Mattpost Nr. 20 | Dezember 2019

FOCUS

auf, wenn er mit seinem Rasenmäher, den er auch zum Schneepflug umbauen kann, seine Runden drehte. Die Fahrten mit Angy auf dem Rasenmäher gehören wohl auch für Viele, die in den Häusern der BG Matt aufgewachsen sind, zu ihren Kindheitserin­ nerungen. «Die Kinder wussten jeweils ganz genau, wann der Rasen bei ihren Häusern dran war und warteten schon auf mich», schmunzelt Angy. Sie durften nicht nur mitfahren, sondern halfen auch gerne beim Gras Entsorgen, was jeweils mit einem Batzen oder Süssigkeiten belohnt wurde. «Manchmal dachte ich mir auch, wer weiss, vielleicht sind das ja unsere künftigen Mieter.» Neulich habe ein mittler­ weile Erwachsener, der immer noch hier wohne, lachend gesagt, es sei schade, dass sie heute zu zweit keinen Platz mehr hätten auf dem Mäher. Die Freude auf die Pension Wenn Angy Walker nun in Pension geht, kann er auch auf viele Veränderungen zurückblicken. «Als ich anfing, hatte die BG Matt 280 Wohnungen, heute sind es über 600.» Die Grösse sei einer der Gründe, die ihm den Gang in die Pension erleichtere. Zu­ dem sei die Mieterschaft eben auch ein Spiegelbild der Gesellschaft. So sei heute weniger Respekt vor Menschen und Sachen da. Am wenigsten gerne nahm Angy Wohnungen ab. «Obwohl die Wohnungszu­ stände genau protokolliert sind, gibt es immer wieder unnötige Diskussionen.» Das habe ihn manchmal schon geärgert. «Es sollen jetzt Jüngere an die Front. Angesichts meiner vielen Pläne ist mein lachendes Auge grösser, als das weinende.» Tatsächlich: langweilig wird es Angy sicher nicht, er gehört zu der Sorte Pensionierter, die im Ruhestand eher weniger Zeit haben als zuvor. Im Januar wird er seine neu gekaufte Werkstätte einrichten, wo er sich mit Töffs und Oldtimern beschäftigen wird.

und desto mehr wurde ich halt manchmal auch mit privaten Dingen konfrontiert.» Auf die Frage, ob ihn das nicht auch belastet habe, meint Angy: «Belastet nicht, aber ich habe doch oft über die Situation der Menschen nachgedacht.» Mehrheitlich seien es aber positive Erlebnisse, die er mitnehmen dürfe. Schön seien auch die vielen Dankesbezeugungen, die er immer wieder bekommen habe. Die Leute hätten seine Hilfe geschätzt, oder sich gefreut über Reparaturen oder neu gestrichene Räume. «Weil viele wissen, wie gerne ich Süssigkeiten habe, lag schon ab und zu eine Schoggi im Briefkasten», lacht Angy. Mit Angy auf dem «Walker» Seine Lieblingsbeschäftigung war sein «Walker». Angy als Töff-, Maschinen- und Oldtimerfan blühte sichtlich

Bild oben Leidenschaft Fasnacht

Bild rechts Leidenschaft «süsses»

Billd rechts innen Leidenschaft Motorrad

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