CF_04_2022

KOMPETENZ

stoff-Unterversorgung des Gehirns meist dramatische neurologische Auswirkungen – altersunabhängig, wie Gülker hervorhebt. „Ursache für einen plötzlichen Herztod kann jede Erkrankung sein, die bösartige Herzrhythmusstörungen auslöst, in den meisten Fällen ist dies der aku te Herzinfarkt.“ Es sei daher essen ziell, die Zeit zwischen Alarmierung und Ankunft der Rettungskräfte zu verkürzen sowie die Rhythmusstö rung schnell zu beenden. Dabei zähle jede Minute. Derzeit liegt die Spanne in Wuppertal im Schnitt bei acht Minuten. Ideal wären maximal vier Minuten. Seit diesem Frühjahr wird das Pro jekt unter Beteiligung der Wupper taler Herzinitiative auch in Wupper tal ausgerollt. Der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef hat seine medizinischen Fachkräfte bereits erfolgreich zur Teilnahme aufge rufen. Die ersten Schulungen fan den Ende Juni statt. Daniel Riehl ist einer der mehr als 100 Ehren amtlichen in der Stadt, welche die ‚Mobilen Retter‘ aktiv unterstützen. „Ich habe mich sofort zur Schulung angemeldet“, sagt der Pflegerische Leiter der Zentralen Notaufnahme im Krankenhaus St. Josef. „Wird man gezielt angefordert, weil man sich gerade in der Nähe befindet, kann man noch mehr Menschen helfen als bei zufälligen direkten Erlebnissen. Aus meinem Team haben sich schon mindestens zehn Leute registrieren lassen.“

Daniel Riehl präsentiert die App auf seinem Smartphone

„Indemman sich beteiligt, kann man ohne große Mühe viel Gutes tun“, fasst Dr. Gülker zusammen. „Nach der Anmeldung wird man einmal ei nige Stunden lang geschult. Danach kann man systematisch dazu beitra gen, Leben zu retten. Wir unterstüt zen dieses Projekt ausdrücklich und vermitteln gern jeden Interessenten, auch außerhalb unseres Klinikver bunds.“ (C.N.) Mehr Infos unter: www.mobile-retter.org

Mit dabei ist auch Philipp Schöllgen, Chefarzt des Zentrums für Notfall medizin. „Projekte wie dieses sollten am besten bundesweit, möglichst flächendeckend und intensiv betrie ben werden, denn sie sind wirklich effektiv. So können geschulte Helfer schnellstmöglich Hilfe leisten und das Überleben der Betroffenen in mehr Fällen und noch besser ga rantieren.“ Die Initiative gewährleis te, dass mehr Patienten ein gutes neurologisches Outcome hätten.

CellitinnenForum 04 | 2022

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