GOLF TIME 1/2021

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ie USA scheinen ihre Produktionsstätte zur Schaffung junger Major-Sieger perfektioniert zu haben, aber was ist mit dem Rest der Welt? Wir schauen in die Kristallkugel und sehen rosige Zukunfts- aussichten für diese talentierten Nachwuchsasse… WER SIND DIE POTENZIELLEN NÄCHSTEN SUPERSTARS? D

WERDEN DJ & CO. DIE WEITEN VON BDC JAGEN?

Sam Horsfield Alter 24 Nationalität England Von Ian Poulter als große Zukunftshoffnung geadelt, nachdem er ihn in einem 9-Loch-Match im Alter von 14 Jahren geschlagen hatte. Der in Manchester geborene Horsfield unterstrich sein Potenzial, als er sich als 18-jähriger Amateur für die U.S. Open qualifizierte. 2017 gewann er sechs Monate nach seinem Wechsel ins Profilager die Final Stage der Q-School mit acht Schlägen Vorsprung. Letzten Sommer sicherte er sich bei den Hero Open seinen ersten European Tour-Titel und gewann nur zwei Wochen später erneut beim Celtic Classic. Wayne Riley verglich ihn mit einem jungen Brooks Koepka – großes Lob in der Tat. Rasmus Højgaard Alter 19 Nationalität Dänemark Højgaard wurde erst Anfang 2019 Profi, jedoch bereits von Thomas Björn als „Komplettpa- ket“ bezeichnet, nachdem er mit nur 18 Jahren der drittjüngste Spieler war, der bei den Mauri- tius Open 2019 auf der European Tour gewann. Die Tatsache, dass er bei seinem 15. Start bereits einen zweiten Titel hinzufügte, blieb selbst Ryder Cup-Kapitän Padraig Harrington nicht ver- borgen, zumal er damit die UK Swing Order of Merit anführte. Sein identischer Zwillingsbruder Nicolai spielt ebenfalls auf der Tour und wurde bei den KLM Open 2019 Zweiter. Winkt da gar eine zukünftige Ryder Cup-Part- nerschaft?

Sami Välimäki Alter 22 Nationalität Finnland

Robert MacIntyre Alter 24 Nationalität Schottland MacIntyre ist ein Lichtblick, seit er im Jahr 2019 mit einem sechsten Platz bei The Open und drei zweiten Plätzen auf der European Tour die Szene im Sturm eroberte. Zu Recht wurde er im selben Jahr zum Sir Henry Cotton Rookie of the Year ge- wählt. Letzten November holte er im Aphrodite Hills Cyprus seinen ersten Titel und durchbrach Anfang 2021 erstmals die Top 50 der Welt. Könnte es sein, dass Schottland endlich einen Nach- folger für Monty gefunden hat? Sein neuer Caddy Mike Thomson könnte ihm dabei helfen. „Er hat die Siegermentalität, die ich wollte“, sagt Robert MacIntyre. „Wir haben keine Angst, die Welt zu erobern.“

Obwohl als Amateur ein Serien- sieger, verzögerte Välimäki den Wechsel ins Profilager, um den Militärdienst zu absolvieren. Im Anschluss daran hatte er sofort Erfolg. Anfang 2019 konnte er bei seinem ersten Start auf der Pro Golf Tour gleich gewinnen und wurde kurz danach schon zur Challenge Tour befördert, bevor er wenige Wochen später die European Tour Q-School erfolgreich abschloss. Seine erste ET-Saison beendete er mit sieben Top-10-Platzierungen, darunter einem Sieg bei den Oman Open bei seinem erst sechsten Start. Er wurde als Sir Henry Cotton Rookie of the Year ausgezeichnet und gesellte sich damit in eine Reihe mit Faldo, Koepka oder Rahm.

ie Frage ist nicht mehr ob, son- dern wann die besten Spieler der Welt Brysons Beispiel folgen und mit Driverschäften zu flirten beginnen, wie sie eher bei Long Drive-Wettbe- werben anzutreffen sind. Einige haben bereits begonnen. Phil Mickelson etwa hat jahrelang der Weite Vorrang vor der Genauigkeit eingeräumt und war neben Adam Scott und Dylan Frittelli einer von drei Spielern, die beim Masters zu einem längeren Schaft wechselten. Viktor Hovland und Eddie Pepperell haben ebenfalls einen 48-Inch-Driver getestet, die nach den Regeln des Golf- sports maximal zulässige Länge für einen Driverschaft. Laut Tour-Vertretern expe- rimentieren eine Reihe anderer Golfer mit Schäften, die bis zu drei Zoll länger sind als Standard. TaylorMade gab bekannt, dass Dustin Johnson vor dem Masters nicht nur einen 47-Inch-SIM-Driverschaft getestet, son- dern während einer Trainingsrunde in Augusta in die Tasche gesteckt hat, was ihm zehn Meter mehr Weite brachte. Der einzige Grund, warum er ihn nicht im Turnier einsetzte, war, dass dies sein Timing mit anderen Schlägern in der Tasche beeinflusste hätte. Ein Punkt, den Sie vielleicht auch in Betracht ziehen sollten. „Ich würde sagen, 90 Prozent der heute in den Läden verkauften Driver sind für die meisten Spieler zu lang”, sagt der Clubmaker Tom Wishon von Wishon Golf. „Die von den meisten Unternehmen angebotene Standard-Driverlänge von 45,5 bis 46,5 Zoll ist für die meisten Golfer zu lang und vereitelt, dass sie ihr maximales Potenzial für Distanz und Genauigkeit erreichen. Ich baue sehr sel- ten Driver mit 46 Zoll und es gibt immer noch einen sehr guten Grund, warum die durchschnittliche Driverlänge auf der PGA Tour 44,5 Zoll beträgt, nicht 45,5 oder 46,5.“ Länger scheint also nicht immer besser zu sein!

Will Zalatoris Alter 24 Nationalität USA

Takumi Kanaya Alter 22 Nationalität Japan

OK, noch ein Amerikaner. Als ehemaliger Walker Cup-Team- kollege von Collin Morikawa wurde der Longhitter aus San Francisco 2018 Profi und machte sich letztes Jahr einen Namen, nachdem er auf der Korn Ferry Tour einmal gewonnen und zehn Top10-Resultate in 16 Starts aufzuweisen hatte. Er konservierte diese Form auch auf der PGA Tour, wo er nach einer bemerkenswerten Reihe von Ergebnissen, einschließlich des sechsten Platzes bei den U.S. Open, schlaggleich mit Dustin Johnson, mittlerweile in die Top 50 der Welt vorgestoßen ist und nun für die WGCs und Majors qualifiziert ist.

Vielen asiatischen Spielern wurde eine große Zukunft vor- hergesagt, doch Kanaya scheint nun „the real deal“ zu sein. Er stand 55 Wochen lang an der Spitze des World Amateur Ran- kings und schaffte den Cut beim Masters 2019. Er siegte bei der Asia-Pacific-Amateur Champion- ship und war 2019 erst der vierte Amateur in der Geschichte, der auf der Japan Golf Tour gewann. Bei seinem dritten Start als Profi fügte er beim Dunlop Phoenix- Event im vergangenen Novem- ber einen zweiten Sieg hinzu. Er ist bereits für die Open qualifi- ziert und sein nächstes Ziel ist es nun, seinen Status als European Tour-Mitglied zu sichern.

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