Musterseiten Materialordner AF

Diese interaktive Publikation wurde mit FlippingBook-Service erstellt und dient für das Online-Streaming von PDF-Dateien. Kein Download, kein Warten. Öffnen und sofort mit Lesen anfangen!

AUSNAHMESCHREIBUNGEN UND FREMDWÖRTER

Abschreibtexte AF | AT

Methoden / Durchführung

Übungsart: Abschreiben

Aufgabenblätter: 18 Lösungsblätter: –

Abschreiben Schiebe einen Abschreibtext in den Umschlag deines Abschreibheftes. Markiere alle Stellen, an denen du eine andere Schreibung erwartet hättest (siehe Beispieltext). Sprich beim Schreiben leise in Silben mit. Lies nach jedem Wort, was du geschrieben hast. Korrigiere lesbar. Partnerdiktat Diktiere so, dass dein Partner mit Sicherheit richtig schreibt. Gib deinem Partner so viele Hilfen, wie er braucht. Selbstdiktat Sprich den Text in ein Diktiergerät (MP3-Player, Handy, ...). Du darfst dir Hilfen mitdiktieren. Lass dir dann den Text vom Gerät diktieren. Ê Ë Ì Ê Ë Ê Ë

Lernvoraussetzungen Die Schülerinnen und Schüler l haben ein sicheres Recht- schreibgespür für die regel- hafte Schreibung deutscher Wörter (Lautebene und Wortebene) l können die Wortarten bestimmen l können Wörter ableiten und abgeleitete Wörter auf ihre Grundform zurückführen (Kontrollwörter bilden) l kennen das Wortstamm- prinzip (der Wortstamm bleibt in abgeleiteten Wörtern in der Regel erhalten) l können zusammengesetzte Wörter in ihre Bestandteile zerlegen Lernziele Die Schülerinnen und Schüler l entwickeln ein Gespür für Ausnahmeschreibungen und Fremdwörter l nutzen Merktechniken für Gruppen von Ausnahme- schreibungen l setzen Wörterbücher sinnvoll ein, um die Schreibung von unbekannten Wörtern zu erschließen

Textauswahl

Alternativen

Die Abschreibtexte zum Lern- bereich AF beinhalten Ausnah- meschreibungen (Dehnungs-h, Doppelvokal, Inlautverhärtung, V/v, Pf/pf, Funktionswörter usw.) sowie einige Fremdwörter. Darüber hinaus kommen zu- sammengesetzte (Lernbereich WZ) und abgeleitete Wörter mit Umlautschreibung und Auslaut- verhärtung (Lernbereich WU) vor. Die Texte beinhalten demnach alle Schwierigkeiten, Besonder- heiten und Ausnahmen auf der Laut- und Wortebene. Nicht ent- halten sind kontextbezogene Be- sonderheiten und Ausnahme- schreibungen.

Gibt es bei den Ausnahme- schreibungen ein spezifisches Problem (z. B. V/v, Doppelvokal, Dehnungs-h), so sind Übungen mit Wörterlisten hilfreicher als die Abschreibtexte. Schwierigkeiten bei Fremdwort- schreibungen lassen sich besser durch Übungen mit dem Mo- dellwortschatz reduzieren.

Fasse Ausnahme- schreibungen zu Gruppen zusammen!

Schreibe Fremdwörter so, wie sie im Herkunftsland geschrieben werden!

Lernbereich AF

Abschreibtexte AF | AT

Seite 1 von 3

© Norbert Sommer-Stumpenhorst

Allgemeine Hinweise

l l nicht einzelne Buchstaben kopieren, mit der Hand, mit der sie nicht schreiben, das Heft aufschlagen und die Seiten umblättern können.

Abschreibtechnik

Das Abschreiben als Methode zum Erlernen der Recht- schreibung ist vor allem dann ertragreich, wenn vier Bedingungen erfüllt werden: 1) Kopieren verhindern: Das Kopieren einzelner Buchstaben muss systematisch verhindert werden. Dies wird durch ein spezielles „Abschreibheft“ (s. u.) erreicht. 2) Aufmerksamkeit ausrichten: Die Aufmerksam- keit der Kinder muss auf die Schreibung der Wörter ausgerichtet werden. Dies wird durch das Markieren mit der Anweisung „Markiere alle Stellen, an denen du etwas anderes schreibst, als du sprichst“ erreicht. 3) Mitsprechen: Obwohl wir im Deutschen keine Lautschrift haben, bestehen doch regelhafte Zusammenhänge zwischen der Aussprache und der Schreibung der Wörter. Kinder entwickeln daher ein sicheres Gespür für die Schreibung, wenn sie beim Schreiben in der „Schreibsprache“ mitsprechen. 4) Kontrollieren: Nach jedem Wort oder Abschnitt eines Satzes wird unmittelbar kontrolliert und ggf. korrigiert. Abschreibheft Als Abschreibheft wird ein normales DIN-A4- Schreibheft verwendet. Das Heft wird mit einem glatten, durchsichtigen Heftumschlag versehen. Die Schüler(innen) schieben einen Abschreibtext in den Heftumschlag (siehe Abbildung): Rechtshänder vorne, Linkshänder hinten.

Partner- und Selbstdiktat

Individuelle Förderung / Schwierigkeiten Das Abschreiben von Texten ist immer dann be- sonders ertragreich, wenn die abzuschreibenden Texte zum Lernstand eines Kindes passen. Vor dem Einsatz dieser Methode ist daher eine qualitative Analyse der Rechtschreibkompetenz erforderlich. Die Methode des Abschreibens eignet sich sowohl für sprachlich begabte und schnell lernende Kinder als auch für langsam lernende und Kinder mit be- sonderen Schwierigkeiten. Die Aufgabenstellung kann für die einzelnen Kinder durch gezielte Hin- weise leicht modifiziert und damit noch ertrag- reicher gestaltet werden. Sprachlich begabte Kinder Für diese Kinder eignet sich besonders das Selbstdiktat. Hierzu können die Kinder ein Dik- tiergerät, einen MP3-Player, ein Handyoder an- dere Sprachaufzeichnungsgeräte verwenden. Auch wenn diese Kinder schon viele Wörter richtig schreiben, ist es wichtig, sie vor dem Diktieren und Abschreiben alle Stellen im Text markieren zu lassen, an denen die Schreibung von der Aussprache abweicht. Gerade das kon- sequente Markieren führt bei diesen Kindern schnell zu einem sicheren Gespür für die Aus- nahmeschreibungen. Für alle Lernbereiche gilt: Das Partner- und das Selbstdiktat sind Weiter- entwicklungen der Abschreibmethode. Die oben genannten vier Bedingungen für das Abschreiben gelten hier gleichermaßen. Auch beim Selbst- oder Partnerdiktat markiert das schreibende Kind zunächst alle Stellen, an denen die Schreibung von der Aussprache abweicht – beim Partnerdiktat auf dem Heftumschlag des Partners, sodass dieser beim Diktieren die Markierungen für Hilfestellun- gen nutzen kann. Für das Partnerdiktat gilt: Das dik- tierende Kind ist für die richtige Schreibung verant- wortlich! So wird jede Diskussion vermieden und das diktierende Kind dazu angehalten, deutlich und in „Schreibsprache“ zu diktieren, dem Partner so viele Hilfen zu geben, wie er braucht, Verschreibungen direkt beim Schreiben zu korrigieren. l l l

So wird gewährleistet, dass die Kinder den Text vor dem Abschreiben mit einer auf die Rechtschreibung ausgerichteten Aufmerksam- keit bearbeiten, mit einem Folienstift alle Stellen im Text mar- kieren, an denen die Schreibung von der Aus- sprache abweicht, l l

Lernbereich AF

Abschreibtexte AF | AT

Seite 2 von 3

© Norbert Sommer-Stumpenhorst

Allgemeine Hinweise (Fortsetzung)

SchreibmotorischeSchwierigkeiten Kinder mit schreibmotorischen Schwierigkeiten sollten die Abschreibtexte auch dazu nutzen, ihre Schrift zu verbessern. Da diese Kinder oft über eine nur kurze Aufmerksamkeitsspanne ver- fügen, ist es manchmal sinnvoller, Wörterlisten für die Abschreibübungen zu verwenden. Visuelle Schwierigkeiten Kinder mit Schwierigkeiten bei der visuellen Wahrnehmung und beim Lesen haben oft das Problem, dass sie die Stelle im Abschreibtext, an der sie weiterschreiben sollen, nicht mehr wiederfinden. Hier kann es eine Hilfe sein, mit einem Folienstift die Stelle zu markieren , bis zu der ein Kind den Text gelesen hat. Hilfreich ist es auch, diesen Kindern die Metho- de des Partner- oder Selbstdiktates anzubieten. Schwierigkeiten beim Heraushören von Lauten Kinder mit Schwierigkeiten im auditiven Bereich profitieren vor allem von der Methode des Partnerdiktates . Hierbei ist es wichtig, dass diesen Kindern jeweils ein Partner zugeordnet wird, der die Wörter betont und überdeutlich sprechen kann. Sobald diese Kinder gelernt haben, Wörter in der „Schreibsprache“ zu sprechen, ist auch das Selbstdiktat besonders ertragreich. Schwierigkeiten beim Sprachverständnis (z. B. Kinder mit Migrationshintergrund) Kinder mit großen Schwierigkeiten bei der Sinn- erfassung der Texte sollten den Abschreibtext zunächst still lesen und unbekannte Wörter unterstreichen . Es hat sich bewährt, diesen Kindern andere Kinder als „ Sprachhelfer “ zur Seite zu stellen. Mit ihnen kann ein Kind dann die Wörter oder Sätze besprechen, die es nicht verstanden hat. Kinder, die bereits in einer anderen Sprache Schreiberfahrung haben, können alternativ zu den Abschreibtexten mit demModellwortschatz arbeiten, da die Wörter dort in mehreren Sprachen aufgeführt sind. Der Modellwortschatz ist für diese Kinder auch zum häuslichen Üben besser geeignet: Hier können sie mit den Eltern (Geschwistern usw.) vor dem Abschreiben die Wortbedeutungen besprechen. Kinder, die einen Bereich beherrschen, sollten frühzeitig in für sie anspruchsvollere Lern- bereiche wechseln.

Umgang mit Verschreibungen

Ziel der Abschreibübung ist es, dass die Kinder sofort richtig schreiben und eine anschließende Korrektur überflüssig ist. Wenn bei einem Kind Verschreibungen vorkom- men, dann hat es in der Regel die Abschreibtechnik (s. o.) nicht sachgerecht angewendet. Beobachtung Wie ein Kind zu einer Verschreibung gekom- men ist, lässt sich am bereits vollständig ab- geschriebenen Text nicht erkennen. Es ist daher erforderlich, das Kind beim Abschreiben zu beobachten. 1) Markieren Die Kinder bearbeiten den Text vor dem Ab- schreiben nicht konsequent genug und mar- kieren nicht alle Stellen, an denen die Schrei- bung von der Aussprache abweicht. Hilfestellung: Vor dem Abschreiben sollten Sie sich den bearbeiteten Text zeigen lassen und die Markierungen mit dem Kind besprechen. Da- mit das Kind beim Markieren Sicherheit ge- winnt, ist es sinnvoll, es zunächst mehrere Texte nur markieren, aber noch nicht abschreiben zu lassen. 2) Mitsprechen Die Kinder sprechen beim Schreiben nicht deut- lich mit. Hilfestellung: Hilfreich ist für diese Kinder vor allem die Methode des Partnerdiktates. Wichtig ist dafür die Auswahl eines Partners, der die Wörter in der „Schreibsprache“ deutlich vor- sprechen kann. 3) Korrigieren Die Kinder lesen dieWörter, Sätze oder Satzteile nach dem Schreiben nicht noch einmal. Hilfestellung: Hier hat es sich bewährt, die Kinder den Text Wort für Wort (in Spalten) unter- einander aufschreiben zu lassen und sie anzu- weisen, jedes Wort sofort nach dem Schreiben noch einmal genau zu lesen („Lies nach jedem Wort, was du geschrieben hast.“). Verschreibungen können drei Gründe haben:

Weitere Informationen finden Sie unter: www.rechtschreibwerkstatt.de

Lernbereich AF

Abschreibtexte AF | AT

Seite 3 von 3

© Norbert Sommer-Stumpenhorst

AUSNAHMESCHREIBUNGEN UND FREMDWÖRTER

Abschreibtexte AF | AT

Selbstdiktat Ê Sprich den Text in ein

Abschreiben Ê Markiere alle Stellen, an denen du eine andere Schreibung erwartet hättest. Ë Sprich beim Schreiben leise in Silben mit. Ì Lies nach jedem Wort, was du geschrieben hast. Korrigiere lesbar.

Partnerdiktat Ê Diktiere so, dass dein Partner mit Sicherheit richtig schreibt. Ë Gib deinem Partner so viele Hilfen, wie er braucht.

Diktiergerät. Du darfst dir Hilfen mitdiktieren.

Ë Lass dir dann den Text vom Gerät diktieren.

Beispieltext

In einer Gaststätte sitzen viele Gäste. Der Ober hat alle Hände voll zu tun. Er rennt mit Tassen, Schüsseln und Besteck hin und her, um die Gäste zu bedienen. Da beschwert sich eine ältere Dame: „Das ist ja kaum zu glauben. In meinem Teller krabbelt eine Spinne.“ Der Ober lächelt: „Keine Sorge! Die wird Ihnen die Suppe bestimmt nicht wegessen.“

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Lernbereich AF

Abschreibtexte AF | AT | Beispieltext

© Norbert Sommer-Stumpenhorst

AUSNAHMESCHREIBUNGEN UND FREMDWÖRTER

Abschreibtexte AF | AT

Selbstdiktat Ê Sprich den Text in ein

Abschreiben Ê Markiere alle Stellen, an denen du eine andere Schreibung erwartet hättest. Ë Sprich beim Schreiben leise in Silben mit. Ì Lies nach jedem Wort, was du geschrieben hast. Korrigiere lesbar.

Partnerdiktat Ê Diktiere so, dass dein Partner mit Sicherheit richtig schreibt. Ë Gib deinem Partner so viele Hilfen, wie er braucht.

Diktiergerät. Du darfst dir Hilfen mitdiktieren.

Ë Lass dir dann den Text vom Gerät diktieren.

Text 1

In einer Gaststätte sitzen viele Gäste. Der Ober hat alle Hände voll zu tun. Er rennt mit Tassen, Schüsseln und Besteck hin und her, um die Gäste zu bedienen. Da beschwert sich eine ältere Dame: „Das ist ja kaum zu glauben. In meinem Teller krabbelt eine Spinne.“ Der Ober lächelt: „Keine Sorge! Die wird Ihnen die Suppe bestimmt nicht wegessen.“

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Lernbereich AF

Abschreibtexte AF | AT | Text 1

© Norbert Sommer-Stumpenhorst

Beispiel

pf im Wortinneren

A

B

C mpf

Apfel Gipfel Wipfel

Zapfen stapfen Krapfen Hopfen klopfen stopfen Tropfen köpfen knöpfen

Klampfe mampfen stampfen krampfen dämpfen kämpfen impfen schimpfen rümpfen trumpfen schrumpfen Ampfer Kampfer empfangen empfehlen empfinden

Zipfel tapfer töpfern Opfer Kupfer Schnepfe Karpfen

schöpfen schröpfen rupfen tupfen zupfen schnupfen hüpfen knüpfen schlüpfen

Ampfer: Pflanzengattung

Kampfer: Stoff aus dem Harz des Kampferbaumes, wird unter anderem medizinisch genutzt

Passend zu den Übungen A 1 und A 2 in der Aufgabenkartei AF.

AF | Beispiel

© Norbert Sommer-Stumpenhorst

Wörterlisten 1

pf im Wortinneren

A

B

C mpf

Apfel Gipfel Wipfel

Zapfen stapfen Krapfen Hopfen klopfen stopfen Tropfen köpfen knöpfen

Klampfe mampfen stampfen krampfen dämpfen kämpfen impfen schimpfen rümpfen trumpfen schrumpfen Ampfer Kampfer empfangen empfehlen empfinden

Zipfel tapfer töpfern Opfer Kupfer Schnepfe Karpfen

schöpfen schröpfen rupfen tupfen zupfen schnupfen hüpfen knüpfen schlüpfen

Ampfer: Pflanzengattung

Kampfer: Stoff aus dem Harz des Kampferbaumes, wird unter anderem medizinisch genutzt

Passend zu den Übungen A 1 und A 2 in der Aufgabenkartei AF.

AF | WL | 1

© Norbert Sommer-Stumpenhorst

TEXTKORREKTUR AUF DER WORTEBENE: IM WÖRTERBUCH NACHSCHLAGEN

Textkorrektur KW-AF

Durchführung

Übungsart: Im Wörterbuch nachschlagen

Aufgabenblätter: 2 Lösungsblätter: – Lernvoraussetzungen Die Schülerinnen und Schüler l können Wörter ableiten und abgeleitete Wörter auf ihre Grundform zurückführen (Kontrollwörter bilden) l können zusammengesetzte Wörter in ihre Bestandteile zerlegen l haben ein Gespür für Aus- nahmeschreibungen und Fremdwörter Die Schülerinnen und Schüler l erkennen Wörter mit Aus- nahmeschreibungen und Fremdwörter l können im Wörterbuch nachschlagen l schreiben die Wörter korrekt auf Befrage/Prüfe das Wort: Wenn du unsicher bist, schlage das Wort im Wörterbuch nach! Lernziele

Arbeitsblatt 1 Ê Jedes Kind sucht in seinem Wörterbuch ein „Rumpelkammer- Wort“. Ë Schreibe das Wort und die Seitenzahl auf. Ì Schreibe einen Satz dazu, der das Wort erklärt. Ž Weiter mit Arbeitsblatt 2. Arbeitsblatt 2 Ê Lest euch gegenseitig die Wörter vor, die ihr aus euren Wörter- büchern herausgesucht habt. Ë Jedes Kind schlägt die Wörter der anderen in seinem eigenen Wörterbuch nach. Ì Schreibe jedes Wort, die dazugehörige Seite/Spalte und das nächste Wort aus dem Wörterbuch auf. Ž Beginnt eine neue Runde mit Arbeitsblatt 1. Hinweise Vorbereitung des Materials Vor Durchführung der Aufgabe müssen die Arbeitsblätter 1 und 2 als Verbrauchsmaterial kopiert werden. Partnerarbeit Falls keine Kleingruppe zustande kommt, kann die Wörterbuch- übung zu KW-AF auch in Partnerarbeit durchgeführt werden. Interessanter und erkenntnisreicher ist es aber, wenn mehrere Kinder zusammenarbeiten und dabei unterschiedliche Wörterbü- cher verwenden.

Lernbereich KW-AF

Textkorrektur KW-AF

Seite 1 von 4

© Norbert Sommer-Stumpenhorst

Hinweise zur Durchführung

Geben die Kinder aber ausschließlich Wörter mit Ausnahmeschreibungen vor, so werden die Übungspartner sich eventuell zu sehr darauf verlassen. Weil sie jedes Mal eine Ausnahme- schreibung vermuten (z. B. ein Dehnungs- h nach lang gesprochenem Vokal oder ein V am Wortanfang), werden sie das gesuchte Wort – auch ohne es nachzuschlagen – während dieser Übung richtig schreiben. Das ist aber nicht der Sinn der Übung. Die Kinder sollten daher bei dieser Auf- gabenstellung immer wieder auch Wörter ohne Ausnahmeschreibung vorgeben. So können die Übungspartner nie ganz sicher sein, ob das gesuchte Wort wirklich mit dem z. B. vermuteten Dehnungs- h geschrieben wird. Dies hat den erwünschten Effekt, dass die Kinder das gesuchte Wort nicht einfach so, sondern mit einer spezifischen Frage im Hinterkopf nachschlagen (z. B. Wird Krone mit Dehnungs- h geschrieben? Wird Veilchen mit F oder mit V geschrieben?). Diese „wortspezifische Verunsicherung“ ist ganz wichtig für die gezielte Textkorrektur! e) Wenn die Kinder in kleinen Gruppen zu- sammenarbeiten, ergibt sich einerseits eine gewisse Bandbreite der ausgewählten Schwie- rigkeiten. Da die Ausnahmeschreibungen aber insgesamt sehr begrenzt sind, werden immer wieder gleiche Rechtschreibschwierigkeiten thematisiert. Auch dies stärkt das Gespür der Kinder dafür, bei welchen Wörtern sich das Nachschlagen lohnt. f) Andererseits führt die Gruppenarbeit in der Re- gel dazu, dass die Kinder mit der Vorgabe „schwieriger“ Wörter versuchen, die Aufgabe für die Übungspartner möglichst schwierig zu gestalten. Hierdurch werden sie auf einige Tücken der Wörterbucharbeit aufmerksam, z. B. dass bestimmte Laute amWortanfang schwierig zu finden sind (z. B. [k] als c oder ch geschrie- ben), abgeleitete Wörter beim Grundwort zu finden (suchen) sind, zusammengesetzte Wörter beim Grundwort stehen (manchmal auch beim Bestimmungs- wort). g) Wenn die Kinder verschiedene Wörterbücher verwenden, erfahren sie bei dieser Übung ei- niges über deren Vor- und Nachteile: In Wörterbüchern, die keine Worterklärungen enthalten, sind die Wörter für die Aufga- benstellung auf jene beschränkt, die den Kin- dern bereits bekannt sind. Diese Bücher sind l l l l

Arbeitsauftrag und Vorgehensweise Die Kinder suchen in ihren Wörterbüchern (das können durchaus verschiedene sein) je ein Wort, das mit dem bisher erworbenen Rechtschreibwissen noch nicht sicher bestimmt werden kann („Rumpel- kammer-Wort“). Jedes Kind schreibt das gesuchteWort auf, bildet mit dem Wort einen Satz (der das Wort erklärt). Reihum lesen die Kinder nun die von ihnen aus- gesuchten Wörter vor. Die anderen Kinder schlagen jedes Wort nach und schreiben das gesuchteWort, die dazugehörige Seite/Spalte des Wörterbuches, das nächsteWort aus demWörterbuch. Hierfür können die Arbeitsblätter 1 und 2 genutzt werden. Diese sehr einfache Aufgabenstellung hat verschiedene Vorzüge: a) Ohne große Erklärungen können die Kinder sich gegenseitig viele hundert Übungen zum Auffin- den vonWörtern imWörterbuch stellen. Da die Aufgabenstellung gleich bleibt, ergibt sich schnell eine Automatisierung der Durchführung. b) In der Regel wird ein Kind in seinem Wörterbuch blättern und einige Wörter durchlesen, bis es auf ein „schwieriges“ Wort trifft (z. B. mit Dehnungs - h ). Dabei muss jedes ausgesuchte Wort zwangs- läufig verschiedene Bedingungen erfüllen: Es muss dem Kind bekannt sein, da dieses sonst Schwierigkeiten hat, mit demWort einen Satz zu bilden. Es muss über den aktuellen Lernbereich hinausgehende Elemente und/oder eine Aus- nahmeschreibung enthalten oder es muss ein Fremdwort sein. c) Die zweitgenannte Bedingung („Rumpel- kammer-Wort“) richtet die Aufmerksamkeit des Kindes auf jene Wörter, die nachzuschlagen sich lohnt. Um ein „schwieriges“ Wort herauszusuchen, muss dem Kind klar sein, was es schon sicher weiß und was noch nicht. Durch das Heraus- suchen „schwieriger“ Wörter wird es sein Gespür für Ausnahmeschreibungen und Fremdwörter weiterentwickeln und schärfen. d) Die Übungspartner sind zugleich „vorgewarnt“. Sie werden in jedem ausgesuchten Wort eine Ausnahmeschreibung vermuten. Das stärkt ihr Gespür für „kritische Stellen“ im Wort. So er- fahren die Kinder, bei welchen Wörtern es sich lohnt, das Wörterbuch zu verwenden. l l l l l l l

Lernbereich KW-AF

Textkorrektur KW-AF Seite 2 von 4

© Norbert Sommer-Stumpenhorst

Hinweise zur Durchführung (Fortsetzung)

Übungen zu anderen Lernbereichen Die oben beschriebene Partner- oder Kleingrup- penübung kann auch als ergänzende Übung in den verschiedenen Lernbereichen auf der Wortebene eingesetzt werden. Der Arbeits- auftrag wird dafür je nach Lernbereich variiert. Die Kinder suchen dann z. B. im Lernbereich LV: - Wörter mit Doppelkonsonanten l Um den Kindern Gelegenheit für die vielfältigen Erfahrungen im Umgang mit verschiedenen Wör- terbüchern zu geben, sollte ein ständiger Übungs- wechsel vermieden werden. Für die Gruppenarbeit reicht die oben beschriebene Grundübung völlig aus. Stehen in der Klasse verschiedene Wörterbücher zur Verfügung, so werden die Kinder im Laufe der Zeit jeweils selbst eine Vorliebe für ein bestimmtes Wörterbuch entdecken. Die Kinder sollten mit den verschiedenen Wörterbüchern experimentieren, bevor an einem Elternabend über die Anschaffung eines Wörterbuches für jedes Kind gesprochen wird. Die Eltern können dann jeweils viel gezielter ein Wörterbuch anschaffen, das von ihrem Kind auch zu Hause genutzt wird.

also für die Aufgabenstellung nicht so in- teressant, da hier kaum „schwierige“ Wörter zu finden sind. Außerdem bieten sie den Kindern keine Möglichkeit, neue Wörter kennenzulernen. Wörterbücher, die auch Ableitungswörter ent- halten, erschweren oft die Suche, da hier auf den dritten oder sogar vierten Buchstaben hin differenziert werden muss. Sie haben aber den Vorteil, dass man die Suchwörter zuvor nicht abzuleiten oder zu zerlegen braucht. Aus dieser Erfahrung heraus entwickeln die Kinder ein Gespür dafür, welches Wörterbuch für ihre Vorgehensweise besser geeignet ist In Grundschulwörterbüchern fehlen oft gera- de die Wörter, die zur Alltagssprache der Kin- der gehören (z. B. Handy , Döner , Inliner , Gameboy , Mountainbike ). Wird so ein Wort als Vorgabewort ausgewählt, dann werden es einige der anderen Kinder nicht finden. So erfahren sie einerseits, dass viele Wörter in den nicht sehr umfangreichen „Kinderwörter- büchern“ leichter zu finden sind. Sie erfahren andererseits aber auch, dass diese Wörter- bücher nicht sehr nützlich sind, weil dort die „wichtigen“ Wörter fehlen. Diese Erfahrung lässt einige Kinder sich auch an umfang- reichereWörterbücher herantrauen. h) Das Aufschreiben der Seitenzahl und des im Wörterbuch an nächster Stelle stehenden Wortes kann für eine weitere Erfahrung genutzt werden: Je nachdem, wie das Wörterbuch aufgebaut ist, kann das gesuchte Wort an verschie- denen Stellen gefunden werden. Dies gilt insbesondere für abgeleitete und zusammen- gesetzte Wörter, die entweder beim Grund- wort stehen oder ein selbstständiger Wörter- bucheintrag sein können. Der Austausch in der Gruppe vermittelt den Kindern ein Gespür dafür, dass sie, je nach Wörterbuch, ein Wort an verschiedenen Stellen suchen müssen. Das jeweilige Folgewort lässt erkennen, dass der Wortschatz zwischen den verschiedenen Wörterbüchern stark variiert. Diese Erfahrung können die Kinder auch dann machen, wenn das Suchwort von allen Übungspartnern ge- funden wird. Das Folgewort dient zugleich der Kontrolle, ob ein Kind das Suchwort tatsächlich nachge- schlagen oder einfach nur aufgeschrieben hat. Ohne das Wort nachzuschlagen, wird das Kind kaum ein passendes Folgewort auf- schreiben können. l l l l l

- Wörter mit ie oder ß LernbereichWU: - Wörter mit Auslautverhärtung - Wörter mit Umlautung in der Ableitung LernbereichWZ: - zusammengesetzteWörter

l

l

- Wörter mit Vorsilben - Wörter mit Nachsilben

Dabei sollen die Kinder nur solche Wörter als Vorgabewörter auswählen, die sie mit dem bis- herigen Rechtschreibwissen sicher richtig schrei- ben können (also z. B. im Lernbereich LV keine Ausnahmeschreibungen). Die Wörterbucharbeit am Ende eines Lern- bereiches hat eine ähnliche Wirkung wie die „Rumpelkammer“-Übungen: Sie schärft das Gespür für den aktuellen Lernbereich. Darüber hinaus entwickeln die Kinder ein Gespür für das, was sie noch nicht sicher wissen. Diese Übung kann den Abschluss eines Lernbereiches bilden. Sie dient aber nicht der Erarbeitung eines Recht- schreibgespürs zum Lernbereich.

Lernbereich KW-AF

Textkorrektur KW-AF Seite 3 von 4

© Norbert Sommer-Stumpenhorst

Allgemeine Hinweise

(z. B. imWörterbuch nachschlagen) zu konzentrieren. Das eigentliche Ziel liegt aber darin, mit den gelernten Techniken die eigenen Texte überarbeiten zu können. Wichtig ist, dass die Kinder die verschiedenen Techniken als Repertoire be- greifen, aus dem sie schöpfen können. Es wäre viel zu aufwendig, bei jedem einzelnen Wort alle denkbaren Korrekturschritte „durchzuspielen“. Daher müssen die Kinder ein Gespür dafür entwickeln, welche Verschreibungen sie mit welcher Technik finden können und wann der Einsatz einer bestimmten Korrekturtechnik (z. B. Wörter genau erlesen oder Wörter ableiten ) sinnvoll ist. Die abschließende Korrektur sollte zum Schreiben ganz selbstverständlich dazugehören – auch bei Klassenarbeiten und Diagnosediktaten. Dafür muss den Kindern die erforderliche Zeit zur Verfügung gestellt werden. Als „Daumenregel“ gilt: Schreibzeit =Korrekturzeit.

Wann sollten Kinder mit der Textkorrektur beginnen?

Die Korrekturübungen dienen den Kindern dazu, die Korrekturtechniken einzuüben und zu automati- sieren. In der Übungsphase ist es sinnvoll, sich auf einen eingeschränkten Bereich der Rechtschrei- bung und auf eine bestimmte Korrekturtechnik Übertragen der Korrekturtechnik auf eigene Texte der Kinder Wahl eines günstigen Zeitpunktes Die Kinder sollten die Lernvoraussetzungen für einen Korrekturbereich erfüllen, um dort er- tragreich arbeiten zu können. Beim freien Schreiben dürfen aber durchaus noch Ver- schreibungen aus dem jeweiligen Lernbereich vorkommen. Dies ist sogar von Vorteil, da die Kinder die Verschreibungen mit der eingeübten Korrekturtechnik selbst finden können. So wer- den die Kinder motiviert, die Technik tatsächlich anzuwenden. Mit steigender Rechtschreibkompetenz wird so auch schrittweise die Korrekturkompetenz erweitert. Dabei werden für die Textkorrektur immer die Kompetenzen genutzt, die die Kinder im voraus- gegangenen Lernbereich erworben haben. Dies sind zum einen eingeübte Techniken, zum an- deren das erworbene Rechtschreibgespür und Rechtschreibwissen. Bei der Textkorrektur lassen sich nur solche Ver- schreibungen finden, die gegen das aktuelle Recht- schreibgespür und Rechtschreibwissen verstoßen. Wenn ein Kind beispielsweise die regelhafte Kenn- zeichnung langer und kurzer Vokale noch nicht kennt, kann es in diesem Bereich auch keine Ver- schreibungen finden. Die Textkorrektur hängt des- halb immer mit dem vorausgehenden Lernbereich zusammen: LB, LD Ž KL Lesen, was da steht WA Ž KW-WA Wortart bestimmen WU Ž KW-WU Wörter umformen LV Ž KW-LV Langer/Kurzer Vokal WZ Ž KW-WZ Wörter zerlegen SA, SZ Ž KS Wörter und Satzzeichen im Satzzusammenhang betrachten AF Ž KW-AF ImWörterbuch nachschlagen (KL = K orrektur auf der L autebene, KW= K orrektur auf der W ortebene, KS = K orrektur auf der S atz- ebene) l l l l l l l

Weitere Informationen finden Sie unter: www.rechtschreibwerkstatt.de

Lernbereich KW-AF

Textkorrektur KW-AF Seite 4 von 4

© Norbert Sommer-Stumpenhorst

TEXTKORREKTUR AUF DER WORTEBENE: IM WÖRTERBUCH NACHSCHLAGEN

KW-AF Textkorrektur

Ê Jedes Kind sucht in seinem Wörterbuch ein „Rumpelkammer-Wort“. Ë Schreibe das Wort und die Seitenzahl auf. Ì Schreibe einen Satz dazu, der das Wort erklärt. Ž Weiter mit Arbeitsblatt 2.

Arbeitsblatt 1

Nr.

Satz

Wort

Seite

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

Lernbereich KW-AF

Textkorrektur KW-AF | Arbeitsblatt 1

© Norbert Sommer-Stumpenhorst

Made with FlippingBook flipbook maker