOLF TIME | 1-2018

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