CF_04_2022

THEMA

Einige allgemeine Tipps zum Umgang mit demenziell veränderten Menschen:

Hektik und Überforderung vermeiden stattdessen übersichtliche Angebote machen

lung von Kontakt zur Herausfor derung werden. Wenn der Vater sich stets bevormundet fühlt oder die Mutter beim Abschied immer weinen muss, da sie nach Hause möchte, können Ansprechpartner im Seniorenhaus hier beratend und unterstützend zur Seite ste hen. Dies kann begleitend oder in Form von vereinbarten Gesprä chen erfolgen oder im Rahmen von Informationsveranstaltungen zum Thema Demenz. In offener und entspannter Atmosphäre werden Grundbegriffe unseres Pflege- und Betreuungsmodells vermittelt, beispielsweise was es bedeutet, im Umgang ‚bedürfnis orientiert‘ zu denken und zu han deln. In Inforunden stellen wir die vier verschiedenen Phasen einer demenziellen Entwicklung dar: die damit einhergehenden Ver haltensweisen und Bedürfnisse. Vor allem werden Möglichkeiten besprochen, mit den neuartigen Situationen entsprechend um zugehen. Da dies von Mensch zu Mensch häufig ähnlich, aber individuell auch sehr verschie den sein kann, kommt es in den so entstehenden Gesprächen untereinander immer wieder zu wichtigen Erkenntnissen. Es fin det also zwischen dem Mitarbei terteam und den Angehörigen ein lebendiger Austausch statt, in

dem wiederholt deutlich wird, dass man als Angehöriger eines lieben Menschen im Seniorenhaus nicht alleine mit seinen Erfahrungen da steht. Der Alltag in einem Seniorenhaus fordert uns stets dazu auf, Neues zu lernen und weiter zu wachsen. Stellt man sich dieser Herausfor derung allerdings in einem starken Team und lebt eine Kultur des Will kommenseins, kann eine lebendi ge Gemeinschaft entstehen. Sie ermöglicht es dem Einzelnen, sich in seinem Erleben und seinen Be dürfnissen wahrgenommen, ge schätzt und respektiert zu fühlen und das Leben dort durch eigenes Zutun zu bereichern. Dieser Austausch führt mitunter dazu, dass sich Angehörige von Bewohnern, die mittlerweile von uns gegangen sind, weiterhin mit dem Haus verbunden fühlen und sich ehrenamtlich engagieren. Ziel unserer Arbeit ist es, dass unsere Bewohner sich heimisch fühlen. Und dies wird erreicht, wenn sich auch ihre Familienmitglieder dort angenommen und als Teil dieser Gemeinschaft verstehen können. (K.S./C.L.) TEIL DER GEMEINSCHAFT

geschlossene Fragen stellen (Ja/Nein)

Korrekturen und Belehrun gen vermeiden, da diese als Herabwürdigung und Bevor mundung empfunden werden können berücksichtigen, was der Mensch noch kann und seine Autonomie erhalten aushelfen nur in Momenten der Überforderung oder Desorientierung dem demenziell veränder ten Menschen mit Ruhe und Selbstverständlichkeit begegnen, da Gefühle leicht überspringen können den Menschen da ‚abholen‘, wo er sich gerade befindet versuchen, hinter Verhal ten und Bedürfnissen das jeweilige Gefühl zu erkennen und ansprechen, damit das Gegenüber sich wahrgenom men und verstanden fühlt bei der Kommunikation be rücksichtigen, dass wir uns nicht nur mit Worten verstän digen, sondern auch durch Mimik, Gestik, Körperhaltung, etc. – „Der Ton macht die Musik“ bei Kontakten zugewandt und auf Augenhöhe sein

CellitinnenForum 04 | 2022

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