CF_04_2022
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04 | 2022
CellitinnenForum
Zeitschrift der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Angehörige
Danke! Wir bedanken uns von ganzem Herzen für Ihre Verbundenheit und Unterstützung als Seniorenhausbewohner, Patient, Mitarbeiter, Partner, Freund, Ratgeber und Begleiter. Ihnen und Ihren Lieben wünschen wir ein gesegnetes und gnadenreiches Weihnachtsfest, Gesundheit und alles Gute für das kommende Jahr.
Ihre
Cellitinnen zur hl. Maria Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Foto: Getty Images
WILLKOMMEN
Willkommen Wenn Eltern oder der Partner pflegebedürftig werden oder schwer erkrankt im Krankenhaus liegen, ist das für die nächsten Verwandten nicht selten eine über fordernde Situation. Eben noch planten sie den nächsten gemeinsamen Urlaub und plötzlich liegt der Partner auf der Intensivstation; Kinder müssen zusehen, wie sich die Rollen vertauschen: Waren Vater oder Mut ter früher selbstbestimmt und fürsorglich, führt die Demenz sie heute mehr und mehr in die Abhängigkeit von anderen.
Wie weit kann die Pflege zu Hause gewährleistet wer den? Wann ist es an der Zeit, Hilfe in Anspruch zu nehmen und wo finde ich diese? Ist die Entscheidung,
die ich für meine Mutter, meinen Vater, oder Partner getroffen habe, auch die richtige? Viele plagt die Scham, nicht mehr genug für einen pfle
Wir wissen, dass viele Angehörige einen steinigen Weg hinter sich haben, wenn sie sich an uns wenden.
gebedürftigen Angehörigen tun zu können, ihn in eine Pflege einrichtung ‚abzugeben‘ oder Hilfe ins Haus holen zu müssen. Sowohl in unseren Senioren- als auch in den Krankenhäusern sind wir auf solche und ähnliche Sorgen und Nöte der Ange hörigen eingestellt. In allen Einrichtungen zeigen Mitarbeiter Möglichkeiten auf: Sie unterstützen, wenn zuhause gepflegt werden soll oder ein Platz in einer Pflegeeinrichtung gesucht wird. Sie bieten Informationsabende zum Beispiel zum Thema Demenz an oder helfen, Entscheidungen im Sinne des Bewohners oder Patienten zu tref fen, wenn dieser nicht mehr für sich selbst sprechen kann. Wir wissen, dass viele Angehörige schon einen steinigen Weg hinter sich haben, wenn sie sich an uns wenden. Daher ist es uns wichtig, bei allem Bemühen um Bewohner und Patienten, die Angehörigen mit in den Blick zu nehmen, gerade auch jetzt. So wünsche ich Ihnen und Ihren Familien eine harmonische Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Einstieg in das Jahr 2023, das friedlicher und hoffnungsvoller werden möge als 2022.
Ihr
Thomas Gäde, Geschäftsführer der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Foto: Melanie Zanin
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INHALT
Inhalt
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26 Sorgen ernst nehmen 28 Trauerbegleitung in den Seniorenhäusern 29 Trauerbegleitung in den Krankenhäusern
F ORUM
6 Meldungen 9 Porträt: Monika Großhennrich
T H EMA
F UNDAME N T
12 Die Rolle der Angehörigen 14 Besser, wir verbünden uns! 16 „Diese Zeit gehört nur mir!“ 18 Beratung und Hilfe 20 Wichtig für Alt und Jung 22 Mehr als nur verwirrt 24 Ein Gewinn für alle Seiten
32 Einkehr in Maria Laach 33 Wanderexerzitien 2022 34 Lange Tradition und Neubeginn 36 „Ich blicke in die Herzen“ 37 Eine Auszeit in der Kapelle
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INHALT
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KOMP E T E N Z
ME N S CH E N
40 Senioren-Zuhause 2030 42 Thema Pflegenotstand 44 Stark für die Pflege 46 „Hier greifen alle Rädchen ineinander“ 48 Erster Wuppertaler Notfalltag 49 Leuchtturm sichtbarer machen! 50 Unterstützen Sie das ,Gesunde Mehr‘! 54 Diese App kann Leben retten 56 Robotic in der Geriatrie 57 Die grüne Seite: Radfahren lohnt sich auch im Winter
60
Pflege in der Türkei
62 Schön war’s! 64
Schöne Aussicht für das Hospiz
65 Bei uns in Veedel 66 Erst laufen, dann feiern
S TA NDA RD S
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Editorial
67 Rätsel 68 Unsere Krankenhäuser 71 Unsere Seniorenhäuser 69 Impressum
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FORUM
Meldungen
Dr. Leopold Schieble
er sich, auch gegen Widerstände, mit verbindli chem Geschick, Überzeugungskraft und Weitblick für die Erweiterung des Unternehmens ein. So galt es, 1994 das St. Vinzenz-Hospital, 2002 das St. Franziskus-Hospital und 2004 das St. Marien Hospital unter dem Dach der 1994 gegründeten Hospitalvereinigung St. Marien zu vereinen. Dabei brachte Schieble seine juristische Fachkompetenz, seine Menschenkenntnis und seine Erfahrung als Generaldirektor einer großen Kölner Versicherungs gesellschaft in die Verhandlungen und die neue Struktur ein. Bis 2008 leitete er den Aufsichtsrat des Kölner Klinikverbundes mit viel Herzblut, dann gab er diese ehrenamtliche Tätigkeit weiter. Doch damit nicht genug: Er begleitete gleichzeitig die Gründung der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria (2003), das Dach der Kranken- und Seniorenhäuser und weiterer Unternehmen. Seine Expertise und seine Erfahrung flossen in alle Entscheidungen mit ein. Bis Ende 2018 gehörte Schieble mit Leib und Seele als stellvertretender Vorsitzender dem Stiftungs vorstand an, nahm danach noch als Ehrenmitglied beratend an den Sitzungen teil und zieht sich nun mit 92 Jahren ganz ins Private zurück. Mit seinem Rückzug geht wahrlich eine Ära zu Ende. Die Or densschwestern, der Stiftungsvorstand, Geschäfts führer und Aufsichtsratsmitglieder danken ihm für seinen unermüdlichen Einsatz und seine 48-jährige Treue zu den Cellitinnen und dem Verbund und wünschen ihm Gottes reichen Segen.
Er hat die Ausrichtung der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria und ihrer Einrichtungen entscheidend mitgeprägt: Dr. Leopold Schieble. Seit 1974 beglei tete er ehrenamtlich die Geschicke der Ordensge meinschaft der Cellitinnen zur hl. Maria und deren Unternehmen. Als sich in den achtziger Jahren ein Wandel im Gesundheitswesen abzeichnete, weg von der reinen Verwaltung hin zur Betriebswirt schaft, erkannte Schieble die Zeichen der Zeit und sorgte mit für eine zukunftssichere Aufstellung des Unternehmens: Als Vorsitzender des Aufsichtsrats der ‚Krankenhaus Longerich Gartenstadt Nord GmbH‘ mit dem Heilig Geist-Krankenhaus setzte Würdigung
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FORUM
Neuer Regionalleiter
Die Zentrale Notaufnahme des Krankenhauses St. Josef kann man ab sofort virtuell betreten. In Kooperation mit dem App-Dienstleister Bliggit wurden alle Räumlichkei ten gescannt und für die digitale Bearbeitung vorbereitet. Aus rund 40 Einzelaufnahmen, die mit einer 360 Grad Kamera geschossen wurden, hat eine KI (Künstliche In telligenz) im Anschluss ein virtuelles Spiegelbild erstellt. Die Tour kann entweder mit einem Desktop PC oder vorzugsweise mit dem Handy gestartet werden. Den Link zur Tour finden Sie im Bliggit Profil des Krankenhauses oder auf der Webseite: Zum 01.10.2022 hat Carsten Tappel die Regionalleitung der Einrichtungen der Seniorenhaus GmbH der Cellitin nen zur hl. Maria für die Region Bad Honnef / Trier über nommen. Als gelernter Krankenpfleger und diplomierter Pflegewirt sammelte er erste Berufserfahrungen in der ambulanten Pflege. Seit 2003 ist der 51-Jährige bei den Franziskanerinnen vom hl. Josef beschäftigt. 15 Jahre leitete er das Altenheim Christinenstift in Unkel und war zusätzlich für die Einführung der EDV-Pflege dokumentation und den Bereich Qualitätsmanagement verantwortlich. Digitaler Rundgang durch die Notaufnahme
Die indischen Schwestern Lucy Jose Joseph Korattiyil und Lucy George Varghese (li) von den Franziskanischen Klarissen (FCC) kehren nach 25 Jahren Dienst an den Menschen im Krankenhaus St. Josef in ihre Heimat zurück. Patientenfürsprecher Hans Osterberg kennt die beiden schon seit ihren ersten Tagen in Wuppertal: „Ihre herzliche Art und ihr liebevol ler Umgang mit den Menschen, das werden wir alle vermissen.“ Wir wünschen Ihnen alles Gute und Gottes reichen Segen! Time to say goodbye!
www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de. Eine virtuelle Tour durch die Notaufnah me des Petrus-Krankenhauses ist in Vorbereitung.
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FORUM
Die Diagnose Demenz stellt ganze Familien vor große Herausforde rungen. Die eigenen Eltern zunehmend verwirrter, unselbstständiger oder hilflos zu erleben, belastet. Überforderung und Erschöpfung sind häufig die Folge. Jeden Mittwoch bietet Rita Richter im Kölner St. Marien-Hospital ehrenamtlich eine Sprechstunde an für Men schen, deren Angehörige an Demenz erkrankt sind. Das Angebot wird unterstützt durch den Verein der Freunde und Förderer des St. Marien-Hospitals Köln e. V. und beinhaltet alle Themen außer direkt medizinischen Fragestellungen. Jeden Mittwoch 17.00 bis 19.00 Uhr, telefonische Anmeldung unter 0221 1629-1591. Demenzsprechstunde für Angehörige
Wieder im Takt
Yoga-Therapie
Neben ergo- und physiotherapeutischen Ein heiten bietet die Geriatrische Rehaklinik im Kölner St. Marien-Hospital seit diesem Sommer auch Yoga an. Die Übungen werden individuell angepasst und sind so für jedes Alter und auch bei bestehenden Einschränkungen geeig net. Das Angebot stößt auf großes Interesse. Yoga blickt auf eine 2000 Jahre alte Tradition zurück und steht für Harmonie und Einklang. Es verbindet Haltungsübungen mit Meditation und Atemtechniken, um auch Körper und Geist in Einklang zu bringen. Der positive Effekt auf das seelische und körperliche Wohlbefinden ist mehrfach wissenschaftlich belegt.
Seit Septem ber 2015 wird im St.Vinzenz Hospital der kleinste Herz schrittmacher der Welt erfolgreich im plantiert – im vergangenen
Monat zum inzwischen
300. Mal. Das Spektrum der behandelten Patienten
konnte bereits seit Juli 2020 durch die Weiter entwicklung der zweiten Gerätegeneration er weitert werden. Mit den meisten Implantationen beider Gerätetypen in Deutschland verfügt das Team am St. Vinzenz Hospital um Chefarzt Professor Dr. Jan-Malte Sinning und die im plantierenden Ärzte Dr. Dinh-Quang Nguyen (Direktor Rhythmologie) sowie Dr. Stefan Winter (Leiter Schwerpunkt Devicetherapie) in diesem immer wichtiger werdenden Bereich der Herzschrittmachertherapie über eine große Expertise.
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P O R T R Ä T
Monika Großhennrich
Mitarbeiterin im Sozialdienst des Heilig Geist-Krankenhauses in Köln
Frau Großhennrich, welche Ausbildung haben Sie und wie kam es, dass Sie sich dafür entschieden haben, im Sozialdienst in einem Krankenhaus zu arbeiten? Ich habe Soziale Arbeit auf Diplom studiert und bin somit von Beruf Sozialarbeiterin. Außerdem habe ich die Zusatzausbildun gen in Mediation und systemischer Be ratung. Vor rund 17 Jahren habe ich eine neue berufliche Herausforderung gesucht und zufällig von der Stellenausschreibung im Sozialdienst am Heilig Geist-Kranken haus gehört. Da ich diese Tätigkeit bereits durch eine Vertretungsstelle in einem an deren Krankenhaus kannte, habe ich mich beworben und mich sehr gefreut, als ich die Stelle dann auch bekam. Der Umgang mit Menschen gefällt mir sehr. Kein Tag ist wie der andere und Abwechs lung ist garantiert. Besonders der Kontakt mit Angehörigen, die froh sind, wenn sie in Extremsituationen Hilfe und zielgerichtete Unterstützung bekommen, ist sehr erfül lend - und manches Mal ist das natürlich auch herausfordernd. Auch die Arbeit im Team macht mir sehr viel Spaß und auch Was gefällt Ihnen an Ihrer Stelle? Was ist das Besondere?
nach so langer Zeit arbeite ich sehr gern auf dieser Position.
Was war Ihr persönlicher Plan B in beruflicher Hinsicht?
Einen wirklichen Plan B gab es nie für mich. Es war mir immer klar, dass ich einen so zialen Beruf ergreifen möchte. Schon früh entwickelte sich dieser Berufswunsch, ge prägt durch die Mitarbeit in der katholischen Jugend und der Gemeinde. Ich habe mei nen beruflichen Weg bis heute nicht bereut. (J.P.)
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Thema
Foto: Ansgar Bolle, multimediadesign.net
THEMA
Die Rolle der Angehörigen Eine einführende Erläuterung von Kristian Storch, Mitarbeiter der Sozial-Kulturellen-Betreuung (SKB) in den Kölner Hausgemeinschaften St. Augustinus.
Angehörigen-Gesprächsrunde
D ie Angehörigen der Bewoh ner sehen wir als wichtiges Element in Pflege und Be treuung. Sie sind Teil des Bezugs systems zwischen Mitarbeiterteam und Bewohnern. Im Rahmen un serer Willkommenskultur, die Be standteil aller Einrichtungen der Seniorenhaus GmbH der Cellitin nen zur hl. Maria ist, sind sie ein geladen, sich in das Alltagsleben einzubringen. So sitzen sie mit am gemeinsamen Kaffeetisch, essen zusammen, erleben Feierlichkei ten wie das Grillen beim Sommer fest oder die Gemeinschaft bei der Christmette.
Angehörige sind aber nicht nur gern gesehene Gäste, sondern Teil unseres Pflege- und Betreu ungsmodells, der Mäeutik. So kön nen Angehörige beispielsweise zu Bewohnerbesprechungen einge laden werden. Dabei erstellen Mit arbeiter aus den verschiedenen Beschäftigungsfeldern des Hau ses eine Charakteristik des Be wohners, die sich aus lebensbio grafischen Aspekten ergeben. Ziel sind Umgangsempfehlungen, die dazu führen, das Wohlempfinden der uns anvertrauten Menschen zu garantieren. Angehörigen wird so die Möglichkeit geboten, Teil
dieses Prozesses zu werden. Sie können erfahren, auf welche Wei se pflegerische Entscheidungen gefällt wurden und welche Gedan ken sich ein Team dazu im Vorfeld gemacht hat. Dies kann, gerade im Falle einer fortgeschrittenen Demenzerkrankung, zu teils krea tiven Lösungsansätzen führen.
HILFEN FÜR ANGEHÖRIGE
Angehörige sind jedoch nicht bloß Tippgeber und Informationsquelle, sondern erhalten ihrerseits Hilfe, wenn Umgang und die Herstel
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THEMA
Einige allgemeine Tipps zum Umgang mit demenziell veränderten Menschen:
Hektik und Überforderung vermeiden stattdessen übersichtliche Angebote machen
lung von Kontakt zur Herausfor derung werden. Wenn der Vater sich stets bevormundet fühlt oder die Mutter beim Abschied immer weinen muss, da sie nach Hause möchte, können Ansprechpartner im Seniorenhaus hier beratend und unterstützend zur Seite ste hen. Dies kann begleitend oder in Form von vereinbarten Gesprä chen erfolgen oder im Rahmen von Informationsveranstaltungen zum Thema Demenz. In offener und entspannter Atmosphäre werden Grundbegriffe unseres Pflege- und Betreuungsmodells vermittelt, beispielsweise was es bedeutet, im Umgang ‚bedürfnis orientiert‘ zu denken und zu han deln. In Inforunden stellen wir die vier verschiedenen Phasen einer demenziellen Entwicklung dar: die damit einhergehenden Ver haltensweisen und Bedürfnisse. Vor allem werden Möglichkeiten besprochen, mit den neuartigen Situationen entsprechend um zugehen. Da dies von Mensch zu Mensch häufig ähnlich, aber individuell auch sehr verschie den sein kann, kommt es in den so entstehenden Gesprächen untereinander immer wieder zu wichtigen Erkenntnissen. Es fin det also zwischen dem Mitarbei terteam und den Angehörigen ein lebendiger Austausch statt, in
dem wiederholt deutlich wird, dass man als Angehöriger eines lieben Menschen im Seniorenhaus nicht alleine mit seinen Erfahrungen da steht. Der Alltag in einem Seniorenhaus fordert uns stets dazu auf, Neues zu lernen und weiter zu wachsen. Stellt man sich dieser Herausfor derung allerdings in einem starken Team und lebt eine Kultur des Will kommenseins, kann eine lebendi ge Gemeinschaft entstehen. Sie ermöglicht es dem Einzelnen, sich in seinem Erleben und seinen Be dürfnissen wahrgenommen, ge schätzt und respektiert zu fühlen und das Leben dort durch eigenes Zutun zu bereichern. Dieser Austausch führt mitunter dazu, dass sich Angehörige von Bewohnern, die mittlerweile von uns gegangen sind, weiterhin mit dem Haus verbunden fühlen und sich ehrenamtlich engagieren. Ziel unserer Arbeit ist es, dass unsere Bewohner sich heimisch fühlen. Und dies wird erreicht, wenn sich auch ihre Familienmitglieder dort angenommen und als Teil dieser Gemeinschaft verstehen können. (K.S./C.L.) TEIL DER GEMEINSCHAFT
geschlossene Fragen stellen (Ja/Nein)
Korrekturen und Belehrun gen vermeiden, da diese als Herabwürdigung und Bevor mundung empfunden werden können berücksichtigen, was der Mensch noch kann und seine Autonomie erhalten aushelfen nur in Momenten der Überforderung oder Desorientierung dem demenziell veränder ten Menschen mit Ruhe und Selbstverständlichkeit begegnen, da Gefühle leicht überspringen können den Menschen da ‚abholen‘, wo er sich gerade befindet versuchen, hinter Verhal ten und Bedürfnissen das jeweilige Gefühl zu erkennen und ansprechen, damit das Gegenüber sich wahrgenom men und verstanden fühlt bei der Kommunikation be rücksichtigen, dass wir uns nicht nur mit Worten verstän digen, sondern auch durch Mimik, Gestik, Körperhaltung, etc. – „Der Ton macht die Musik“ bei Kontakten zugewandt und auf Augenhöhe sein
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THEMA
Besser, wir verbünden uns!
J eder alte Mensch, der in ein Seniorenhaus einzieht, bringt mehr mit als Koffer und Lieb lingsmöbel: die Angehörigen. Sie wollen, dass es ihrer Mutter oder ihremVater in der Pflegeeinrichtung gut geht. In der Regel läuft die Zu sammenarbeit mit ihnen reibungs los. Doch manchmal erleben die Mitarbeiter auch, dass Angehörige alles besser wissen und bestimmen wollen, auch über den Kopf des Be wohners hinweg. Der teure Pflege platz wird als Argument angeführt. Wer sind die Profis – die Pflegen den oder die Angehörigen? Die Se niorenhaus GmbH lädt alle an einen Tisch – zumWohle des Bewohners.
Wie Angehörige und Mitarbeiter im Seniorenhaus gemeinsam Lebensqualität schaffen.
VON EINANDER HÖREN UND ERFAHRUNGEN AUSTAUSCHEN Regionalleiter Dino Alexander Kierdorf empfiehlt die Teilnahme an der Mäeutischen Bewohner besprechung (MBB): „Hier erfah ren Angehörige, mit welch hohem Einsatz sich Pflegende für den Be wohner einsetzen, wie intensiv die Beziehungen zumTeil sind und mit welcher Fachlichkeit Pflegende in den Pflegeprozess gehen. Beide Seiten können in einer MBB Wert schätzung und Respekt erhalten und zum Wohle des Bewohners gemeinsam agieren.“
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THEMA
Die mäeutische Bewohnerbe sprechung MBB wird einberufen, wenn der neue Bewohner etwa sechs Wochen im Seniorenhaus ist. „Zwei Wochen vorher halten alle Mitarbeiter im Beobachtungs bogen ihre individuellen Eindrücke fest“, beschreibt Petra Swindt, Ko ordinatorin Sozial-Kulturelle-Be treuung (SKB) in Bad Münstereifel, das Prinzip. „Dann tragen wir alle Puzzlesteine zusammen, gemäß dem Zwiebelprinzip von außen nach innen: Wie ist die äußere Erscheinung, die Art, wie jemand kommuniziert, wie zeigen sich ty pisches Verhalten und persönliche Vorlieben? Wie ging die Lebensge schichte? Wobei weniger Zahlen und Fakten eine Rolle spielen, als die Art, wie der alte Mensch sein Leben empfindet, wie viel Zufrie denheit und Erfüllung gefühlt da ist, und wieviel Entbehrung und Leid heute noch spürbar sind. Nicht zu letzt:Weiß der Bewohner, wo er ist, und welche Position nimmt er dazu ein? Hat er Kontakte, was vermisst er oder sie? Wie wird Entspannung gelebt, gibt es einen tragfähigen Glauben? Wir möchten ein mög lichst genaues Bild des neuen Be wohners erhalten.“ Ihre Kollegin Nicole Maier aus dem Seniorenhaus St. Maria, Köln, er lebt die Wirkung der MBB als äu ßerst hilfreich: „Angehörige wissen es zu schätzen, wenn sie über Ge wohnheiten und Bedürfnisse ihrer Verwandten berichten können, um im multiprofessionellen Team zu
einer individuellen Umgangsemp fehlung für den Bewohner beizu tragen. Hiervon profitieren alle Be teiligten. Das aktive Zugehen auf Angehörige kommt bei vielen gut an und schafft ein Gefühl des Mit einanders.“ WIR HABEN VERSTÄNDNIS FÜR DAS VERHALTEN DER ANGEHÖRIGEN Hinter jedem Verhalten verbirgt sich eine tiefere ‚Schicht‘, die mit der Situation im Seniorenhaus nicht direkt zu tun hat: Manche An gehörige empfinden Schuldgefüh le, Unzulänglichkeit, Ohnmacht, weil sie die Mutter oder den Vater nicht versorgen können oder die demenzielle Veränderung nicht ak zeptieren. Auch die Familie muss die Veränderung erst begreifen,
Ängste aushalten und nicht zuletzt die Vorurteile der Umwelt, dass man seine Eltern ins Heim ge bracht hat. Die Mitarbeiter möch ten den Angehörigen viel Zeit für die schönen Stunden miteinander ermöglichen. ZUSAMMEN POLITISCHE VERBESSERUNGEN ERREICHEN Dagmar Esser, Seniorenhauslei terin in Niederzier, setzt auf die öffentliche Wirkung: „Bei den auf erlegten Corona-Maßnahmen gibt es reichlich Konfliktpotential wie das Einschränken der Kontak te. Wir brauchen die Solidarität seitens der Angehörigen, um als Anwälte der Bewohner und Mitar beiter gemeinsam an die Öffent lichkeit zu gehen.“ (M.A.)
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THEMA
„Diese Zeit gehört nur mir!“ Wie erleben Angehörige das Angebot der Kurzzeitpflege?
Mutter und Tochter: Maria Unshelm (li) und Ulla Bruns
W ir treffen Ulla Bruns (ge rade 80 geworden) mit ihrer Mutter Maria Uns helm (104 Jahre alt!) und dem 12-jährigen Jack-Russell-Terrier ‚Cap‘ in ihrem Haus im Kölner Norden. Jede der beiden Damen hat eine eigene Wohnetage, doch meist halten sich Mutter und Toch ter tagsüber in der Wohnung der Mutter auf. Im gemütlichen, offe nen Wohnzimmer, das ganz auf die Bedürfnisse der Mutter zuge schnitten ist, kommen wir schnell ins Gespräch. Die Tochter berichtet vom Umzug ihrer Mutter nach Köln, die bis zum 97. Lebensjahr eigenständig in ei ner Doppelhaushälfte in Bergisch Gladbach lebte. Beide Damen sind
sehr positiv denkende Menschen und sie beschreiben beide freudig ihr Erleben in der Kurzzeitpflege, die sie in den Hausgemeinschaf ten St. Augustinus seit sieben Jah
ren in Anspruch nehmen. „Anfang des Jahres buche ich immer mei nen Urlaub und im Anschluss den Kurzzeitpflegeaufenthalt meiner Mutter! Für mich ist dieses Ange
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THEMA
Für mich ist dieses Angebot ein großes Glück!
bot ein großes Glück!“, beschreibt Ulla Bruns freimütig. „Ich bin be ruhigt und besuche meine Mutter in dieser Zeit auch nicht. Diese Zeit gehört nur mir! Auch wenn ich nicht über den gesamten Zeitraum in Urlaub bin: Das ist meine Zeit, ohne die ich meine Mutter nicht so gut und liebevoll versorgen könn te.“ Während der Zeit in der Kurzzeit pflege kommen die übrigen Kin der und Enkelkinder zu Besuch und in den Hausgemeinschaften in Nippes trifft sie auf bekannte Gesichter. Es sind immer Stamm gäste und Bewohner vor Ort, die die 104-Jährige schon kennt. Ge meinsam spielen sie Bingo, ma
so die 104-Jährige. Und natürlich kommt es zu Hause auch einmal zu Konflikten. Dann zieht sich ihre Tochter in die untere Etage zurück und arbeitet im Garten, der ihr viel gibt. Ihre Vorstellung war, recht zeitig in ein betreutes Wohnen zu ziehen, nicht zu lange zu warten, vielleicht mit angeschlossener Pflege für die hochbetagte, aber sehr wache Mutter. Doch noch fühlt sie sich mit Mutter und Hund wohl in ihrem Haus. Zum Abschied zwinkert uns Maria Unshelm verschmitzt zu und ant wortet auf die Bemerkung, dass wir uns in der Kurzzeitpflege wie dersehen „... mal schauen, ob ich dann noch da bin …“ (D.K./A.W.)
chen Musik oder sitzen gemütlich in der Sonne. Es findet sich immer etwas. „Meine Tochter braucht Freiräume und sie muss auch ihr eigenes Leben führen, Dinge für sich tun“,
Die Einrichtungen der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen bie ten an nahezu allen Standorten Kurzzeitpflege an. Diese kann in separaten Bereichen oder auch in die Pflegebereiche eingestreut gebucht werden. Dieses besondere Angebot hilft im Übergang von einem Krankenhausaufenthalt in eine Reha-Maßnahme, dient aber oft auch Angehörigen als ‚Urlaub von der häuslichen Pflege‘, wenn sie ihren zu versorgenden Angehörigen für die Dauer ihres Urlau bes in eine Kurzzeitpflege einziehen lassen. Einen Teil der Kosten übernehmen die Krankenkassen. Die Pflegeberater der Senioren haus GmbH helfen Ihnen bei der Planung gerne weiter. Die Kontakt daten finden Sie auf Seite 71.
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THEMA
Beratung und Hilfe Als pflegender Angehöriger steht man vor besonderen
Herausforderungen. Die Einrichtungen der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria bieten Einzelschulungen, individuelle Beratungen, Gruppenkurse und vieles mehr an, um Angehörige für die Themen, die auf Sie zukommen fit zu machen, um Sie zu unterstützen und um ihre Resilienz zu fördern.
?
Pflegekurse Wer einen Angehörigen zu Hause pflegt, wird oft vor schwierige Situationen gestellt. Es ist egal, ob Sie Angehörige bereits zu Hause pflegen und einfach nur zusätzliche Kenntnisse gewinnen möchten, oder ob sie durch Erfahrungen im Bekanntenkreis auf merksam geworden sind und sich frühzeitig mit dem Thema Pflege aus einandersetzen wollen. Die Pflegekurse in den Krankenhäusern umfassen Themen des Pflegealltags: Mobilisation, Inkontinenz versorgung oder Lagerung eines Bettlägerigen. Der Austausch mit Gleichge sinnten ist ein wichtiger und elementarer Teil des Pflegekurses.
Pflegekurse zumThema Demenz Die Pflege eines Menschen mit einer Demenz benötigt Geduld. Um diese aufzubrin gen, muss man verstehen, was hinter der Erkrankung Demenz steckt. Die Kranken häuser bieten betroffenen Angehörigen an, in Klein gruppen zu lernen, wie ein Mensch mit einer demen ziellen Erkrankung seine Umwelt wahrnimmt und was sie für den Erkrankten tun können, um den Anforde rungen im Alltag gerecht zu werden.
Einzelpflegetraining auf der Krankenhausstation Speziell geschulte Pflegeexpertinnen bieten den Angehörigen ein indivi duell erstelltes Beratungs programm und Einzeltrai nings nach Terminabsprache zu notwendigen Pflegemaß nahmen an. Ziel der Einzel pflegekurse ist, die Pflege kompetenz der Angehörigen in der häuslichen Umgebung zu stärken. Angesprochen sind Familien, die zurzeit oder in Zukunft zu Hause allein verantwortlich oder mit professioneller Unterstüt zung einen pflegebedürfti gen Angehörigen versorgen.
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THEMA
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Angehörigentreffen Regelmäßig laden Pflege- und Betreuungsmitarbeiter der Seniorenhäuser Angehörige zu einem Austausch über be stimmten Themen ein.
Häusliche Pflegetrainings
Forum Gesundheit Sobald es die Corona-Situ ation in den Einrichtungen wieder zulässt, laden die Se niorenhäuser mit ihrer Reihe ‚Forum Gesundheit‘ Angehö rige und Interessenten mo natlich zu Fachvorträgen rund um das Thema Alter und Pfle ge ein. Die Referenten sind Experten aus Medizin, Pflege und Therapie, aus Theologie und Beratung, aus Recht und Versicherungswesen.
Bei Bedarf schulen Mitar beiter bis zu sechs Wo chen nach Entlassung des Patienten Angehörige in der häuslichen Umgebung. Diese häuslichen Pflege trainings sind nicht nur auf das Erlernen von Pflege techniken begrenzt. Auch das Wohnungs- und Pfle geumfeld wird gemeinsam beurteilt.
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Individuelle Familien- beratungsgespräche In den Krankenhäusern wer den Familien auch individuell zur Entwicklung eines familia len Netzwerkes beraten.
Abschiedsandachten In allen Seniorenhäusern laden Mitarbeiter die Hinter bliebenen eines in dem Jahr verstorbenen Bewohners zu den jährlichen stattfindenden Gedenkgottesdiensten ein.
Ehrenamt Ehrenamtskoordinatoren in den Seniorenhäusern helfen Angehörigen, die sich ehrenamtlich einbrin gen möchten, das richtige Engagement zu finden.
Weitere Informationen:
Für die Krankenhäuser www.vinzenz-hospital.de/pflege/pflegekurse-und-trainings www.hgk-koeln.de/pflege/pflegekurse-und-trainings www.st-marien-hospitalde/pflege/pflegekurse-und-shy-trainings www.stfranziskus.de/pflege/familiale-pflege www.petrus-krankenhaus-wuppertal.de/pflege/familiale-pflege/ unsere-angebote www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de/pflege/familiale-pflege
Für die Seniorenhäuser wenden Sie sich bitte an die jeweilige Einrichtung oder an die Pflegeberatungsstellen (S. 79).
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THEMA
Wichtig für Alt und Jung
Um diese Vollmachten sollten sich Angehörige kümmern.
W enn man als Patient im Krankenhaus oder als Bewohner im Senioren haus seine Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann, müssen dies andere Menschen tun. Famili enangehörige oder nahestehende Personen können das übernehmen, müssen dafür aber bestimmte Voll machten besitzen. Sehr oft führt das in der Praxis zu Problemen. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass man als Elternteil eines volljährigen Kindes oder als Ehepartner nicht automatisch für den nicht mehr geschäftsfähigen Angehörigen ent scheiden kann. Es ist daher klug und verantwortungsvoll, wenn man als erwachsener Mensch – auch schon in jungen Jahren – entspre chend vorsorgt. Die wichtigsten Vor sorgedokumente stellen wir hier vor.
hend oder dauerhaft nicht selbst tun kann. Eine Vorsorgevollmacht zu erstellen ist relativ einfach. Rechtssicher ist zum Beispiel die Vorlage, die man auf der Internet seite des Bundesjustizministeri ums abrufen kann. Die verschie denen Rechtsangelegenheiten zu Gesundheitssorge, Pflegebedürf tigkeit, Wohnungsangelegenheit und Vermögensfragen kann man durch Ankreuzen bevollmächtigen oder nicht. Es ist also durchaus möglich, einzelne Rechtsgeschäf te auszuklammern. Auch kann man die Vollmacht auf mehrere Personen aufteilen. So kann bei spielsweise die Tochter für medi zinische Entscheidungen und der
Sohn für die finanziellen Angele genheiten bevollmächtigt werden. Für weiterreichende Bank- oder Grundstücksgeschäfte sind eige ne Bankvollmachten (Generalvoll macht über den Tod hinaus) und notarielle Beurkundungen (bei Immobilienbesitz) nötig. Wichtig ist, dass die Vertrauenspersonen die Vollmacht mitunterschreiben. Auch sollte die Vorsorgevollmacht im Original zugänglich sein, wenn sie gebraucht wird.
VORSORGE- VOLLMACHT
Mit einer Vorsorgevollmacht kann jeder geschäftsfähige Volljährige eine Vertrauensperson bestim men, die seine Angelegenheiten vertritt, wenn er dies vorüberge
Download Vorsorge- vollmacht
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THEMA
BETREUUNGS- VERFÜGUNG
Ärzte ist eine Patientenverfügung äußert hilfreich. Allerdings fällt die se Verfügung den meisten Men schen schwer. Mit Themen wie der medizinischen Versorgung am Lebensende, Sterben oder Organ spende setzen viele sich nicht gern auseinander. Umso wichtiger ist es, sich hierbei Unterstützung und gute Informationen zu suchen. Es ist in jedem Fall hilfreich, sich von einer Ärztin, einem Arzt oder einer anderen fachkundigen Person be raten zu lassen. Im St. Franziskus Hospital inKöln-Ehrenfeld bietet die Krankenhausseelsorge Beratungs termine zur Patientenverfügung an. In anderen Krankenhäusern, Einrichtungen und bei kirchlichen Beratungsstellen gibt es ähnliche qualifizierte Angebote. (I.G./A.R.)
ausdrücklich nicht betreut werden möchte. Der entscheidende Amts richter ist gehalten, die Wünsche zu berücksichtigen. Im Gegensatz zum Vorsorgebevollmächtigten (siehe oben) wird ein bestellter Betreuer vom Gericht kontrolliert.
Wenn keine Vorsorgevollmacht vorliegt oder es keine Angehöri gen gibt, bestimmt das Amtsge richt einen gesetzlichen Betreuer. Im Krankenhaus ist es der Sozi aldienst, der sich um die Betreu ungsangelegenheiten kümmert und den Kontakt zu den Behörden hält. Wenn im Umfeld des Patien ten geeignete Personen für eine Betreuung bereitstehen, gibt der Sozialdienst dies als Anregung an den Amtsrichter weiter. Sind aber keine Verwandte oder andere Zugehörige da, wird ein professi oneller Betreuer von Amts wegen bestimmt. Eine Möglichkeit, als Patient sei ne Wünsche für den Fall einer Betreuung niederzulegen, ist die Betreuungsverfügung. Mit diesem Dokument kann man eine Per son benennen, die man für die Betreuung wünscht. Man kann auch ausschließen, von wem man
Download Betreuungs- verfügung
PATIENTEN- VERFÜGUNG
Mit einer schriftlichen Patienten verfügung kann man vorsorglich festlegen, dass bestimmte medi zinische Maßnahmen durchzufüh ren oder zu unterlassen sind, falls man darüber nicht mehr selbst entscheiden kann. Der Patienten wille ist damit dokumentiert und wird umgesetzt, wenn man sich in der aktuellen Situation nicht mehr äußern kann. Für Angehörige und
Download christliche Patienten- verfügung
Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass man als Elternteil eines volljährigen Kindes oder als Ehepartner nicht automatisch für den nicht mehr geschäftsfähigen Angehörigen entscheiden kann.
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THEMA
Mehr als nur verwirrt Bei einem Delir können Angehörige aktiv unterstützen.
S ie wirkt desorientiert und nervös. Die hochbetagte Frau liegt nach einem Auf enthalt auf der Intensivstation in einem Stationsbett und reiht nun unverständliche Sätze aneinander. Jeder dritte Satz endet mit der Fra ge: Wo bin ich? Was auf Angehörige sehr verstö rend wirken kann, ist für Ärzte und die Mitarbeiter in der Pflege ein bekanntes Verhalten. Das Risiko für ein postoperatives Delir steigt vor allem bei älteren, kognitiv ein geschränkten oder demenziell ver
änderten Patienten. Von dieser Ri sikogruppe entwickeln circa zehn bis zwanzig Prozent ein Delir als schwere Nebenwirkung nach ope rativen Eingriffen und Folge der Narkose. Der Begriff stammt vom lateini schenWort ‚delirare‘, was übersetzt ‚aus der Spur geraten‘ bedeutet. In diesem Zustand sind die Patienten häufig orientierungslos, halluzinie ren oder bekommen Angstzustän de. Von diesem akuten Verwirrt heitszustand erholen sich manche Menschen nur sehr schwer.
Darum wird das Risiko für ein De lir vor einer Operation anhand von Fragebogen oder einem Anamne segespräch erhoben. Sollte das Risiko für ein postoperatives Delir erhöht sein, sind die Mitarbeiter dementsprechend sensibilisiert. Im Krankenhaus können bereits vor der Operation Maßnahmen er griffen werden, um das Risiko zu senken. Delirgefährdete Patienten werden möglichst früh amTag operiert, da mit sie nicht lange nüchtern war ten müssen. Die Medikation vor
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und während einer Operation wird an das Delir-Risiko angepasst. Nach dem sogenannten ‚NuDe sc. Score‘-Messverfahren können Menschen ab dem 70. Lebensjahr zudem auch postoperativ beurteilt werden. Sollte sich herausstellen, dass der Patient an einem post operativen Delir leidet, wird im Krankenhaus unmittelbar nach körperlichen Ursachen geforscht. Sollte eine Infektion oder eine to xische Reaktion ursächlich für den Zustand des Patienten sein, kön nen diese dementsprechend me dikamentös behandelt werden. PATIENT SCHNELLER ORIENTIEREN KANN Auch Angehörige können unter stützen, wenn klar ist, dass sich der Patient in diesem schwieri gen Zustand befindet. Sie sollten nicht müde werden, dem Patien ten immer wieder zu erklären, wo er sich befindet und warum. Es ist sinnvoll, das immer wieder zu tun, denn es trägt zur Beruhigung bei. „Zur Verhütung oder Therapie ei nes Delirs sollten dem Patienten außerdem Hörgeräte, Zahnpro thesen und Brillen mitgegeben werden. Im Krankenhaus werden sie dann in einer Klarsichthülle direkt am Bett im Stationszim mer aufbewahrt“, erklärt Martin Rößler, Oberarzt an der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Heilig Geist Krankenhaus und Experte für De lirmanagement und perioperative Altersmedizin. „Hat der Patient sei MÖGLICHKEITEN, DAMIT SICH DER
ne persönlichen Dinge zur Hand, kann er sich grundsätzlich schnel ler wieder orientieren.“ Auch sollte der Tag-Nacht-Rhyth mus nach Möglichkeit im Kran kenhaus und später zu Hause ein gehalten werden. Es sei gut, sagt Rößler, wenn immer wieder in ein fachen und verständlichen Sätzen mit dem Patienten gesprochen wird. Vertraute Gegenstände, Fo tos, Familienalben, die man von zu Hause mitbringt, können ein Stück Vertrautheit im Krankenhaus schaffen. UNTERSTÜTZUNG UND BERATUNG FÜR ANGEHÖRIGE Eine ruhige und klare Kommu nikation ist nicht nur für die Pati enten wichtig. Auch Angehörige brauchen mitunter Unterstützung und Beratung. „Viele sind mit der Situation überfordert und leiden selbst, wenn sie den Ehepartner als hilflos und verwirrt erleben“, weiß Michaela Nell-Gueye. Die Pflegeexpertin für Delir und De menz im St. Franziskus-Hospital arbeitet am Department Geriatrie mit hochbetagten Patienten. Oft sind die engsten Angehörigen selbst gestresst und voller Sorge. „Ein offenes Ohr und ein offenes Herz öffnet so manche Tür“, sagt die Delir- und Demenz-Spezia listin. Wenn Angehörige sich gut unterstützt fühlen und Ruhe im Gespräch vermittelt wird, stabili siert das die Gesamtsituation. Von einem aktiven Delir- und Demenz management profitieren unter dem Strich alle. (I.G./J.P.)
Menschen mit Delir
Können nicht klar denken Können nicht aufmerksam sein Haben Schwierigkeiten zu verstehen, was um sie her um passiert Können Dinge sehen oder hören, die es nicht gibt Können zurückgezogen oder aufgeregt sein
Informieren Sie bitte die Pflegekraft, wenn sich Ihr Angehöriger seltsam verhält
Erklären Sie Ihrem Angehörigen, wo er ist und welchen Tag und Uhrzeit wir haben
Bringen Sie Brille und Hörgerät mit
Schmücken Sie das Zimmer mit Bildern und Dingen von Zuhause und der Familie
Sprechen Sie über Familie und Freunde
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Ein Gewinn für alle Seiten
Viele ehrenamtliche Mitarbeiter kamen über ihre Angehörige zu ihrem ehrenamtlichen Engagement im Seniorenhaus. Ihre Einsätze sind so unterschiedlich wie ihre Motive.
Meine Mutter verbrachte ihre letzten Jahre im Meckenheimer Seniorenhaus St. Josef. Durch ihre Demenz habe ich mich sehr mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. Zu sehen, wie viel Freude man in das Leben von Seniorenhausbewohnern bringen kann, hat mich dazu gebracht, mich ehrenamtlich zu engagieren. Gerade durch die Musik er reicht man demenziell erkrankte Menschen besonders gut und so habe ich ein Ange bot ‚Bewegung zur Musik‘ entwickelt. Als ich mich beruflich umorientieren musste, habe ich die Ausbildung zur Betreuungsassisten tin gemacht. Heute bin ich fest im Senioren haus St. Josef angestellt.
Beinahe zehn Jahre habe ich im Seni orenhaus St. Maria in der Produktions küche gearbeitet. Meinen Mann habe ich schweren Herzens wegen einer De menzdiagnose hier in St. Maria angemel det, als ich noch beruflich im Hause tätig war. Als ich in den Ruhestand ging, war für mich sofort klar, dass ich mich ehren amtlich betätigen möchte, vor allem bei festlichen Aktivitäten. Das hat mir immer gutgetan. Mittlerweile unterstütze ich auch das Gruppenangebot Kegeln, an dem mein Mann ebenfalls teilnimmt. Es tut mir einfach gut, mich zu engagieren, auch für andere Bewohner.
Sabine Wahl, Seniorenhaus St. Josef, Meckenheim
Ulrike Mohr, Seniorenhaus St. Maria, Köln
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Ich habe meinen Mann vier Jahre lang täglich im Seniorenhaus St. Angela besucht. Da ich viel Erfahrung als Servicekraft hatte, habe ich nach einiger Zeit beim Servieren des Mittagessens ge holfen. Diese Arbeit bereitete mir Spaß und so begann ich mein
Meine Mutter lebt im Seniorenhaus Burg Ranzow. Der Umzug dorthin ist ihr zuerst schwergefallen und damit auch mir. Seit ich mich als Tochter im Seniorenhaus ehrenamtlich als Mitarbeiterin am Empfang engagie re, ist es für mich einfacher, denn ich sehe meine Mutter regelmäßig und fühle mich hier angenommen und bin gut integriert. Seit fast vier Jah ren arbeite ich nun bereits hier.
Ehrenamt in St. Angela. Dadurch und durch die Besuche meines Mannes wurde St. Angela mein zweites Zuhause. Auch wenn mein Mann bereits vor einigen Jahren verstorben ist, komme ich im mer noch gerne ins Haus und engagiere mich hier ehrenamtlich. Ich helfe weiterhin jede Woche zur Mittagszeit im Service und unterstütze die Ordens schwestern bei verschiedenen Angelegenheiten. St. Angela bleibt mein zweites Zuhause. Ich fühle mich im Team wohl und willkommen.
Gerhild Walter, Seniorenhaus Burg Ranzow, Kleve
Maria Theis, Seniorenhaus St. Angela
Nach einem Schlaganfall wohnt meine Mutter seit 2008 im Marien kloster Düren-Niederau. Sie hat sich schnell sehr wohl gefühlt und so war es für mich selbstverständlich, ehrenamtlich aktiv zu wer den. Viele Jahre bin ich nun die Vorsitzende des Bewohnerbeirates. Der Austausch mit den Bewohnern macht sehr viel Spaß und ist spannend.
Hannelore Wollny-Marx, Seniorenhaus Marienkloster, Düren
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Sorgen ernst nehmen
Chancen des ethischen Angehörigengesprächs bietet Orientierung und hilft bei schwierigen Entscheidungen.
E r war mit Leib und Seele Bergmann. Mit sechs Ge schwistern ist der heute 70-Jährige im ‚Ruhrpott‘ aufge wachsen. Nun hatte seine Lun generkrankung ihn vollends im Griff, seit Wochen liegt er auf der
Intensivstation (ITS), ist selten wach, kann kaum seine Situation realisieren. Ihn von der Beatmung zu entwöhnen, erweist sich als schwierig. Seine noch lebenden Geschwister, schon alle betagt, tun sich schwer, darüber zu ent-
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Die Ärzte erklären noch einmal alles in Ruhe. Und sie hören sich die Bedenken und Hoffnungen der Familie an.
scheiden, was zu tun wäre, wenn er noch einmal reanimationspflich tig würde. Er hat schon viel ge schafft, war sogar vor 50 Jahren mehrere Tage im Stollen verschüt tet.Warum sollte er nicht jetzt noch einmal auf die Beine kommen? Die Geschwister sind sich uneins. Und jeder drückt sich ein bisschen vor der Antwort, wenn es heißt: Im Krankenhaus wollen die von uns wissen, was er gewollt hätte. Eine typische Situation: Das Be handlungsteam braucht Klarheit, wie in einer weiteren kritischen Si tuation des Patienten gehandelt werden soll. Reanimation, Tracheo tomie, Vorbereiten auf ein Beat mungsheim? Oder doch besser eine Therapiezieländerung mit dem Schwerpunkt der palliativen Symptomkontrolle? Medizinische Indikationen gäbe es für beides. Es ist unklar, was der Patient selbst gewollt hätte. Über diese Situati on haben sie nie gesprochen. Die Familie ist bemüht, vertritt aber unterschiedliche Ansichten und
Bruders genommen. Denn sie er leben, dass medizinische Empfeh lungen und der Blick darauf, was für den Kranken das Fürsorglichste sein könnte, gut abgewogen sind. Anders ist auch, dass ein Mitglied des Ethikteams das Gespräch be gleitet und das Gespräch für die Patientenakte protokolliert. Damit wird den Angehörigen die Verbind lichkeit deutlich. Die Erfahrung zeigt, dass diese Art des Gesprächs sinnvoll nach der Durchführung eines Ethik Konsils ist, denn dieses findet in der Regel ohne Angehörige im interdisziplinären Team statt. Die aus dem Konsil gewonnenen Ein schätzungen können nun mit den Angehörigen besprochen werden. Meistens wird für die Angehöri gen deutlich, dass ihr Kranker nur noch eine sehr begrenzte Lebens zeit hat. Aber die Erfahrung zu machen, mit der Sorge und Trauer ernst genommen worden zu sein, ebnet häufig den Weg, einer Emp fehlung zuzustimmen. (M.K.)
bleibt unverbindlich. Nach etlichen Gesprächen und Telefonaten ent scheidet sich das Team, zu einem ethischen Angehörigengespräch einzuladen. Was ist für Angehörige anders an diesem Gespräch? Sie merken vor allem, dass man Zeit für sie hat. Dieses Gespräch findet nicht auf dem Flur oder am Patienten bett statt, sondern in einem unge störten Raum. Die Ärzte erklären noch einmal alles in Ruhe. Und sie hören sich die Bedenken und Hoff nungen der Familie an. Zugleich werden die Angehörigen in diesem Rahmen offener, sich der Frage zu stellen, ob die Be handlung die Lebensqualität ver bessert oder möglicherweise das Leiden des Bruders verlängert. Vielleicht ist dies das Wichtigste: In diesem Gespräch wird den An gehörigen die Last einer vermeint lichen Verantwortung für das mög liche schnellere Versterben des
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Trauerbegleitung in den Seniorenhäusern
D en Angehörigen der Bewohner in einem Se niorenhaus kommt in deren letzter Lebens phase eine besondere Bedeutung zu. So zeichnet sich die seelsorgerische Trauerbegleitung für Angehörige dadurch aus, dass sie vor allem eine Begleitung auf das Lebensende hin und während des Sterbeprozesses ist. Die Menschen durchleben gemeinsam eine schwierige Zeit des Abschieds, der Trauer und des Verlusts. Bei allen Angeboten steht die Individualität des Menschen im Mittelpunkt: Seine Wünsche haben oberste Priorität. Bei der Begleitung der Angehörigen ist aktives Zuhören gefor dert. Nur so lassen sich Sorgen und Ängste, existenzielle und spirituelle Fragen austauschen. Zu den konkreten seelsorglichen Angeboten in dieser Zeit des Abschieds gehören, wenn gewünscht, das persönliche und gemeinsame Gebet, Segensspre chungen, die Übernahme der Sitzwache sowie die Kontaktaufnahme zu hauptamtlichen Seelsorgern – beispielsweise zum Spenden der Krankensal bung. Manchen Bewohnern ist es wichtig, noch einmal mit spirituellen Gegenständen in Berührung zu kommen. Dafür befinden sich in allen Senioren häusern sogenannte Verabschiedungskoffer. Persön lich Abschied nehmen zu können, ist ein wichtiges Anlie gen der Trauerbegleitung. Nicht zu vergessen ist dabei die Einladung zu Getränken und Essen, denn die Begleitung von Sterbenden ist kräftezehrend. In den Seniorenhäusern schaffen die Trauerbegleiter einen Rahmen, in dem sie trauernden Menschen Stärkung und Mut zusprechen und Trost spenden. Ideale Voraussetzungen hierfür sind eine frühzeitige Benachrichtigung der Seelsorge Begleiter sowie die dokumentierten Wünsche der Bewohner für die letzte Lebensphase. Denkbar sind zudem regelmäßig angebotene Gesprächs- oder Gebetskreise. (O.F.)
Unterstützung und Seelsorge für Angehörige in der Zeit des Abschieds.
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Trauerbegleitung in den Krankenhäusern In den Krankenhäusern der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH und im Hospiz St. Marien gibt es spezielle Angebote für Angehörige, die einen Angehörigen begleiten oder einen geliebten Menschen verloren haben.
Seelsorgliches Angebot In allenKrankenhäusern und imHos piz gibt es Angebote der christlichen Seelsorge. Die Ansprechpartner dort nehmen sich der Sorgen und Nöte der Patienten und Angehörigen an. Gottesdienst, Gebet und Segnung sowie Verabschiedung sind ein gro ßer Teil der seelsorgerischen Ar beit. Das Angebot steht allen Kon fessionen offen. Kontakt kann über die Stationen hergestellt werden oder über Telefonnummern in den Aushängen.
Zu früh gestorben – Angebot für Eltern Für den Fall eines fehl- oder totgeborenen Kindes bietet das Heilig Geist-Krankenhaus an, jene Kinder, die nicht von ihren Eltern be stattet werden können, anonym in einem Sam melgrab auf einem Friedhof beizusetzen. Eltern können der Beisetzung beiwohnen. Ihnen werden zudem vom Seelsorge-Team Gesprächsangebote zur Trauerbegleitung gemacht. Das Krankenhaus kooperiert mit der Selbsthilfegruppe ‚Zu früh gestorben‘ und der Trauerbegleiterin Heike Brüggemann:
www.zu-frueh-gestorben.de; www.heike-brueggemann.de
Trauercafé In der Zeit nach dem Verlust eines Menschen be steht das An gebot im Hos
Letzte Hilfe-Kurs Im St. Vinzenz-Hospital bietet das Ethik-Team zweimal jährlich ei nen ‚Letzte Hilfe-Kurs‘ an. Die Letzte Hilfe möchte, dass das, was
bei der Ersten Hilfe so selbstverständlich pas siert, auch am Lebensende eines Menschen umgesetzt wird. In einem vierstündigen Kurs wird Praktisches und Hilfreiches vermittelt.Termine siehe Veranstaltungskalender: www.vinzenz hospital.de/services/veranstaltungen
piz St. Marien, einmal im Monat am Trauercafé teilzunehmen, in der sich Angehörigen gegensei tig Halt geben können. Beglei tet wird das Angebot von einer Hospizmitarbeiterin, die ausge bildete Trauerbegleiterin ist. www.st-marien-hospiz.de/ leben-im-hospiz/trauercafe Gedenkgottesdienst
Verabschiedungs räume für Angehö rige gibt es in allen Krankenhäusern.
Regelmäßig finden in den Kran kenhäusern und dem Hospiz St. Marien Gedenkgottesdiens te statt, zu dem alle Angehörigen eingeladen werden.
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Fundament
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FUNDAMENT
In der berühmten Abtei verbinden sich in einzigartiger Weise Landschaft und Kultur sowie göttliche Spiritualität und menschliche Gestaltungskraft. B ei einem Ausflug in die Eifel besuchten die Schwestern des Konvents der Teresiani Einkehr in Maria Laach
Vier junge Ordensschwestern er lernen derzeit den Pflegeberuf und sind in die normalen Dienste am St. Franziskus-Hospital und in die Un terrichtsstunden an der Louise von Marillac-Schule eingebunden. Der Besuch von Maria Laach war für die Schwestern daher eine willkomme ne Abwechslung vom Klinikalltag.
Neben der Besichtigung der Ab tei mit einer Führung durch Pater Philipp Meyer (OSB) besuchte die Gruppe ein Orgelkonzert in der Abteikirche. Nach dem gemeinsa men Gebet und der Abendvesper ging es am frühen Abend zurück nach Köln. Für die Schwestern war es ein unvergesslicher Tag mit vielen Eindrücken klösterlichen Lebens aus einer der schönsten Abteien der Region. Sollten Sie auf der Suche nach einem schönen Ausflugsziel oder einem spirituellen Ort sein: Die Or densfrauen aus dem St. Franzis kus-Hospital können Ihnen Maria Laach nur wärmstens empfehlen. (I.G.)
schen Karmelitinnen im St. Franzis kus-Hospital am 23. Juli 2022 die Benediktinerabtei Maria Laach. Die Ordensgemeinschaft besteht derzeit aus fünf indischen Schwestern un ter der Leitung von Schwester Alda.
Die Schwestern der Teresian Carmelites mit Pater Philipp Meyer (li) und Joseph Valenthorn, Büroleiter im St. Franziskus-Hospital
Foto: Wikipedia commons
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