GOLF TIME 1/2021

D en Anfang des großen GOLF TIME- Robotests bilden traditionell die Driver. Mit dem Miya Shot Robo V können wir jeden einzelnen Schlä- ger unter identischen Bedingungen testen, was sie optimal und objektiv miteinander vergleichen lässt. Natürlich sollte aber keine Kaufentscheidung nur anhand von Zahlen getroffen werden; nur weil ein vom Roboter geschwungener Schläger Bestwerte liefert, heißt das nicht, dass er auch für jeden Golfer die erste Wahl sein sollte. Hier kann nur ein professio- nell durchgeführtes Fitting Klarheit schaffen, bei dem unterschiedliche Schaft- und Schläger- kopf-Kombinationen miteinander verglichen werden. Aber immerhin können Sie anhand der von uns ermittelten Ergebnisse eine Vor- auswahl für sich selbst treffen, je nachdem, was Ihre persönlichen Präferenzen angeht. Haben Sie beispielsweise ein Slice-Problem, so suchen Sie sich die Slice-verzeihendsten Modelle aus und gehen Sie mit ihnen zum Testen auf die Range oder natürlich den Platz. Der Test mit dem Roboter ist grundsätzlich ein exzellentes Hilfsmittel, um die Leistungs- fähigkeit der neuen Driver einschätzen zu können. Zudem gibt er einen guten Anhalts- punkt, um den Kreis der potenziellen Driver- modelle anhand von Ball Speed, Spin Rate und Co. einzuschränken. Er gibt demnach Aufschluss über den Charakter der einzelnen Modelle. Aufgrund der unterschiedlichen Launch- Termine der Hersteller bilden wir in dieser Ausgabe keine Kategorie ab, sondern bieten einen bunten Mix aus zwölf Modellen von sehr sportlichen Eigenschaften bis zu maxi- maler Fehlerverzeihung ab. Auf www.golf- time.de finden Sie in Kürze auch in Kategori- en unterteilte Daten und zudem viel mehr, als wir hier abbilden können. Mit dabei im ersten Teil des Tests sind unter anderem die neuen Modelle aus dem Hause Callaway, Cobra, Ping und TaylorMade sowie die interessanten Exotics-Driver, auf die Bernhard Langer seit Neuestem setzt. SO LÄUFT DER TEST AB Nach jeweils vorhergehender Justierung wurden mit jedem Driver, eingespannt in den Miya Shot Robo V-Schwungroboter mit seinen drei unabhän- gig voneinander arbeitenden Servomotoren, insgesamt 50 Bälle geschlagen. Davon zehn im Sweetspot mit „square“ ausgerichtetem Schlägerblatt, zehn im Sweetspot mit geöffnetem Schlägerblatt (6°), um Slices zu simulieren, sowie weitere zehn im Sweet- spot mit geschlossener Schlagfläche (6°), um wiederum Hooks zu simulieren.

TEST-EXPERTEN Jonathan Taylor (T&K Golf Research) mit dem Miya Shot Robo V-Schwungroboter

FEEDBACK Sie haben Fragen? Senden Sie uns eine E-Mail an robotest@golftime.de. Alle Test- daten sowie ausführliche Analyse-Charts finden Sie zudem im Internet auf Golftime.de hinter dem Menüpunkt „Robotests“ oder Robogolf.com. Anders als in der Vergangenheit, präsentie- ren wir Ihnen die Daten ab sofort anhand von Säulendiagrammen. Dabei ist die Interpreta- tion denkbar einfach. Je höher der orange- farbene Balken, desto besser der Wert. Aber sehen Sie selbst auf den folgenden Seiten. GT und wird maßgeblich von der Spin Rate des Balls – ein wiederum bedeutender Faktor – beeinflusst. In der Regel gilt: Je höher die Spin Rate, desto höher die Flugbahn, da sich der Ball dadurch höher in den Himmel „schraubt“. Dies geht jedoch zulasten der Carry-Länge sowie des Rolls und damit der Gesamtdistanz (Carry plus Roll). Zu wenig Spin wiederum bzw. eine zu flache Flugbahn resultieren meist ebenfalls in einem kurzen Carry, jedoch in der Regel verbunden mit einem längeren Roll. Der Ball „stürzt“ hier regelrecht ab. Das perfekte Zusammenspiel ist auch hier einmal mehr das A und O – nicht zuletzt natürlich der Ball bzw. dessen Spin-Eigenschaften. Bei den Fehlertoleranz-Kategorien ist dies hingegen ganz einfach: Je geringer die Abweichung von der Ideallinie null, desto besser.

Hinzu kamen zehn Treffer außerhalb des Sweetspots, nahe des Schafts (Heel), sowie zehn, die außerhalb des Sweetspots, nahe der Schlägerspitze (Toe), getroffen wurden. Damit simuliert man die Fehlertoleranz bei unsauber getroffenen Bällen. Die Schwunggeschwindigkeit im Treff- moment betrug bei jedem Schlag 90 mph (~ 145 km/h). Alle Modelle waren mit Graphitschäften mit „Regular Flex” versehen. TESTMATERIAL Zur Erhebung der Daten verwenden wir in diesem Jahr wieder einen Trackman Launch Monitor. Als Test-Ball dient zudem einheitlich der Callaway Chrome Soft Truvis mit 4-Piece-Konstruktion. WICHTIGE KRITERIEN Zunächst sollte ein Driver einen möglichst hohen Ball Speed im Treffmoment generieren, was in der Regel in größeren Längen resultiert. Bei der maxima- len Flughöhe (Peak Height) des Balls ist dies eine andere Sache: Diese ist eher subjektiv

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GOLF TIME | 1-2021

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